Stefan Mair: „Ein Krimi-Autor hätte es nicht dramatischer hinbekommen“

Stefan, Glückwunsch zum Sieg im Italienpokal. Schon realisiert, was du mit deiner Mannschaft Cortina geschafft hast? So langsam realisiere ich, was uns da gelungen ist und ich freue mich sehr darüber, wie der Pokalsieg zustande gekommen ist. Ein Krimi-Autor hätte kein dramatischeres Drehbuch hinbekommen. Wir haben in der Meisterschaft vier Spiele in Folge mit ein wenige Pech verloren. Im Pokal haben wir auch das Glück ein wenig auf unserer Seite gehabt, vielleicht ausgleichende Gerechtigkeit. Man sieht wie schnell es im Eishockey gehen kann und wie schnell du oben bist aber auch wieder fallen kannst und umgekehrt.

Du hast im Halbfinale deinen Ex-Klub Pustertal ausgeschaltet und im Finale den HC Bozen in die Knie gezwungen, wo du ebenfalls schon hinter der Bande gestanden bist. Für dich eine besondere Genugtuung?

Für mich ist es eine besondere Genugtuung, weil wir imstande waren, die beiden besten Teams im italienischen Eishockey zu besiegen. Hätten wir ein Match gewonnen, dann könnte man von Zufall reden. So aber haben wir innerhalb von zwei Tagen beide Top-Team besiegt. Das zweite Drittel gegen Bozen war übrigens das beste der heurigen Saison. Da haben wir genau so gespielt, wie ich mir das vorstelle.

Was hat deiner Meinung nach den Ausschlag für den Pokalsieg gegeben? Ganz klar der Wille. Die Mannschaft hat nie aufgegeben. Gegen die Wölfe zum Beispiel haben wir weniger als zwei Minuten vor Ende der Partie den Gegentreffer kassiert und haben dann trotzdem noch ausgeglichen. Jede andere Mannschaft hätte aufgegeben. Und auch gegen Bozen war es ähnlich. Am Ende sind wir belohnt worden.

Du hast den Pokal mit Bozen und Pustertal gewonnen und nun auch mit Cortina geholt. Warum sind deine Mannschaften ausgerechnet in diesem Wettbewerb so stark? Also ich habe sicher kein Wundermittel, oder ein Geheimrezept, um den Pokal zu gewinnen. Fakt ist, dass es für mich ein Vorteil ist, wenn ich meine Mannschaft eine Woche mit Videoanalysen usw. auf den nächsten Gegner einstellen und eine Taktik zu recht legen kann. Vor allem wenn du ein neues Team leitest, wo die Automatismen im Meisterschaftsbetrieb noch nicht so richtig greifen. Im Gegensatz zum Play Off. Dort gibt meistens einfach der tiefere Kader den Ausschlag.

Der Italienpokal steht jetzt schon einmal in Cortina. Kommt nun auch der Meistertitel dazu?

Immer schön langsam. Zunächst einmal müssen wir Konstanz finden. Unser primäres Ziel ist es, in die Top vier zu kommen und deshalb bereiten wir nun ein schwieriges Spiel gegen Alleghe vor. Aber wir haben nun viel Druck weg, weil wir einen Titel gewonnen haben. Und natürlich verleiht dir der Sieg in einem Wettbewerb enorm viel Selbstvertrauen. Der Pokalsieg war eine Standortbestimmung. Und ich weiss nun, dass ich eine sehr charakterstarke Truppe trainiere.

Wer ist deiner Meinung nach der Titelfavorit?

Das sind ganz klar Bozen und Pustertal. Ich denke nicht, dass Asiago den Meistertitel erneut holen kann. Aber sie werden das Zünglein an der Waage sein. Denn jenes Team zwischen Bozen und den Wölfen, das im Halbfinale Asiago ausweichen kann, wird am Ende den Titel holen. Denn das Play Off gegen Asiago kostet sehr viel Kraft und wird deshalb meiner Meinung nach ausschlaggebend seind.

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Stefan Mair: „Ein Krimi-Autor hätte es nicht dramatischer hinbekommen“

Am Sonntagabend hat es Stefan Mair geschafft. Mit Hafro SG Cortina gewann der Ex-Coach der Wölfe den Italienpokal, nachdem er bereits mit Bozen und Pustertal erfolgreich war. SportNews erreichte den Trainer, der aus Bozen kommt, am Montagvormittag für ein Interview.

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