Bozens Matt Bradley (l.) boxte zunächst den Gegner, dann traf er ins Tor. © Vanna Antonello

Wie wilde Gladiatoren: Bozen vermöbelt den Meister

Das war ein krachendes Spektakel! Eines, das mehr an Gladiatorenkämpfe im alten Rom erinnerte, denn an ein Grunddurchgangsspiel der ICE Hockey League. Der HC Bozen rang Dauerrivale Salzburg nach allen Regeln der Kunst nieder. Rund 4000 Zuschauer waren völlig aus dem Häuschen.

15. Januar 2025

Aus der Sparkasse Arena in Bozen

Ja ist denn jetzt schon Playoff-Zeit? Diese Frage dürfte sich der ein oder andere Besucher gestellt haben, der an diesem kalten Mittwochabend den Weg in die Bozner Industriezone fand. Die Dauerrivalen HCB Südtirol Alperia und Red Bull Salzburg boten eine leidenschaftliche, mitreißende Vorstellung an deren Ende die Foxes mit 2:0 die Oberhand behielten. Es war ihr erster Saison-Erfolg über den Meister und direkten Verfolger.

Bozen agierte in der Neuauflage des letztjährigen Halbfinalduells so leidenschaftlich wie nie zuvor in dieser Saison. Es war das erste Mal, dass in der Sparkasse Arena jeder, aber auch wirklich jeder Check zu Ende gefahren wurde. Und das 60 Minuten lang. Es war offensichtlich, dass in der HCB-Kabine nach dem bitter-enttäuschenden Auftritt gegen Villach Tacheles gesprochen wurde.

Eine Folge der jüngsten Auftritte war wohl auch eine personelle Umstellung von HCB-Trainer Glen Hanlon. Er bot mit Simon Bourque und Cole Hults zwei Offensivverteidiger Seite an Seite im zweiten Block auf. Das Risiko machte sich bezahlt.

Verletzte hüben wie drüben

Bozen agierte vorne wie hinten konsequent, zielstrebig und hochkonzentriert. Und das alles mit geballtem Körpereinsatz. Die Folge? Ein äußerst hitziges Kräftemessen, in dem nur die beiden überragenden Goalies Sam Harvey (fünftes Saison-Shutout!) und Atte Tolvanen ganz ruhig blieben. Aber auch Verletzungen auf beiden Seiten: Bei Bozen ging Dustin Gazley mit einer Handverletzung vorzeitig vom Eis, bei den durch Ausfällen ohnehin geschwächten Gästen humpelte Kapitän Thomas Raffl raus.

Nach diesem Sieg heißt es für den Tabellendritten aber: unbedingt nachlegen! Am Freitag gastieren die Foxes bei Tabellennachbar Klagenfurt, nur zwei Tage später in Linz. Apropos Linz: Die Black Wings und der HC Pustertal boten am Mittwochabend rund 75 Kilometer weiter östlich ebenfalls einen packenden Eishockey-Abend, an dessen Ende die Österreicher mit 3:2 nach Verlängerung gewannen.

HCB Südtirol Alperia - EC Red Bull Salzburg 2:0

HCB: Harvey (Vallini); Valentine-Seed, Hults-Bourque, Spornberger-Di Perna; Frigo-Helewka-Bradley, Marchetti-Mantenuto-Finoro, Salinitri-McClure-Gazley, Frank-Christoffer-DiGiacinto, Brunner.
Coach: Hanlon

RBS: Tolvanen (Pfarrmaier); Robertson-Sinn, Genoway-Lewington, Wimmer-Nienhuis, Stapelfeldt; Raffl-Nissner-Schneider, Hochkofler-Rowe-Huber, Baltram-Thaler-Bourke, Schreier-Auer-Krening, Hörl.
Coach: David

Tore: 1:0 Anthony Salintri (47.44), 2:0 Matt Bradley (58.56)

Zuschauer: 3.990

Das zweite Mittwoch-Spiel:

HC Pustertal – Black Wings Linz 2:3 n.V.
Tore: 0:1 Collins (8.07), 0:2 Collins (17.13), 1:2 Lacroix (33.30), 2:2 Findlay (37.23), 2:3 Maver (61.50)
Zuschauer: 2.365
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