
Der Jubel bei Michael Sölva & Co. war grenzenlos. © Manfred Sinn
Ekstase in Kaltern: Hechte haben Titel vor Augen
Der SV Kaltern hat die Saison in der Italian Hockey League (IHL) nach Belieben dominiert. Nach dem Sieg im fünften Finalspiel der Best-of-7-Serie stehen die Hechte nun kurz vor dem erhofften Meistertitel. Am Dienstag drehten die Hechte gegen den HC Aosta eine schon verloren geglaubte Partie.
08. April 2025
Aus der Raiffeisen Arena
Von:
Leo Holzknecht
Der Verein aus dem Aostatal ist erst im letzten Sommer in die IHL aufgestiegen. Mit einem ambitionierten Projekt und scheinbar unerschöpflichen Geldreserven sagten die Gladiators den Spitzenteams der Liga den Kampf an. Das ausgerufene Ziel war unmissverständlich: Aosta will den Meistertitel. Dieser ist am Dienstagabend in weite Ferne gerückt. Mit den gewohnten Tugenden zog Kaltern dem Gegner den Zahn, gewann das Spiel dank eines unglaublichen Endspurts mit 3:2 und ging in der Serie mit 3:2 in Front. In 48 Stunden haben die Hechte in Aosta den ersten Matchpuck (20 Uhr).
Vor knapp 700 Zusehern konnten die Hausherren in den ersten 20 Minuten durchaus Feldvorteile für sich beanspruchen, richtig gefährlich wurde es für Lorenzo Marinelli im Tor der Aostaner aber nicht. Der Meraner im Dienste des Aufsteigers, der den gesperrten Alessandro Tura ersetzte, profitierte dabei von der Aufopferungsbereitschaft seiner Vorderleute. Diese blockierten ein ums andere Mal Schüsse der Hechte. Samuel Rohregger musste auf der anderen Seite nie sein ganzes Können aufbieten, um die Gefahr zu bereinigen.
Kaltern zeigt Charakter
Deutlich mehr Action bekamen Mike Halmo, Brad McClure, Marco Insam und Raphael Andergassen, die sich dieses Spiel nicht entgehen ließen, im zweiten Abschnitt zu sehen. Aosta verpasste das 1:0, als Topscorer Nick Nardella völlig frei vor Rohregger stand, aber den einen Pass zu viel spielen wollte. Kurz darauf ertönte in der Raiffeisen Arena erstmals die Tormelodie: Marinelli ließ einen Valentini-Weitschuss abprallen, der vor dem Tor postierte Jonas Oberrauch reagierte schnell und schob den Puck über die Linie.Moritz Selva erzielte das 2:2. © Manfred Sinn
Die Kalterer Freude währte aber gerade einmal dreieinhalb Minuten: Nach einem Energieanfall von Carmine Buono stocherte Joshua Berger entscheidend nach. Für die Gäste kam es sogar noch besser, denn in der 35. Minute setzte Christian Buono den Puck haargenau ins Kreuzeck. Noch vor der zweiten Drittelpause hätte Nathan Garau auf 3:1 erhöhen können, doch der Bozner verfehlte bei seinem Alleingang den Kasten.
Das letzte Drittel plätscherte zunächst vor sich hin. Aosta zog sich ins eigene Drittel zurück und lauerte auf Konter. Kaltern hatte Mühe, Torchancen zu generieren – und stand mit dem Rücken zur Wand, als Aosta einen Penalty zugesprochen bekam. Rohregger parierte den Versuch von Nardella aber blendend. Das verlieh den Hechten Flügel, die wenig später im Powerplay ran durften und dieses prompt verwerteten. Moritz Selvas Abschluss schlug genau unter die Latte ein.
Kurzschluss bei Aosta
Die Gäste verloren daraufhin die Nerven. Zunächst musste Joshua Berger wegen eines üblen Bandenchecks gegen Andreas Vinatzer für fünf Minuten raus. Dann gesellte sich auch Dmytro Nimenko dazu. Die Chance in doppelter Überzahl ließen sich die Hechte nicht entgehen. 75 Sekunden vor Schluss lupfte Florian Wieser den Puck in den Winkel und verwandelte die Raiffeisen Arena damit in ein Tollhaus. Den knappen Vorsprung rettete die Virtala-Truppe anschließend über die Zeit.Italian Hockey League, Finale:
SV Kaltern – HC Aosta 3:2Tore: 1:0 Jonas Oberrauch (27.05), 1:1 Berger (30.42), 1:2 Christian Buono (34.48), 2:2 Selva (50.48), 3:2 Wieser (58.45)
Zuschauer: 680
Stand in der Serie: 3:2
Profil bearbeiten
Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

Kommentare (0)