Overtime | Ein Glücksgriff und ein zweischneidiges Schwert

Der Aufsteiger Ethan Szypula (Rittner Buam) Als die Rittner Buam Ethan Szypula als Legionär präsentierten, rieben sich Kenner der Szene verdutzt die Augen, zumal ein Wechsel von der zweiten slowakischen Liga in die AlpsHL Seltenheitswert hat. Nach einem wackligen Beginn, in dem Verletzungen den 27-Jährigen plagten, ist der variabel einsetzbare Mann aus Ontario inzwischen zum torgefährlichsten Spieler der Buam avanciert. In nur 22 Partien schrieb er 40 Mal an. Sein deutlich prominenterer und höher eingestufter Teamkollege Max Coatta, der sieben Spiele mehr bestritten hat, verbuhte lediglich drei Punkte mehr. Am Samstag stellte Szypula seine Qualitäten erneut unter Beweis, als er die Buam mit zwei Treffern zum Italienmeistertitel gegen Cortina führte. Beim zwischenzeitlichen 1:1 fälschte er unhaltbar ab. Das entscheidende Tor in der Verlängerung erzielte er dank eines sehenswerten Alleingangs, bei dem er Cortina-Goalie Hayden Hawkey ganz alt aussehen ließ. Den beiden Sportdirektoren der Buam, Dan Tudin und Alexander Eisath, muss angesichts dieser Leistungen ein Kompliment ausgesprochen werden, denn viele andere hätten sich die Verpflichtung eines unbeschriebenen Blattes wie Szypula wohl zweimal überlegt. Der Absteiger Joel Messner (HC Pustertal) Jedes gute Eishockey-Team muss in seinen Reihen einen Verteidiger haben, der in der Puckführung, im Abschluss, in der Übersicht Qualitäten verfügt. Der das Powerplay ankurbeln, offensive Inputs geben und einen guten ersten Pass spielen kann. Mit Joel Messner hat der HC Pustertal genau so einen Spielertypen geholt. Die Stärken des Kanadiers stehen jedoch im krassen Gegensatz zu seinen eklatanten Schwächen. Dass die Wölfe nicht zuletzt dank Messner das zweitbeste Powerplay der Liga besitzen, ist nicht von der Hand zu weisen. Wie der Kanadier die Spielzüge von der blauen Linie dirigiert, ist exzellent. Das kann aber nicht über seine Mängel hinwegtäuschen. Messner ist der zweikampfschwächste Verteidiger des HCP, leistet sich immer wieder unerklärliche Aussetzer und ist vor dem eigenen Tor trotz seines Kampfgewichts von 94 Kilogramm kaum präsent. Diese Faktoren führen dazu, dass der Messner mit -16 die mit Abstand schlechteste +-Statistik des HCP vorweist. Es sind Zahlen, die dem vermeintlich besten Verteidiger des Teams kein gutes Zeugnis ausstellen. Und von einer Vertragsverlängerung abhalten dürften.

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Overtime | Ein Glücksgriff und ein zweischneidiges Schwert

Die neue SportNews-Overtime kürt auch in dieser Woche die Auf- und Absteiger der heimischen Eishockey-Szene.

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