Cristiano DiGiacinto (l.) und die Foxes waren kaum zu halten. © 2024,Vanna Antonello

Wütende Bozner unterliegen dem Meister

Das Duell Spitzenreiter gegen Titelträger endete für den HC Bozen nicht nur ohne Punkte, sondern auch noch mit einer klaffenden Wunde. Die Foxes haderten mit allem und jedem, fast 3.500 Fans schäumten dagegen vor Wut.

25. Oktober 2024

Aus der Sparkasse Arena in Bozen

Es war ohrenbetäubend laut, als die Cracks beider Mannschaften und die vier Unparteiischen am Freitagabend um kurz vor 22 Uhr das Eis der Bozner Sparkasse Arena verließen. Es hagelte Pfiffe, Buh-Rufe und wilde Unmutsäußerungen von den Rängen. Die Fans hatten ihre Schuldigen gefunden. Die Schuldigen für die 2:3-Niederlage der Foxes gegen Red Bull Salzburg.

Die Bozner Anhänger schossen sich auf die Schiedsrichter Manuel Nikolic und Jakob Schauer ein, die ihre Entscheidungen ohne Linie und teils fragwürdig fällten. Sie trugen dazu bei, dass ein anfangs einseitiges Spiel völlig kippte. Allerdings ist es nicht einzig auf die Refs zurückzuführen, dass bis dato dominante und mit 1:0 in Führung liegende Foxes das Spiel im Mittelabschnitt aus der Hand gaben.

Die Bozner Strafen, die Salzburg binnen zehn Minuten zu drei Powerplay-Toren verhalfen, waren zum Teil eigenes Verschulden. Anstatt einen Gang zurückzuschalten und Souveränität auszustrahlen, ließen sich die Spieler des Spitzenreiters vom Gegner provozieren und von den vielen Unterbrechungen völlig aus dem Konzept bringen. Sie haderten mit den Schiedsrichtern, aber auch mit der eigenen Undiszipliniertheit und der mangelnden Chancenverwertung.

Salzburg glänzt in Überzahl

Salzburg dagegen agierte ganz im Stile einer abgebrühten Spitzenmannschaft. Eiskalt verwerteten die Bullen ihre Möglichkeiten, spielten ein fabelhaftes Überzahlspiel und ließen Bozen auch in der hitzigen Schlussphase nur mehr kurzzeitig ins Spiel finden.

Am Ende stand am Videowürfel ein 2:3 und damit zugleich Bozens zweite Saisonniederlage. Da Asiago zeitgleich überraschend bei Verfolger Graz mit 4:1 gewann, grüßt Bozen aber weiter von der Tabellenspitze. Der HC Pustertal hat derweil den Sprung auf einen direkten Playoff-Platz geschafft, wenngleich es gegen Ljubljana nur für einen Punkt reichte. Die Wölfe verloren im Penaltyschießen mit 2:3.

Weiter geht es für den HCB am Sonntag in Feldkirch, während Pustertal in Asiago gastiert. Am kommenden Freitag steigt dann in Bruneck das zweite Saisonduell der beiden Südtiroler Erzrivalen.

HCB Südtirol Alperia – EC Red Bull Salzburg 2:3

HCB: Harvey (Vallini); Hults-Di Perna, Valentine-Seed, Bourque-Spornberger; Frigo-Mantenuto-Frank, Marchetti-Helewka-Finoro, Halmo-McClure-DiGiacinto, Salinitri-Christoffer-Bradley, Brunner.
Coach: Hanlon

RBS: Kickert (Tolvanen); Robertson-Murphy, Genoway-Lewington, Stapelfeldt-Nienhuis, Schreier-Sinn; Raffl-Nissner-Schneider, Thaler-Wukovits-Bourke, Krening-Auer-Huber, Kraus-Schreiner-Hochkofler.
Coach: David

Tore: 1:0 Michele Marchetti (1.53), 1:1 Dennis Robertson (30.20), 1:2 Peter Schneider (31.12), 1:3 Ali Wukovits (39.27), 2:3 Adam Helewka (59.10)

Zuschauer: 3.420

Die weiteren Ergebnisse:

Pustertal - Ljubljana 2:3 n.P. ( hier geht's zum Bericht)
Tore: 1:0 Findlay (21.03), 1:1 Cerveny (24.10), 2:1 Akeson (29.11), 2:2 Sabolic (36.53), 2:3 Mahkovec (entscheidender Penalty)
Zuschauer: 2.234

Graz - Asiago 1:4
Tore: 0:1 Misley (12.44), 0:2 Gazzola (18.00), 1:2 Ganahl (42.35), 1:3 Ierullo (47.11), 1:4 Saracino (56.18)
Zuschauer: 2.228

Klagenfurt - Fehervar 0:1
Tor: 0:1 Hari (9.56)
Zuschauer: 3.704

Villach - Linz 4:5 n.V.
Tore: 0:1 Söllinger (6.26), 0:2 Pusnik (16.25), 1:2 Rauchenwald (17.35), 2:2 Pearson (26.49), 2:3 Maver (29.17), 2:4 Scheid (34.15), 3:4 Lindner (42.46), 4:4 Rauchenwald (56.52), 4:5 Moro (64.41)
Zuschauer: 3.233

Vorarlberg - Wien 5:1
Tore: 1:0 Schnetzer (9.19), 2:0 Macierzynski (17.40), 3:0 Schnetzer (22.49), 3:1 Kromp (27.42), 4:1 Gilmour (30.31), 5:1 Macierzyski (53.35)
Zuschauer: 1.553