Overtime | Der Unterland-Tedesco und eine Fehleinschätzung

Der Aufsteiger Filip Kokoska (Unterland Cavaliers) Vor knapp vier Jahren, als das Wort Corona noch mit einem mexikanischen Bier und nicht mit einem heimtückischen Virus in Zusammenhang gebracht wurde, lotste der SV Kaltern ein unbeschriebenes Blatt namens Daniel Tedesco ins Überetsch. Jener Stürmer, der die AlpsHL in der laufenden Saison in Grund und Boden Schoss (71 Scorerpunkte), entpuppte sich als wahrer Glücksgriff. Er sammelte nicht nur 63 Zähler in 36 Spielen. Nein. Er wurde mit den Hechten auch Meister. Nun treibt ein anderer Akteur, der durchaus mit dem oben erwähnten Nationalspieler verglichen werden kann, in der Italian Hockey League sein Unwesen: Filip Kokoska. Im Vorjahr im Laufe der Saison zu den Unterland Cavaliers gestoßen, ist der Tscheche heuer der überragende Spieler der Liga. 52 Punkte in 30 Spielen sprechen eine klare Sprache, zumal die in der Torschützenliste auf Rang zwei liegenden Florian Wieser und Gabriel Vinatzer einen Respektabstand von sieben Zählern aufweisen. Diesbezüglich lassen sich zwischen Tedesco und Kokoska Parallelen ziehen, trat doch der jetzige Fassa-Spieler im Dress der Hechte ähnlich dominant auf. So ist Kokoska gewissermaßen der Unterland-Tedesco – selbst wenn der 24-jährige Tscheche mit großer Wahrscheinlichkeit nicht den rasanten Karriereweg seines Vorgängers einschlagen wird. Der Absteiger Rittens Wahl Als am vorletzten Sonntag der Playoff-Pick in der Alps Hockey League vollzogen wurde, lief zunächst alles wie prognostiziert. Asiago wählte die Wipptal Broncos, der HDD Jesenice den HC Gherdëina. Doch dann das: Die Rittner Buam entschieden sich nicht für den schwächer einzuschätzenden EK Zell am See, sondern für Cortina. Die Wahl war auf den ersten Blick gar nicht so weit hergeholt, hatten doch Jacob Smith & Co. zu diesem Zeitpunkt die letzten vier Duelle (Italienmeisterschaft eingenommen) gegen die Ampezzaner gewonnen. Doch schon im letzten Spiel der Master Round hatte sich angedeutet, dass das Team um den überragenden Goalie Marco De Filippo ein klassischer Wadenbeißer ist – vor allem in den Playoffs, wenn es darum geht, diszipliniert zu spielen und hinten dicht zu machen. Trotz dieser düsteren Vorahnung zog die Buam-Sportdirektion um Adolf Insam Cortina und nicht den EKZ, den Ritten in der laufenden Saison schon mit 8:2 bezwungen hatte. Ob die kürzere Fahrzeit, die zuletzt starken Ergebnisse der Eisbären oder etwa das Unterschätzen von Cortinas Qualität die Verantwortlichen der Buam zu dieser Wahl geritten haben, ist unwesentlich. Fakt ist, dass sie sich angesichts des 1:2-Serienrückstandes verzettelt haben, was nicht heißt, dass die Mannen vom Hochplateau das Ruder nicht mehr herumreißen können.

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Overtime | Der Unterland-Tedesco und eine Fehleinschätzung

Pünktlich wie immer ist sie wieder da, die neue SportNews-Overtime. Heute auf dem Menü: Ein unbändiger Wirbelwind und eine Entscheidung, die als fragwürdig eingestuft werden kann.

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