„Azzurri“ rechnen mit Wiederaufstieg und neuen Italos

Fix eingeplant sind 4 Testspiele. Eines davon findet in Bruneck statt. Wenn es nach Zisser geht, dann werden auf der Insel bis zu 8 Doppelstaatsbürger im 22-köpfigen WM-Aufgebot von Absteiger Italien stehen. Bei den Olympischen Spielen in 3 Jahren im eigenen Land könnten es einige mehr sein.

Gestartet wird mit der WM-Vorbereitung am 3. April in Alba di Canazei oder in Bruneck. Das 1. Testspiel ist für Mittwoch, 12. April um 19.30 Uhr in Bruneck gegen Österreich geplant. 2 Tage später kommt es um 17.30 Uhr in Innsbruck zum Retourmatch. Am 21. und 22. April wird die Truppe von Nationaltrainer Mike Keenan 2 Mal gegen Slowenien ihre Form überprüfen. Die beiden Spiele werden voraussichtlich in Laibach über die Bühne gehen.

43 Spieler getestet &bdquo;Die WM-Generalprobe hatten wir für den 26. April auf der Insel gegen Großbritannien geplant. Der WM-Gastgeber hat uns aber abgesagt. Wir werden voraussichtlich am 25. April nach Nottingham fliegen und vielleicht am 27. April ein letztes Testspiel gegen Südkorea bestreiten“, sagt Zisser, der mit dem Abschneiden des &bdquo;Blue Teams“ beim 4-Nationen-Turnier vor einer Woche in Bozen zufrieden war: &bdquo;Die 3 Spiele haben uns weitere Aufschlüsse gegeben. Wir haben im November in Budapest und zuletzt in Bozen insgesamt 43 Spieler eingesetzt. 22 von ihnen werden bei der WM dabei sein. Schließlich glaube ich kaum, dass weitere Akteure für die Titelkämpfe in Frage kommen.“

Stefan Zisser ist der Verantwortliche der Nationalmannschaft.

Im heurigen Sommer ist dagegen ein Trainingslager in Kanada geplant. &bdquo;Wir werden in der 2. Julihälfte für 2 Wochen in Niagara Falls südlich von Toronto unsere Trainingszelte aufschlagen. Wenn alles nach Plan läuft, dann werden ungefähr 50 Spieler dabei sein und auf der kleineren Eisfläche trainieren. Wir haben die meisten Spieler vorab bereits informiert“, erklärt Zisser.

Die olympischen Träume von Ty Ronning Ebenfalls im Sommer muss Ty Ronning &bdquo;eine große Entscheidung treffen“, wie er unlängst der deutschen Fachzeitung &bdquo;Eishockey News“ verriet: &bdquo;Wenn alles klappt, hätte ich die Möglichkeit, für Italien bei den Olympischen Winterspielen 2026 dabei zu sein. Meine Mutter stammt aus Kalabrien. Dafür müsste ich aber 2 Jahre bei einem italienischen Team spielen.“

Cliff und Ty Ronning.

Ronning? Richtig. Ty Ronning ist der Sohn von Cliff Ronning, der in der Saison 1989/90 beim HC Asiago und in der damaligen Serie A Spuren hinterlassen hatte. Der heute 57-jährige Kanadier brachte es für Asiago in 42 Spielen auf unglaubliche 135 Skorerpunkte (74 Tore). Als Mittelstürmer hat er zudem 18 Jahre in der NHL verbracht, dort 1263 Spiele bestritten und 955 Skorerpunkte gesammelt.

Sohn Ty hat vor 3 Wochen erstmals den Sprung über den großen Teich gewagt und beim ERC Ingolstadt in der DEL angeheuert, nachdem der NHL-Traum für den 25-Jährigen, der in 7 Jahren 178 Mal AHL-Eis betreten hat (83 Punkte), vorerst geplatzt ist. Der rechte Flügelstürmer hatte in Deutschland keine Anpassungsprobleme und skorte in 5 Spielen 6 Mal (3 Tore). „Wir waren zu blauäugig und der Meinung, dass uns starke Doppelstaatsbürger im Hinblick auf Olympia die Tür einrennen würden. Dem ist aber nicht so.“ Stefan Zisser Ty Ronning ist nicht der einzige Nordamerikaner mit italienischen Wurzeln, der für den nächsten Olympia-Gastgeber Italien ein Thema sein könnte. Der Präsident des italienischen Eissportverbandes FISG, Andrea Gios, hat vor einem Jahr mit breiter Brust angekündigt, dass Vereine, die neue, für die Nationalmannschaft interessante Italos unter Vertrag nehmen, finanziell unterstützt werden.

Auch ein Ex-Bozner ist ein Thema Der Verband hat sich dieses Szenario allerdings einfacher vorgestellt, wie es sich jetzt herausstellt. &bdquo;Wir waren zu blauäugig und der Meinung, dass uns starke Doppelstaatsbürger im Hinblick auf Olympia die Tür einrennen würden. Dem ist aber nicht so. Wir haben mehrere Listen mit bis zu 300 Namen von Spielern. Von diesen haben aber nur ganz wenige ihr Interesse bekundet, für Italien zu spielen. Die meisten von ihnen verfolgen nach wie vor den Traum von der NHL“, bedauert Stefan Zisser, der Verantwortliche der Nationalmannschaften von Italien.

Neben Ty Ronning könnte auch der Ex-Bozner Mathew Maione, der derzeit für Bietigheim in der DEL verteidigt, ein Thema bei den &bdquo;Azzurri“ sein. Ebenso wie der ehemalige NHL-Crack Joseph Cramarossa, der vor kurzem in Mannheim angeheuert hat. Den italienischen Pass besitzt auch Matt Bradley, der Topskorer der Vienna Capitals (55 Punkte in 43 Spielen).

Man darf gespannt sein, wer in 3 Jahren in Mailand dann wirklich das azurblaue Trikot überstreift.

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