Thomas Tragust und der denkwürdige NHL-Abstecher

Jason Muzzatti ist seit Sommer 2019 Teil der NHL-Organisation der Carolina Hurricanes. Einen Winter lang war der heute 54-Jährige Torhüter-Trainer. Seit der Saison 2020/21 füllt der Italokanadier die Rolle des Goaltending Development Coachs (Entwicklungstrainer für Torhüter) aus und kümmert sich vor allem um junge Schlussmänner.

Muzzatti war zuvor auch als Torhüter erfolgreich. Er wurde 1988 in der 1. Runde als 21. Spieler von den Calgary Flames gedraftet und hat während seiner Karriere 62 NHL-Spiele bestritten, ehe er im Sommer 1998 erstmals nach Europa kam. Nach einem Gastspiel in Deutschland und Finnland hatte er für 3 Saisonen das Tor des HC Mailand und für 2 Spielzeiten jenes des HC Bozen gehütet. Einer seiner Söhne steht ebenfalls vor einer großen Karriere: Der 21-jährige Sutter wurde vor einem Jahr von den Nashville Predators in der 5. Runde als 143. Spieler gezogen, ist Stürmer und knapp 2 Meter groß.

Vor kurzem leitete Muzzatti, der in der kommenden Saison auch als Torhütertrainer bei Carolinas Farmteam Chicago Wolves in der AHL arbeiten wird, in Raleigh das Development Camp der Carolina Huricanes und lud dazu Thomas Tragust ein.

<a data-caption="Dieses Foto stammt aus dem Jahr 2006, als Thomas Tragust (links) und Jason Muzzatti (rechts) bei der WM in Riga das Torhüterduo von Italien bildeten." data-fancybox="inline-218538" target="_image" href="https://s3-images.sportnews.bz/_images/scale/1280x1280/img/2024/07/dieses-foto-stammt-aus-dem-jahr-2006-als-thomas-tragust-und-jason-muzzatti-vl-bei-der-wm-in-riga-das-torhueterduo-von-italien-bildeten.jpg"> Dieses Foto stammt aus dem Jahr 2006, als Thomas Tragust (links) und Jason Muzzatti (rechts) bei der WM in Riga das Torhüterduo von Italien bildeten.

&bdquo;Der Kontakt mit Jason ist in all den Jahren nie abgebrochen. Er hat mich bereits vor einem Jahr eingeladen. Damals war es aber zu kurzfristig. Jetzt hat es geklappt. Es war sehr lehrreich und eine tolle Erfahrung“, schwärmt Tragust, der in der vergangenen Woche an 4 Tagen nicht nur an den Trainings als interessierter Gast teilnehmen, sondern sogar eine Übungseinheit leiten durfte.

Neben dem einstigen Torhüterduo von Italien kümmerte sich auch der 24-jährige Kanadier Matthew Mayhew, der ab Herbst Torhütertrainer bei den Sudbury Wolves in der OHL sein wird, um die 5 Nachwuchstorhüter der Carolina-Organisation. &bdquo;Je 2 Torhüter kamen aus Russland und Tschechien. Zudem nahm der Deutsche Nikita Quapp, der in Vergangenheit Teil der Red Bull Akademie in Salzburg war und in der kommenden Saison bei der Düsseldorfer EG einer von 3 Torhütern sein wird, am Camp teil“, erzählt Tragust, der in der kurzen Zeit viele neue Trainingsmethoden erlernt hat.

Thomas Tragust: Zuerst bei Buffalo, jetzt bei Carolina Für den 38-jährigen gebürtigen Vinschger, der seit 3 Jahren Torhütertrainer beim HC Pustertal ist, war es eine Rückkehr auf NHl-Eis. Bereits im Sommer 2006 konnte er erstmals ein wenig NHL-Luft schnuppern, als er zuerst am Rookie und danach am Main Camp der Buffalo Sabres teilnehmen durfte. &bdquo;Damals war ich noch sehr jung und erhielt erste Einblicke in die beste Liga der Welt als Spieler, dieses Mal als Trainer“, erklärt Tschomby, der in den nächsten Stunden zum 3. Mal Vater werden wird.

Vor 18 Jahren nahm Tragust auch erstmals an einer Weltmeisterschaft teil. Unvergessen ist das letzte und alles entscheidende Spiel gegen Slowenien. Italien benötigte in der lettischen Hauptstadt einen Punkt für den Klassenerhalt. Die &bdquo;Azzurri“ lagen am 15. Mai 2006 nach 26 Minuten mit 0:3 zurück, als Muzzatti für Tragust, der zuvor erst ein Drittel gegen Schweden gespielt hatte, Platz machte. Der völlig unerfahrene, 20-jährige Goalie machte danach den Laden dicht und verhalf Italien zum 3:3-Ausgleich verbunden mit dem Klassenerhalt.

Ein Highlight war für Tragust zuletzt auch das Mannschaftstraining der Hurricanes, das von Headcoach Rod Brind’Amour geleitet wurde. Der einstige Stürmer ist bei Carolina längst eine Legende: Er war über viele Jahre Kapitän, danach Assistenz- und seit 2018 Cheftrainer. &bdquo;Das Training war beeindruckend. Brind’Amour ist eine Persönlichkeit und ein Meister seines Fachs“, versichert Tragust.

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