NHL-Spieler für Italien? „Kommt nicht in Frage“

Zwölf lange Jahre sind verstrichen, seitdem NHL-Spieler letztmals das Olympische Turnier bestritten. Egal ob Connor McDavid, Auston Matthews oder Leon Draisaitl – sie alle warten noch auf ihren ersten Auftritt unter den fünf Ringen. Italien wird im neu errichteten PalaItalia in Mailand die einzige Mannschaft sein, die auf keinen Spieler aus der besten Liga zurückgreifen kann – zumindest dachte man das. Laut LaOla-Experte Bernd Freimüller plant die NHL, Spielern mit italienischen Wurzeln zu ermöglichen, für die Azzurri bei Olympia anzutreten – und das, ohne jemals zuvor in Italien gespielt zu haben.

Damit würden die Normen des Internationalen Eishockey-Verbandes (IIHF) umgangen werden, die vorschreiben, dass Doppelstaatsbürger 16 Monate lang in Italien aktiv sein müssen, um für das Nationalteam spielberichtigt zu sein. Für Spieler, die zuvor ein anderes Land vertreten haben, wie etwa Daniel Catenacci, beträgt diese Frist sogar 48 Monate. Dass die IIHF-Regeln bei einem olympischen Turnier nicht immer strikt angewendet werden, wurde 2022 in Peking ersichtlich, als China im Eilverfahren mehrere Nordamerikaner einbürgerte.

Fragen über Fragen &bdquo;Wir waren von dieser Nachricht genauso überrascht wie alle anderen. Stand jetzt ist es ein Gerücht“, erklärte Stefan Zisser am Rande der Testspiele der Azzurri in Bruneck. &bdquo;Fest steht nur, dass die NHL-Spielergewerkschaft, die NHLPA, mit der IIHF einen Vertrag ausgehandelt hat. Was genau dort drin steht, wissen wir nicht. Unser Präsident Andrea Gios ist dahinter, diesen zu bekommen, um Klarheit zu schaffen“, so Zisser, der sagt, dass die Neuigkeiten zweifellos etwas Unruhe im Verband gestiftet hätten.

Andrew Mangiapane und Tyler Toffoli wären zwei Kandidaten für die Azzurri. © GETTY IMAGES NORTH AMERICA / MINAS PANAGIOTAKIS

Die Position der FISG ist klar. &bdquo;Wir arbeiten seit über fünf Jahren auf dieses Turnier hin. Nur um eine schöne Figur abzugeben, gehen wir diesen Deal nicht ein. Auch mit dem Trainerteam waren wir uns alle einig, dass das nicht in Frage kommt“, erklärt Zisser. Doch es drängt sich die Frage auf: Hat Italien überhaupt eine Wahl, wenn die mächtigste Liga der Welt Druck macht? Diese stellt nämlich seinen Spielbetrieb ein, um so viele NHL-Spieler wie möglich in Mailand zu sehen. &bdquo;Ich kann nur sagen, dass es mit der NHLPA bisher keinen Kontakt gab.“

Spieler zu finden, würde das kleinste Problem darstellen, denn Profis mit italienischen Vorfahren gibt es in der NHL wie Sand am Meer. Weil die Mehrzahl davon es nicht in die US-amerikanische oder kanadische Auswahl schaffen wird, liegt es in deren Interesse, für das Land ihrer Ahnen aufzutreten. Denn Olympia bleibt – auch für hoch dekorierte Spieler – ein einmaliges Erlebnis. &bdquo;Was wir uns fragen: Wie viele von ihnen besitzen einen italienischen Pass? Das bleibt die Grundvoraussetzung, um für ein Land zu spielen“, betont Zisser.

Einheimische die Leidtragenden Ein weiterer Punkt, der in Betracht gezogen werden muss, ist: Würde nur Italien von dieser Ausnahmeregelung profitieren? &bdquo;Denn man weiß ja nicht, ob es auch Spieler gibt, die über einen Schweizer oder deutschen Pass verfügen, aber zuvor noch nie dort gespielt haben? Es ist ein heikles, sehr kompliziertes Thema“, findet Zisser.

Klar ist: Sollte es tatsächlich dazu kommen, dass NHL-Akteure die italienische Olympia-Mannschaft bilden, wäre das ein Schlag ins Gesicht für alle heimischen Akteure, die seit Jahren darauf hinarbeiten, ihren Olympia-Traum zu verwirklichen. &bdquo;Eishockey in Italien muss es auch nach dem 22. Februar 2026 geben“, lautet das passende Schlusswort des Sportdirektors.

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NHL-Spieler für Italien? „Kommt nicht in Frage“

In den letzten Tagen machte das Gerücht die Runde, dass NHL-Spieler mit italienischen Vorfahren für das Blue Team bei Olympia 2026 in Mailand auflaufen könnten. Sportdirektor Stefan Zisser hält davon nicht viel, wie er im Gespräch mit uns verriet.

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