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Nathan Garau stürmt in der IHL, doch schon bald könnten höhere Aufgaben warten. © Veronica Pirana

Südtirols Top-Talent: „Bozen ist mein Herzenswunsch“

Nathan Garau war gerademal 14 Jahre alt, als er seine Südtiroler Heimat, Familie und Freunde verlassen hat, um an seinem ganz persönlichen Eishockey-Traum zu basteln. Nun, fünf Jahre später, zählt er zu Italiens größten Zukunftshoffnungen. Der Torjäger sorgt international für Aufsehen.

Von:
Alexander Foppa

Nathan Garau zählte zu Italiens Leistungsträgern bei der gerade zu Ende gegangenen U20-Weltmeisterschaft. In fünf Spielen verbuchte er acht Punkte. Ähnlich liest sich die Bilanz bei seinem Arbeitgeber, dem mit Investorengeldern aufgepumpten IHL-Klub Aosta. Dort verbuchte er 24 Zähler in 24 Spielen. Dabei bestreitet Garau erst seine erste volle Saison im Erwachsenen-Hockey. Das bleibt selbst in seiner Heimat nicht unbeobachtet.


Nach der Junioren-WM geht es für Garau zurück in den Ligaalltag. Am Samstag will er mit Aosta einen Heimsieg gegen Alleghe holen und dem Zwischenrunden-Spitzenreiter Kaltern auf die Pelle rücken. Zuvor aber stand der 19-Jährige SportNews in folgendem Kurzinterview Rede und Antwort.


Italien hat bei der U20-WM den Aufstieg verpasst, zugleich aber viele Kritiker mit einer jungen, leidenschaftlichen Truppe überrascht. Wie fällt Ihr Fazit aus?

„Sie haben es richtig zusammengefasst. Wir wollten unbedingt die Goldmedaille. Dafür haben wir alles, aber wirklich alles gegeben. Das Ziel haben wir mit Platz drei klar verpasst. Was bleibt, ist eine Truppe, die sehr eng zusammengewachsen ist und die weiß, dass mit dieser Qualität und dieser Mentalität in Zukunft große Erfolge eingefahren werden können.“


Wie bewerten Sie Ihre jüngste Entwicklung?

„Mit meinen Auftritten bei der WM bin ich sehr zufrieden, wenngleich gegen Ende hin – wie beim gesamten Team – etwas die Luft draußen war. In Aosta ist das hingegen mein erstes volles Jahr im Herren-Bereich, dementsprechend zahle ich sicherlich etwas Lehrgeld. Ich bekomme aber viel Eiszeit, treffe regelmäßig und kann so zum Mannschaftserfolg beitragen. Ich würde sagen: So kann's weitergehen!“

Nathan Garau spielt seit Jahren in Italiens Jugendauswahlen eine tragende Rolle.



Der Schweizer Investor Dany Bahar hat mit Aosta große Pläne. Wie definieren Sie die Ziele?

„Ich will mit Aosta die Coppa Italia und die IHL gewinnen. Natürlich haben wir mehr Mittel als viele Konkurrenten, das braucht man gar nicht abzustreiten. Was viele aber außer Acht lassen: In Aosta wird hervorragende Jugendarbeit betrieben. Wir haben unzählige junge Eishockeyspieler, die exzellent ausgebildet werden und beachtliche Erfolge feiern. Das war auch der Grund, weshalb ich nach meinem Amerika-Abenteuer hierhin gewechselt bin.“


Apropos Amerika: Auch dort haben Sie in der Saison 2022/23 im Jugendbereich auf sich aufmerksam gemacht. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?

„Das Jahr in den USA hat mein Leben verändert, es hat mir im wahrsten Sinne die Augen geöffnet. Dort habe ich erst die ganze Faszination dieses Sports entdeckt. Danach war ich felsenfest überzeugt: Ich will Eishockeyprofi werden.“

Nathan Garau (Mitte) hat in der laufenden IHL-Saison 24 Einsätze und ebensoviele Scorerpunkte zu Buche stehen.


Haben Sie eine Vorstellung, wo Sie Ihr Karriereweg hinführen soll?

„Zurück in meine Heimat, zurück zum HC Bozen (grinst). Ich habe das HCB-Trikot jahrelang als Kind getragen, meine großen Idole in der Eiswelle bewundert. Einmal im weiß-roten Dress auflaufen, das ist mein Herzenswunsch. Ich weiß aber, dass ich mich noch sehr verbessern muss, dass ein steiniger Weg auf mich wartet.“


Wie sehr sehnen Sie sich nach Ihrem Umfeld zuhause?

„Ich bin mittlerweile schon so lange von zuhause weg, dass ich es gar nicht mehr anders kenne. Natürlich fehlen mir meine Familie und meine Freunde manchmal, aber ich bin hier in Aosta, um Eishockeyprofi zu werden, diesem Ziel ordne ich alles unter. Außerdem verschafft mir die Schule Ablenkung. Ich möchte in wenigen Monaten meinen Matura-Abschluss machen, das ist mir sehr wichtig. Es gibt also viel zu tun, da bleibt gar nicht mal so viel Zeit zum Nachdenken.“


Die Südtiroler Eishockey-Termine:

ICE Hockey League
Innsbruck – Pustertal (Freitag, 19.15 Uhr)
Bozen – Graz (Freitag, 19.45 Uhr)
Bozen – Fehervar (Samstag, 19.45 Uhr)
Pustertal – Graz (Samstag, 19.45 Uhr)

Serie A (Halbfinale)
Meran – Ritten (Donnerstag, 20.30 Uhr)
Gröden – Cortina (Donnerstag, 20.30 Uhr)
evtl. Spiel 3 Ritten -Meran (Samstag, 18 Uhr)
evtl. Spiel 3 Cortina – Gröden (Samstag, 20.30 Uhr)

Alps Hockey League
Kitzbühel – Unterland (Donnerstag, 19.30 Uhr)
Wipptal – Salzburg II (Donnerstag, 20 Uhr)
Unterland – Sisak (Samstag, 18 Uhr)
Sisak – Unterland (Sonntag, 18 Uhr)
Gröden – Jesenice (Sonntag, 20.30 Uhr)

Italian Hockey League
Brixen – Fassa (Donnerstag, 20 Uhr)
Brixen – Como (Samstag, 18 Uhr)
Eppan – Kaltern (Samstag, 19.30 Uhr)
Valpellice – Toblach (Samstag, 20.30 Uhr)


> Hier finden Sie alle Tabellen im Überblick.

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