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Die Superstars der Edmonton Oilers: Connor McDavid und Leon Draisaitl © APA / ELSA

McDavid und Draisaitl wollen mit Oilers Wunder schaffen

Zwischen dem ersehnten ersten Stanley-Cup-Gewinn und Connor McDavid steht nur noch ein Sieg. Der größte Eishockey-Star der Welt greift in der Nacht auf Dienstag (2.00 Uhr MESZ) mit seinen Edmonton Oilers bei den Florida Panthers nach der wichtigsten Trophäe der Welt in dieser Sportart.

Für ihre persönlichen Sehnsuchtsziele würden McDavid und Teamkollege Leon Draisaitl, um dessen Fitness sich seit Wochen Fragen ranken, nach eigener Aussage auf jede persönliche Rekordmarke verzichten. Da erscheint es fast logisch, dass Draisaitl auch seinen eigenen Körper nicht mehr schont.


Auf den ersten Blick kommt der Weltklasse-Stürmer und NHL-Topstar in der Finalserie nicht richtig in Schwung. Den historischen Serien-Ausgleich zum 3:3 nach drei Auftaktniederlagen gegen die favorisierten Panthers schafften die Oilers auch ohne die Punkte-Maschinerie von Draisaitl. Der Deutsche, der trotz seiner Blockade in den bisherigen Stanley-Cup-Finals immer noch drittbester NHL-Scorer, zweitbester Torschütze und drittbester Vorlagengeber in den Playoffs ist, kommt in den sechs bisherigen Partien gegen Florida auf mickrige drei Vorlagen und kein einziges Tor.

Fragezeichen hinter Draisaitl

Zum Vergleich: In den 18 vorherigen Playoffpartien schoss Draisaitl zehn Tore und gab 18 Vorlagen. Dies sind im Schnitt 1,6 Punkte pro Spiel. Gegen die aktuell zwar auch weltbeste Defensive Floridas sind es nur noch 0,5 Punkte. Nur an der effizienten Abwehr scheint dies nicht zu liegen. Beobachter in Nordamerika gehen davon aus, dass Draisaitl seit gut drei Wochen etwa mit einem gebrochenen Finger spielt. Wer genau hinsieht, kann erkennen, dass er bei seinen sonst so gefürchteten Schüssen kaum noch Druck auf Schläger und Puck bekommt. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht – über Verletzungen spricht man speziell im Eishockey in der Regel nicht, in den Playoffs schon gar nicht.

Die Oilers könnten Historisches schaffen. © APA/getty / Christian Petersen


„Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft, wie wir die letzten drei Spiele zurückgekommen sind“, sagte Draisaitl vor dem nun entscheidenden siebten Spiel in Florida. Kein Wunder – die Last in der Offensive liegt auf seinen Mitspielern, allen voran Kapitän Connor McDavid. Der Superstar hat mit einem Punkteschnitt von 1,83 pro Finalspiel entscheidenden Anteil am irren Comeback der Oilers.

Oilers-Aufholjagd für die Geschichtsbücher

Nach einem 0:3 nach Siegen in einer Best-of-seven-Serie noch zurückzukommen, gelang vor den Oilers nur zwei Teams – zuletzt vor 79 Jahren. Sollte Edmonton am Montagabend (Ortszeit) das Momentum nutzen und auch Spiel sieben gewinnen, wäre es nicht nur der erste Stanley-Cup-Sieg eines kanadischen Teams seit 31 Jahren. Es wäre auch das erste Mal seit 1942, das eine Mannschaft nach drei Niederlagen zum Auftakt noch den Stanley Cup gewinnt. „Wir haben in diesem Jahr immer eine Siegesserie hingelegt, wenn es nötig war. Wir glauben an uns. Und dieser unerschütterliche Glaube wächst immer mehr“, sagte Oilers-Stürmer Connor Brown. Vor 82 Jahren war dieses Kunststück den Toronto Maple Leafs gelungen.

Matthew Tkachuck & Co. haben Heimvorteil. © APA / CODIE MCLACHLAN


Für Draisaitl wäre der Triumph aber ein besonderer Meilenstein. Anders als die bisherigen deutschen Stanley-Cup-Sieger verkörpert Draisaitl Jahr für Jahr absolute Weltklasse. Der Nationalstürmer brach bereits etliche (Spieler)-Rekorde und wird vor allem in Nordamerika mit den ganz großen Sportgrößen des Kontinents gleichgesetzt. Während der Playoffs freute sich etwa der frühere Basketball-Superstar Charles Barkley vor laufender Kamera wie ein kleines Kind, als er ein handsigniertes Trikot von Draisaitl überreicht bekam.

Aber für den endgültigen Aufstieg in den Sport-Olymp fehlt Draisaitl eben der begehrte Stanley-Cup-Triumph. „Am Ende des Tages geht es darum, den Titel zu holen“, sagte Draisaitl nun wieder vor dem Showdown in Florida. Auch Draisaitls US-Sportidol Dirk Nowitzki stieg trotz aller vorheriger persönlicher Bestmarken erst mit dem Gewinn des NBA-Titels 2011 mit den Dallas Mavericks zum globalen Superstar auf.

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