Ballermann-Party in Helsinki, doch wo sind die Finnen?

SportNews hat sich auf den Straßen Helsinkis und im Inneren der WM-Arena auf Streifzug begeben und die Antwort auf die oben gestellte Frage gefunden. Sie lautet: Die Finnen richten einfach eine Eishockey-Weltmeisterschaft aus.

Wer die breiten, grauen, winddurchzogenen Straßen rund um die WM-Arena verlässt und die quietschenden Stadiontüren der 1966 erbauten &bdquo;Ice Hall“ in Helsinki öffnet, dem hallen folkloristische Gassenhauer entgegen. Die Musikauswahl reicht vom Mickie-Krause-Song &bdquo;Schatzi schenk mir ein Foto“ bis hin zu Italiens neuem Sommerhit &bdquo;Dove si balla“. Die Stadionregie wählt die Songs passend zu den Mannschaften, die am Eis stehen. Und es funktioniert: Auf den Rängen wird geschunkelt, getanzt und gesungen, dass selbst die alten Gemäuer wackeln. „Das ist der blanke Wahnsinn, was hier abgeht.“ Deutschland-Torhüter Philipp Grubauer Die höchste Dezibelzahl wurde am Samstag im Spiel Slowakei gegen Deutschland erreicht. &bdquo;Das ist der blanke Wahnsinn, was hier abgeht“, sagte der deutsche NHL-Torhüter Philipp Grubauer nach der Partie.

<a data-caption="Die altehrwürdige „Ice Hall“ wurde für die WM herausgeputzt. Sie sprang kurzfristig für die sich in russischem Besitz befindende und deutlich moderne Hartwall Arena ein." data-fancybox="inline-113015" target="_image" href="https://s3-images.sportnews.bz/_images/scale/1280x1280/img/2022/05/die-altehrwuerdige-ice-hall-wurde-fuer-die-wm-herausgeputzt-sie-sprang-kurzfristig-fuer-die-sich-in-russischem-besitz-befindende-und-deutl.jpg"> Die altehrwürdige „Ice Hall“ wurde für die WM herausgeputzt. Sie sprang kurzfristig für die sich in russischem Besitz befindende und deutlich moderne Hartwall Arena ein.

Wenn sich die Stimmung in der &bdquo;Ice Hall“ dem Siedepunkt nähert, liegt das ausschließlich an den Fans aus der Schweiz, der Slowakei und Deutschland. Anhänger aus anderen Ländern sind ganz klar in der Minderheit – und die Finnen selbst scheinen eher am Abschneiden ihres Teams in Tampere interessiert, denn an den Begegnungen in der Hauptstadt. Anders ist es nicht zu erklären, dass Sonntagmittag nur 2600 Personen den Auftritt der 21 NHL-Stars aus Kanada gegen Italien verfolgten. Finnen zeigen kaum Interesse Laut Organisatoren liege man mit bislang durchschnittlich etwas mehr als 3000 Zuschauern voll im Soll, de facto war die 8200 Personen fassende Halle aber noch nie auch nur annähernd ausverkauft. Dabei wäre Helsinki ein wahre Eishockey-Hochburg. Jokerit, das die vergangenen Jahre in der deutlich moderneren Hartwall Arena KHL-Spiele austrug, und der finnische Erstligist Helsingfors IFK wahre Zuschauermagneten. Bei HIFK sorgen allwöchentlich im Schnitt mehr als 7000 Fans für ein wahres Eishockeyfest in der alten &bdquo;Ice Hall“ – dann allerdings ohne Ballermann-Schlager oder italienische Disko-Hits.

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Ballermann-Party in Helsinki, doch wo sind die Finnen?

Wie schaffen es die als kühl etikettierten Finnen, sich eine Stimmung ins Land zu holen, die es sonst am Ballermann auf Mallorca, in einer Strand-Disko an der Adria oder bei einem Volksfest in einem Schweizer Bergdorf gibt?

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