Robert Chizzali: „Wir haben ein großes Ziel erreicht“

Robert Chizzali hat Grund zum Feiern. Beim dritten Anlauf hat die U20-Auswahl der italienischen Nationalmannschaft den Sieg bei der WM der 1. Division Gruppe B und somit den Aufstieg in die Gruppe A unter Dach und Fach gebracht. Im italienischen WM-Aufgebot standen neben Coach Chizzali und seinem Assistenten Thomas Kostner insgesamt 14 heimische Spieler, nämlich Rabanser, Hochkofler, Pavlu, Glira, Vinatzer, Alber, Frank, Schenk, Althuber, Messner, Morandell, Radin, Ramoser und Tauferer.

Robert Chizzali, wie fühlen Sie sich?

&bdquo;Ich bin stolz auf meine Jungs. Sie haben großen Einsatz und einen guten Mannschaftszusammenhalt bewiesen. Es war nicht einfach, aber wir haben es trotzdem geschafft. Endlich".

Frankreich hat im Vorfeld 19 Freundschaftsspiele bestritten, Japan deren zehn. Alle anderen Nationen haben sich bestens auf die WM vorbereitet und die &bdquo;Azzurri“ gewinnen die Titelkämpfe mit nur vier Trainingseinheiten. Ist in Großbritannien ein Wunder geschehen? &bdquo;Wir haben immer mit einigen Startschwierigkeiten zu kämpfen (lächelt). Die Gruppe hat jedoch Kampfgeist gezeigt und ist mit der richtigen Einstellung an die Sache herangegangen. Die Jungs wollten den Sieg. Vor der Abreise habe ich ihnen gesagt: Aufs Eis geht man nur, um zu gewinnen. Und das haben sie dann auch gemacht“.

Wann wurde Ihnen klar, dass das Team das Ziel erreichen könnte?

&bdquo;Als wir gegen Kasachstan gewonnen haben.Unser Gegner hat50 Mal aufs Tor geschossen, aber Rabanser hat ausgezeichnet dagegengehalten. Die Jungs haben in Großbritannien eine taktisch reife Leistung gezeigt. Jeder von Ihnen hat sich ein Kompliment und ein Dankeschön verdient“.

Italien hat den Aufstieg geschafft, aber mit den Füßen ist man schon wieder am Boden. Welche Zukunft haben die jungen Nachwuchstalente, die hier bleiben?

&bdquo;In Italien gibt es das übliche Problem. Wenn man will, dass sich die Jungs sportlich weiterentwickeln, muss man ihnen mehr Verantwortung übertragen und sie im Powerplay und Penalty Killing zum Einsatz kommen lassen. Denken wir an Daniel Glira: Bei mir spielt er in der ersten Linie, in Bruneck ist er der sechste oder siebte Verteidiger. Aber das ist ein generelles Problem in Italien. Es wird mit einer Reihe von Ausländern gespielt, wobei der einheimische Nachwuchs in den Hintergrund gestellt wird. Das ist von geringem Nutzen für das Wachstum der Eishockeybewegung in Italien. Ich hoffe, dass viele Vereine dem Beispiel der Bozner folgen und für die EBEL optieren. Diese Meisterschaft bietet jungen Spielern einen großen Vorteil, unter anderem auch aufgrund des hohen Niveaus.“

Und die italienische Meisterschaft?

&bdquo;Dort genügen drei bis vier Ausländer. Die Jungen sollen gefördert werden, immerhin haben wir die WM gewonnen.“

Herr Chizzali, was machen Sie nun, wo die WM vorbei ist?

&bdquo;Ich werde mich wieder voll und ganz meiner Arbeit widmen. Vor der WM habe ich zum Teil 12 Stunden gearbeitet, um genügend Urlaubstage zu sammeln. Nur vom Eishockey allein kann ich nicht leben. Ich möchte mich bei meinem Assistenten Thomas Kostner bedanken, er ist eine großartige Person und ein gut vorbereiteter Trainer. Ich habe mit Alex Trivellato telefoniert und er hat mir seine Komplimente ausgesprochen. Ich bin stolz auf das Erreichte. Nun müssen wir alle gemeinsam nach vorne blicken“.

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