Damian Clara musste drei Mal hinter sich greifen. © Vanna Antonello/IIHF
Clara übt Selbstkritik: „Ich suche keine Ausreden“
Italiens Eishockey-Nationalmannschaft musste am Dienstag bei der Heim-WM in Bozen gegen Japan lange zittern, ehe der 4:3-Sieg nach Verlängerung feststand. Ein Mann stand dabei besonders in Fokus: Damian Clara, der mit seinem Debüt aber nicht zufrieden war, wie er gegenüber SportNews verriet. Die Stimmen aus der Sparkasse Arena.
01. Mai 2024
Von: leo
Damian Clara (Torhüter Italien): „Natürlich war viel Vorfreude dabei. Leider hatte ich heute nicht mein bestes Spiel. Die Vorbereitung war nicht optimal, weil ich nur ein Mal mit der Mannschaft trainieren konnte. Wenn man 50 Spiele auf einem Niveau, mit den gleichen Teamkollegen bestreitet, passieren zu Beginn solche Dinge wie heute. Man ist dann als Torhüter nicht tonangebend, sondern zum Reagieren gezwungen. Das Eishockey ist einfach ein anderes und sozusagen eine andere Welt. Aber ich suche keine Ausreden. Wichtig ist, nicht zu viel darüber nachzudenken und weiterzuspielen, denn es kommt halt vor, dass man blöde Tore bekommt. Ich weiß und verstehe, dass die Erwartungshaltung mir gegenüber hoch ist. Aber im Endeffekt bin ich nur ein Spieler wie jeder andere, der erst an seiner zweiten WM teilnimmt.“
Daniel Frank (Stürmer Italien): „Ich finde, dass wir druckvoll begonnen und uns viele Chancen erspielt haben. Das zweite Drittel war dann nicht gut, denn wir haben sie wieder ins Spiel kommen lassen. Nach der langen Pause war es schwer, mit Tempo aus der Kabine zu kommen und sich zu fokussieren. Letztlich können wir glücklich sein, dass wir zwei Punkte mitgenommen haben, obwohl wir das Spiel schon früher hätten entscheiden können. Wir müssen vor dem Tor kaltschnäuziger werden und die Chancen verwerten, dann sieht die Welt ganz anders aus. Hinsichtlich der nächsten Spiele werden wir uns ein paar Dinge – wie das Powerplay – ansehen. Die Kleinigkeiten sind am Ende ausschlaggebend, wie man heute wieder gesehen hat.“
„Ich weiß nicht, was nach der 2:0-Führung passiert ist.“ Diego Kostner
Diego Kostner (Stürmer Italien): „Im Vergleich zu den Spielen mit dem Verein (Ambrì-Piotta, Anm. d. Red.) muss ich vielleicht etwas anders spielen, mich aber nicht neu adaptieren. Wir sind hier bei einer WM und das Niveau ist hoch. Jedes Spiel ist anders. Ich denke, wir haben uns heute den Sieg verdient. Schade, dass es nur zwei Punkte geworden sind, weil wir genug Chancen gehabt hätten, um das Spiel schon in den 60 Minuten zu entscheiden. Ich weiß nicht, was nach der 2:0-Führung passiert ist. Wir haben Fehler begangen und ihnen zu viele Freiräume gewährt. Sie sind schnell und werden durch Konter somit sehr gefährlich. Das Powerplay und die Chancenverwertung müssen in den nächsten Spielen besser werden. Ich freue mich über die zwei Tore zum WM-Beginn, aber wichtig ist, dass die Mannschaft gewinnt, damit wir unser Ziel, sprich den Aufstieg, erreichen. Ich versuche dabei, meinen Beitrag zu leisten und dem Team zu helfen.“
Luca Frigo (Stürmer Italien): „Nach einem guten Start unsererseits haben sie die Kontrolle übernommen. Ich habe heute einige Chancen nicht genutzt, aber das gehört zum Eishockey dazu. Man muss dran bleiben und nie aufgeben. Der Treffer in der Overtime war für den Sieg natürlich wichtig. Die Fans haben heute wieder für eine fantastische Stimmung gesorgt. Ich bin nicht überrascht, dass so viele Zuseher gekommen sind. Schließlich ist Bozen eine Eishockeystadt. Ich hoffe, dass es in den nächsten Tagen so stimmungsvoll weitergeht.“
„Es bedeutet mir viel, bei einer WM in Italien gegen Italien zu spielen.“ Jarrod Skalde
Jarrod Skalde (Trainer Japan): „Es war ein großartiges Eishockeyspiel. Wir hatten nicht den Start, den wir uns erhofften. Aber wir haben uns stark zurückgekämpft, indem wir uns an den Game Plan gehalten haben. Uns ist es gelungen, Italien in der offensiven Zone zu beschäftigen und Chancen herauszuarbeiten. Leider haben wir am Ende den Kürzeren gezogen. Für mich war es heute ein spezielles Spiel, da viele Freunde und Familie auf der Tribüne saßen. Es bedeutet mir viel, bei einer WM in Italien gegen Italien zu spielen.“
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