Luca Frigo und Daniel Mantenuto trugen sich in die Torschützenliste ein. © Valentina Gallina/FISG

Azzurri schießen sich den Frust von der Seele

Das italienische Eishockey-Nationalteam hat zum Abschluss der Heim-WM in Bozen die Pflicht erfüllt, Südkorea mit einem Kantersieg vom Eis geschossen und die Mini-Chance auf den Aufstieg am Leben gehalten. Jetzt gilt es für das Blue Team, Slowenien die Daumen zu drücken.

04. Mai 2024

Aus der Sparkassse Arena

Am Freitag befand sich der Gastgeber nach der Overtime-Niederlage gegen Ungarn im Tal der Tränen, weniger als 24 Stunden später herrschte in der erneut gut gefüllten Sparkasse wieder Jubelstimmung. Die Frage lautet: Wie lange hält diese an? Denn gewinnen die Magyaren im Abendspiel gegen die bereits aufgestiegenen Slowenen, sind alle Aufstiegsträume der Azzurri zerschlagen. Der 8:1-Kantersieg gegen Südkorea, das somit abstieg, würde sich in dem Fall als bedeutungslos erwiesen.

Italien glaubte am Samstag trotz der misslichen Ausgangslage noch an das Erreichen des großen Ziels – und trat dementsprechend stark auf. Das erste Drittel gegen die Asiaten war wohl das beste, das die Azzurri bei dieser WM gespielt haben. Die Angriffe wurden schnell und schnörkellos vorgetragen, der Gegner früh attackiert, die Defensive stand kompakt und selbst das große Sorgenkind, das Powerplay, lief deutlich besser. Die schnelle 4:0-Führung nach 20 Minuten war die halbe Miete und lenkte das Spiel in gewünschte Bahnen.

Frank unaufhaltsam

Nicht zu bremsen war die Sturmreihe um den omnipräsenten Daniel Frank, Daniel Mantenuto und Luca Frigo. Die HCB-Cracks setzten ihre körperlichen Vorteile ein, kombinierten mustergültig und trafen je einmal ins Schwarze. Ihnen war es zu verdanken, dass Italien ab dem zweiten Drittel zwei Gänge runterschalten und den erarbeiteten Vorsprung problemlos verwalten konnte. Nach einer Matchstrafe gegen Sangyeob Kim tobten sich die Azzurri im Schlussdrittel dann so richtig aus und trafen vier weitere Male. Einziger Wermutstropfen: Ein bescheidenes Mitteldrittel führte dazu, dass Goalie Damian Clara das erste Shutout bei dieser WM verwehrt blieb.

So traf Diego Kostner zum 3:0. © Valentina Gallina/FISG

Nun sind alle Blicke auf das Abendspiel zwischen Slowenien und Ungarn gerichtet. Leistet das Nachbarland die erwünschte Schützenhilfe, finden die Titelkämpfe ein versöhnliches Ende. Gewinnt Ungarn, ist Italien wie schon im Vorjahr am Aufstieg vorbeigeschrammt. Die Verantwortlichen müssten sich dann unangenehme Fragen gefallen lassen.

Italien - Südkorea 8:1

Italien: Clara (Bernard); Seed-Trivellato, Spornberger-Larkin, Glira-Pietroniro, Amorosa-Insam; Kostner-Marchetti-Frank, Mantenuto-Tommaso De Luca-Frigo, Catenacci-Salinitri-Gazley, Ivan Deluca-Mantinger-Purdeller
Coach: Mike Pelino

Südkorea: Ha (Yeongseung Lee); Oh-Don Ku Lee, Seungjae Lee-Nam, Kong-Jee, Minjae Lee-Juhyung Lee; Sangwook Kim-Chong Min Lee-Kang, Young Jun Lee-Shin-Ahn, Bae-Jeon-Geonwoo Kim, Sangyeob Kim-Sihwan Kim-Park
Coach: Woojae Kim

Tore: 1:0 Frigo (00.21), 2:0 Mantenuto (6.27), 3:0 Kostner (13.21), 4:0 Frank (19.51), 4:1 Shin (21.10), 5:1 Catenacci (41.10), 6:1 Mantenuto (43.05), 7:1 Salinitri (43.31), 8:1 Marchetti (44.00)

Zuschauer: 4227

WM der Division IA:

Rumänien – Japan 4:2
Tore: 1:0 Gliga (4.26), 1:1 Isogai (18.17), 2:1 Skachkov (18.35), 3:1 Rokaly (34.15), 3:2 Yu Sato (56.21), 4:2 Haaranen (59.03)
Zuschauer: 1.015

Slowenien - Ungarn 1:2
Tore: 0:1 Janos Hari (7.09), 1:1 Rok Ticar (25.38), 1:2 Kristof Papp (57.09)
Zuschauer: 2.169



Die Tabelle