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David Pföstl will mit Aosta den Titel. © Social Media

Finale mit Zündstoff: Ein Meraner jagt den großen Coup

Im Finale der Italian Hockey League (IHL) zwischen dem SV Kaltern und dem HC Aosta fliegen die Fetzen. Dem liegt nicht zuletzt die gegensätzliche Philosophie der beiden Teams zugrunde. Vor dem vierten Spiel der Best-of-7-Serie haben wir uns bei einem Südtiroler im Dienste von Aosta erkundigt und nach dessen Sicht der Dinge gefragt.

Von:
Leo Holzknecht

Der HC Aosta hat in den letzten Jahren einen beispiellosen Aufstieg hingelegt. Binnen zwei Jahren avancierte der Klub von der grauen Maus der drittklassigen italienischen Spielklasse zum Titelfavoriten Nummer 1 der Italian Hockey League (IHL). Maßgeblichen Anteil daran hat der großzügige Hauptsponsor Ares um dessen Gründer Dany Bahar, der im Vorjahr noch selbst dem Hartgummi hinterherjagte. Die Sympathien fliegen dem Verein seither nicht zu. Das dürfte den Aostanern aber herzlich egal sein, schließlich gibt der Erfolg ihnen recht.


Einer der fünf Südtiroler, die für den Klub aus der 35.000-Einwohner-Stadt auflaufen, ist David Pföstl. Nach fünf Jahren in den Vereinigten Staaten stand der 26-Jährige in den letzten vier Saisonen bei seinem Heimatverein, dem HC Meran, unter Vertrag. Im Sommer folgte schließlich der Schritt zum Klub aus dem Aostatal. „Ich habe nicht viel Zeit zum Eingewöhnen benötigt, weil ich gerne neue Abenteuer starte“, berichtet Pföstl. Wie fast alle seine Mitspieler übt er den Sport hauptberuflich aus – ein Luxus, von dem selbst Teams der Alps Hockey League (AlpsHL), erst recht aber IHL-Klubs, nur träumen können.

Aosta lockt mit hohen Salären

Der Verein hebt sich jedoch nicht nur damit von der Konkurrenz ab. Denn im Team stehen neben drei Legionären (einer muss stets auf die Tribüne) auch drei Doppelstaatsbürger und zwei Ukrainer. Zum Vergleich: Der Finalgegner Kaltern hat nur zwei Ausländer in seinen Reihen. Weil auch fast alle einheimischen Akteure im Sommer neu zum Team gestoßen sind, musste der Teamspirit erst geformt werden, sagt Pföstl. „Aber das ist uns schnell gelungen. Die Eishockey-Welt ist klein, da kennt jeder jeden.“

David Pföstl räumt vor dem Tor auf. © Social Media / HC Aosta


Aosta erfüllte im Grunddurchgang die hohen Erwartungen und klassierte sich hinter Kaltern auf Rang 2. Einziges Manko: Alle vier Duelle gegen die Hechte gingen verloren. Diese Serie brachen Pföstl & Co. nun im Finale, nachdem sie die ersten zwei Partien der Best-of-7-Serie für sich entschieden. „Wir wollten unbedingt das erste Spiel in Kaltern gewinnen, um den Heimvorteil zu erobern. Letzten Endes zählt’s, wer jetzt siegt und nicht in der Regular Season“, weiß Pföstl.
„Ich habe nichts bemerkt und weiß ehrlich gesagt nicht, was passiert ist.“ David Pföstl über Alessandro Turas Stockschlag gegen Florian Wieser

Sein Team musste am Donnerstag in Kaltern die erste Niederlage hinnehmen. Vielmehr als das 2:3 gab aber eine Aktion zu reden, in der Florian Wieser von Torhüter Alessandro Tura brutal mit dem Schläger niedergestreckt wurde. Pföstl fuhr – wie auf dem Video zu sehen ist – zu diesem Zeitpunkt in Richtung Spielerbank. „Ich habe nichts bemerkt und weiß ehrlich gesagt nicht, was passiert ist“, betont er. Eine Strafe wurde nicht ausgesprochen, das Ganze könnte aber nichtsdestotrotz ein Nachspiel haben.

Sicher ist: Wenn sich Kaltern und Aosta am Samstag zum vierten Mal in dieser Serie gegenüberstehen (20 Uhr), können sich die Fans auf einen heißen Tanz gefasst machen. „Alle Spiele waren bisher sehr knapp. Am Ende sind es die kleinen Sachen, die den Ausschlag geben. Die Disziplin, der Biss, die Special Teams“, findet Pföstl abschließend.

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