Stefan Mair und die DEL: „Bin ein Glückspilz“

Stefan Mair gönnt sich derzeit eine kurze Verschnaufpause. Bereits am Donnerstag wird er jedoch wieder nach Deutschland zurückkehren. Vor der Meisterschaftspause hat er mit den Schwenninger Wild Wings noch zwei wichtige Erfolge gefeiert. Gegen Köln und Nürnberg sind die Wildschwäne nämlich nach vier Niederlagen in Folge wieder auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Mair steht ein intensiver Monat bevor. Im November entscheidet sich nämlich auch meist das Schicksal vieler Trainer. Zurzeit genießt der Bozner den Augenblick und sein neues Leben, hofft aber auch in Zukunft noch in der DEL tätig zu sein, einer Meisterschaft mit vielen Möglichkeiten, die einem aber auch zugleich nichts schenkt.

Stefan Mair, Schwenningen ist auf den Erfolgsweg zurückgekehrt. Ohne die beiden Siege vom vergangenen Wochenende wäre es schwierig geworden…

&bdquo;Sicher, wenn wir vor der Pause sechs Niederlagen in Serie kassiert hätten, wäre das sehr negativ gewesen. Wir haben uns ein wenig erholt, müssen diesen Weg aber weitergehen. Die Abstände in der Tabelle sind derzeit sehr knapp, auf den Achplatzierten haben wir lediglich zwei Punkte Rückstand. Für einen Liganeuling ist das von mir ausgesehen nicht so schlecht.“

Man sagt in der DEL anzukommen sei sehr schwer, aber sich dort zu behaupten, sei noch viel schwieriger. Teilen Sie diese Meinung?

&bdquo;In der DEL ist alles anders. Die Vorbereitung vor den Spielen und auch unsere Gegner, denen ein Budget zur Verfügung steht, das vier- bis fünfmal so hoch ist als unseres. Jedes Match ist ein Kampf, auf der Trainerbank hat man nur wenig Zeit um die Situationen einzuschätzen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das Niveau ist sehr hoch, aber das hilft mir, mich als Trainer fortzubilden und neue Erfahrungen zu sammeln“.

An Genugtuung wird es Ihnen aber mit Sicherheit auch nicht fehlen…

&bdquo;Nein, natürlich nicht. Wenn man Stadien wie jene in Köln, Mannheim oder Berlin betritt, dann ist das schon einzigartig. Man öffnet die Augen und sieht tausende von Menschen. Wenn ich dann zurück an meine Zeit in Italien denke, an die kleinen und kalten Stadien, dann weiß ich immer zu schätzen, was für ein Glückspilz ich doch bin.

In der DEL haben Sie auch die beiden Südtiroler Fabian Calovi und Alex Trivellato in Aktion gesehen. Was halten sie von den beiden?

&bdquo;Sie sind zwei gute Spieler, ich freue mich für sie. Trivellato macht sich richtig gut in Berlin und Calovi war inDüsseldorf zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort“.

Die Bozner sind die derzeitige Nummer eins in der EBEL. Hätten Sie sich das erwartet?

&bdquo;Um ehrlich zu sein: Nein. Ich wusste, dass sie einer neuen harten Realität ins Auge blicken würden. Knoll und Pokel haben jedoch in kürzester Zeit eine starke Mannschaft zusammenstellt. Ich freue mich für sie, der Erfolg der Bozner in der EBEL ist eine Chance für den italienischen Eishockeysport.“

Wie ist hingegen ihr Eindruck von der Elite.A- bzw. der INL-Meisterschaft?

&bdquo;Der Abgang von Bozen in die EBEL war für die anderen Teams nicht gut. Was das aktuelle Niveau betrifft, glaube ich dass in Zukunft mindestens ein bis zwei Teams in die EBEL gebracht werden müssten. Was die INL betrifft, ziehe ich erst am Ende Bilanz. Im Moment ist es noch zu früh.“

Stefan Mair: Sitzen Sie sicher im Sattel?

&bdquo;Ich glaube schon (lacht). Ich mache einen Schritt nach dem anderen, bin aber auf dem richtigen Weg. Hoffen wir das Beste.“

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