Stefan Mair: „Deutschland ist eine andere Welt”

Es ist nicht ganz einfach Stefan Mair für ein Telefoninterview zu erwischen. Sein Arbeitstag in Deutschland beginnt früh am Morgen und endet spät nachts. Videoanalysen, Trainingseinheiten, Meetings: so schaut der lange und sehr intensive Arbeitstag des Bozner Coachs aus. Der 45-Jährige hat heuer im Sommer die Chance genutzt als Trainer in Deutschland zu arbeiten.

Nach eineinhalb Monaten Vorbereitungsphase mit sieben Testspielen und ebenso vielen Siegen beginnt für Mair am Freitag der Liga-Alltag. Mit dem Selbstvertrauen des 9:0-Sieges im Pokal gegen EHV Schönheide 09 geht es für Schwenningen in der heimischen Helios Arena gegen Bremerhaven. &bdquo;Es war ein anstrengender Sommer. Wir haben viel gearbeitet, nun sind wir bereit. Die Anfangsphase war nicht leicht für mich und ich stand in der ersten Woche enorm unter Druck durch die Presse, die Fans, aber auch die Schaulustigen. Aber so sind die Dinge. Nach sieben Tagen konnte ich aber alle von meiner Arbeit überzeugen. Die Leute haben verstanden, dass ich nicht unvorbereitet bin.“

Die Entfernung zwischen Deutschland und Italien ist nicht sehr groß. Wenn man aber von Eishockey spricht, dann möchte man meinen, dass man von Tausenden Kilometern spricht. &bdquo;Ich arbeite in einem Team, das fast ausschließlich aus Profis zusammengestellt ist. Ein Arbeitstag ist lange, jeder arbeitet an mehreren Fronten. In Italien war dies nicht so. Jetzt bin ich wirklich ein Profi“, so Mair.

Den Bozner Coach haben anfangs auch viele Dinge überrascht. &bdquo;Die Spieler müssen arbeiten und als Profis leben. Wer die Regeln nicht einhält riskiert seinen Arbeitsplatz. Ein Spieler ist komplett außer Form zum Trainingsauftakt angetreten. Er hat die medizinischen Checks nicht bestanden. Er wurde nach Hause geschickt und bekommt eine minimale Entlohnung. Im Oktober muss er sich neuerlich den Checks unterziehen. Besteht er sie wieder nicht, dann wird sein Vertrag aufgelöst“, plaudert Mair aus dem Nähkästchen. In dieser Hinsicht würde man in Italien den ausländischen Spielern, aber auch den Einheimischen zu viel durchgehen lassen.

Schwenningen zählt für viele Experten zum Titelanwärter. Mair dämpft die Erwartungshaltung aber: &bdquo;Landshut, Heilbronn und Rosenheim sind unsere stärksten Gegner. Die Saison wird lang und intensiv.“ Was die italienische Liga angehe, sieht Mair eine zweigeteilte Meisterschaft. &bdquo;Ritten und Bozen – sofern die Füchse einen Tormann und einen Verteidiger mit gutem Power Play holen – gehören für mich zu den Favoriten. Auch Mailand kann eine gute Figur abgeben, wenn es einen starken Center für die erste Linie holt. Die Wölfe? Sie haben eine komplette Linie abgeben müssen und verfügen über einen sehr jungen Kader. Es wird keine leichte Saison für sie werden“, so Stefan Mair abschließend.

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