Stefan Mair ist wieder Teil von Italiens Nationalteam. © Vanna Antonello
Stefan Mair: „Würde mich nicht als Fanatiker bezeichnen“
Stefan Mair ist zurück im hiesigen Eishockey: Der Bozner soll als Co-Trainer und rechte Hand von Jukka Jalonen das italienische Nationalteam bei der Heim-Olympiade 2026 anführen. Am Rande des Trainingslagers in Bozen haben wir uns ausführlich über Mairs Rolle im Blue Team, seine Zukunft und die Vergangenheit unterhalten.
11. Dezember 2024
Von:
David Lechthaler
Der Bozner hat sich nach dem Dienstags-Training in der Sparkasse Arena für SportNews ausführlich Zeit für ein Gespräch genommen. Mair wirkt sehr relaxed, der Spaß an der neuen Aufgabe ist ihm anzumerken. Voller Tatendrang ist er sowieso immer. Wir haben mit ihm gesprochen über...
... seine neue Rolle als Co-Trainer: „Im Vergleich zur Cheftrainer-Rolle ändern sich natürlich die Aufgabenbereiche. Ich sehe mich als Helfer von Jukka Jalonen und will ihm so viele Informationen wie möglich über die Spieler geben. Das alles ist für mich auch unerwartet gekommen. Ich kenne Jukka aber schon länger. Für mich ist es eine Bereicherung, mit so einem Trainer zusammenarbeiten zu dürfen.“
... die Zeiten, die sich im Nationalteam geändert haben: „2017 sind wir noch mit zwei Doppelstaatsbürger zur A-WM nach Köln gefahren. Heutzutage hat man viel mehr Auswahl. Es kommen auch interessante junge Spieler wie Zanetti, De Luca, Purdeller, Segafredo oder natürlich Clara nach. Die Tiefe im Kader ist größer. In dieser Mannschaft steckt mehr drin, als sie bei der B-WM in Bozen gezeigt hat.“
„In dieser Mannschaft steckt mehr drin, als sie bei der B-WM in Bozen gezeigt hat.“ Stefan Mair
... seinen Ruf als Eishockey-Fanatiker: „Ich würde mich selbst nicht als Fanatiker bezeichnen. Ich bin sehr detailversessen. Das war für mich auch der einzige Weg, damit ich in der Schweiz arbeiten durfte. Sonst hätte ich als italienischer Trainer dort nie sein können. Die Zeit in der Schweiz war mega für mich. In den 6 Jahren in Thurgau (zweite Schweizer Liga, Anm. d. Red.) hat die Mannschaft eine super Entwicklung genommen. Auch die Erfahrung in Kloten (erste Schweizer Liga, Anm. d. Red.) möchte ich nie missen.“
Stefan Mair arbeitete jahrelang in der Schweiz.
...die Unterschiede zwischen der Schweiz und der ICE: „In der Schweiz wird ein schnelles und attraktives Eishockey gespielt. Man hat viele Einflüsse von auswärts – von Skandinavien beispielsweise. Das hat mich als Trainer weitergebracht. In der Schweiz ist aber auch viel mehr Geld vorhanden. Das merkt man schon in der ganzen Struktur der Klubs. Da geht es allein schon um die Manpower, die Anzahl der Fixangestellten. Bei den ICE-Klubs wie Bozen sind zudem rund 10 Ausländer im Kader, in der Schweiz sind es viel weniger (2 bis 6). Somit verschiebt sich auch die Hierarchie im Kader. Bei den ICE-Klubs haben die Ausländer mehr Macht und man muss sie immer bei Laune halten.“
„In Bozen oder Bruneck haben die Ausländer im Vergleich mehr Macht als in der Schweiz.“ Stefan Mair
... eine Rückkehr als Bozen- oder Pustertal-Trainer: „Pustertal glaube ich eher weniger, weil wir dort nicht so gut auseinander gegangen sind. Aber das ist Vergangenheit. Im Nachhinein hätte ich auch dort einige Sachen anders machen können. Man soll nie etwas ausschließen im Leben.“
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