Aufsteiger Pascal Brunner: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Er entstammt einer eishockeyverrückten Familie und ist bei der WM in Nottingham der jüngste Feldspieler im Team von Italien. Pascal Brunner wird in etwas mehr als einem Monat 21 Jahre alt. Er ist der Sohn des ehemaligen Nationalstürmers Markus Brunner und der Enkel des einstigen Langzeit-Präsidenten des HC Meran, Hansjörg Brunner, der im September 2020 verstorben ist.

Deshalb kommt es nicht überraschend, dass mit Pascal auch der jüngste der Brunner-Dynastie der Hartgummischeibe hinterherjagt. &bdquo;Als ich 4 Jahre alt war, habe ich mit dem Eishockey begonnen. Am Anfang hat es mir aber überhaupt nicht gefallen, da ich auf dem Eis immer ausgerutscht und hingefallen bin. Auch wenn mir die Eltern nie einen Druck auferlegt haben, habe ich nicht aufgegeben und spätestens als ich meine erste Ausrüstung bekommen habe, hat mir der Sport richtig Spaß gemacht“, erinnert sich der Flügelstürmer an seine Anfänge zurück.

Nach der Mittelschule ging es in die Schweiz Damals war Brunner 5 Jahre alt. Von Alex Aufderklamm, der ihn von der U8 bis zur U12 als Trainer begleitet hat, hat der Meraner sehr viel gelernt. &bdquo;Als ich 13 Jahre alt war, habe ich im Sommer an einem Trainingslager des HC Davos teilgenommen. Dieses hatte Bruno Aegerter, der zuvor Trainer in Meran und danach Scout in Davos war, eingefädelt. Ein Jahr später und nach Abschluss der Mittelschule wurde ich in die Nachwuchsabteilung des HCD aufgenommen“, erzählt der 1,88-Meter-Laggl voller Stolz.

Unter dem Tschechen Jakub Volek hat Brunner an der Schweizer U15-, U17- und U20-Meisterschaft teilgenommen. In der Saison 2016/17 gewann er mit Davos den U17-Meistertitel der Elite Novizen. Nach 3 Jahren wechselte er zum SC Bern, mit dem er die U20-Meisterschaft bestritten hat.

Steckt nicht zurück: Pascal Brunner (rechts). © CarolaFabriziaSemino

Im Frühjahr 2021 lotste ihn Aegerter zum EHC Visp in die Swiss League. &bdquo;Dort gab es ein Sichtungstraining, an dem mehr als 60 Spieler teilgenommen haben. Am Ende wurden 2 Akteure ausgewählt. Ich war einer davon. Der andere war mein Freund Finn Fuchs, mit dem ich bereits in Bern zusammen gespielt hatte. Bei Visp habe ich aber nie wirklich eine Chance bekommen. Weil der Klub sehr ambitioniert war und vorne mitspielen wollte, war es für die jungen Spieler sehr schwierig“, blickt Brunner auf das für ihn alles andere als einfache Jahr zurück.

Zurück zum HC Meran Obwohl er noch ein Jahr Vertrag hatte und auch die Saisonvorbereitung mit Visp absolviert hatte, entschied sich Brunner im Herbst des vergangenen Jahres aufgrund mangelnder Perspektiven nach 6 Jahren in der Schweiz nach Hause zurückzukehren. Diesen Schritt bereut er bis heute nicht. Im Gegenteil: &bdquo;Es war die richtige Entscheidung. Ich bin dem HC Meran sehr dankbar, dass er mir diese Chance gegeben hat.“

Zu Beginn dieses Jahres erhielt Brunner einen Anruf vom HCB Südtirol, mit dem bereits sein Vater Markus den Italienmeistertitel gewonnen hatte. Nach einigen wenigen Trainingseinheiten feierte das Talent, das von der Statur und vom Laufspiel her Erinnerungen an seinen Vater weckt, sein Debüt im weiß-roten Trikot und konnte in den 3 Spielen innerhalb von 5 Tagen gegen Graz, HC Pustertal und Fehervar auf der ganzen Linie überzeugen. Der Lohn: HCB-Trainer Glen Hanlon setzte den Angreifer auch bei 3 Finalspielen gegen Salzburg ein. „Beim ersten EBEL-Triumph von Bozen saß ich bei zwei Finalspielen mit meinem Opa auf der Tribüne.“ Pascal Brunner &bdquo;Als ich beim 1. und 3. Finalspiel das Eis der Sparkasse Arena betreten habe, habe ich an meinen Opa Hansjörg gedacht. Schließlich durfte ich vor 9 Jahren beim ersten Bozner EBEL-Triumph gemeinsam mit ihm 2 Endspiele von der Tribüne aus verfolgen. Der Opa hat mich immer unterstützt, hat mir bei Spielen oft zugeschaut und ist einmal sogar nach Davos gekommen“, hat der 20-Jährige seinen Großvater, der 28 Jahre lang Präsident des HCM war und diesen 1986 und 1999 zu 2 Italienmeistertiteln geführt hat, fest in sein Herz geschlossen.

Eishockeyprofi und Barkeeper Im November des vergangenen Jahres feierte Brunner sein Debüt in der Nationalmannschaft von Italien. Bei der Euro Ice Hockey Challenge in Budapest trat er groß in Erscheinung und trug sich in seinem erst 3. Länderspiel beim 4:3 n.P. über Frankreich, der den Turniersieg bedeutete, gleich in die Torschützenliste ein und verwandelte zudem eiskalt einen Penalty.

Und auch bei den bisherigen 4 WM-Spielen war der Stürmer, der normalerweise im elterlichen Gastbetrieb &bdquo;Saxifraga“ als Barkeeper hinter der Theke anzutreffen ist, einer der wenigen Lichtblicke. In seinem 1. WM-Spiel schien er am vergangenen Samstag beim 6:2-Sieg über Rumänien als Torschütze auf. Nach den bisherigen durchwachsenen Vorstellungen hofft Brunner heute Abend auf einen versöhnlichen WM-Abschluss: &bdquo;Wenn wir so spielen, wie wir es können, dann haben wir gute Chancen aufzusteigen.“ Ganz egal, was heute passiert: Einer der Aufsteiger dieses Winters ist Pascal Brunner selbst.

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Aufsteiger Pascal Brunner: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Beim HC Meran und dem HC Bozen avancierte Pascal Brunner zu einem Aufsteiger des Eishockey-Winters. Nun ist der 20-Jährige auch Teil der Nationalmannschaft, mit der er die WM in Großbritannien bestreitet. Wir haben uns den jungen Stürmer mit der besonderen Geschichte etwas genauer angeschaut.

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