
Die Foxes warfen alles, aber wirklich alles in die Waagschale. © Red Bull Salzburg/Karpaviciute
Wie bitter: Bozen verliert wahren Eishockey-Thriller
Autsch, diese Niederlage schmerzt so richtig! Der HC Bozen hat mehr als 6.300 Zuschauern einen denkwürdigen, fast vierstündigen Eishockey-Abend beschert – und dennoch verließen am Ende alle enttäuscht die Arena. Den Foxes droht das Aus.
26. März 2025
Aus der Sparkasse Arena

Von:
Alexander Foppa
Nur zwei Tage nach dem Overtime-Sieg in Salzburg zeigte der HC Bozen erneut ein unglaubliches Kämpferherz, erneut machte er einen Zwei-Tore-Rückstand wett, erneut erzwang er die Verlängerung. Nur das Ende war dieses Mal ein anderes: Salzburg gewann in der 93. Minute (!) mit 3:2 und ist jetzt nur mehr einen Sieg vom Finaleinzug entfernt.
Bis um 23.32 Uhr wurde in der fast ausverkauften Sparkasse Arena großes Spektakel geboten. Die Foxes retteten sich mit einer Aufholjagd in die erste Verlängerung, diese brachten die Bullen mit sehr viel Dusel über die Zeit, ehe sie dann in der zweiten Overtime eiskalt zuschlugen. Sie trafen im Powerplay, Bozen dagegen blieb zuvor in der Verlängerung in Überzahl vier Minuten lang glücklos. Die Bullen bleiben somit in diesen Playoffs auswärts weiter ungeschlagen.
Es hat mehrere Gründe, weshalb die Salzburger Serie in der Ferne weiter hält: Zum einen agieren die Bullen weiter enorm abgezockt, zum anderen schleichen sich bei Bozen immer wieder Ungenauigkeiten ein – sowohl hinten, als auch vorne. Bei den beiden Gegentoren agierte der HCB unaufmerksam, gleichzeitig gingen nur zwei der eigenen 51 Torschüsse über die Linie. Matt Bradley, Adam Helewka, Braden Christoffer, Nick Saracino, sie alle ließen wahre Hochkaräter liegen.
Der verhinderte Matchwinner: Sam Harvey
An einem Bozner ist diese Niederlage definitiv nicht festzumachen: Sam Harvey. Der 27-jährige Goalie, der in den jüngsten zwei Spielen wild gepatzt hatte, war dieses Mal eine absolute Bank. Mit einem Monster-Save rettete er sein Team kurz vor Schluss in die Overtime, dort riss er die Fans dann neuerlich mit einer Glanztat von den Sitzen. Harvey war der gefeierte Mann in der Arena. Bis zur 93. Minute, bis Kosmachuk für gespenstische Stille im Rund sorgte.Ein Krimi in fünf Abschnitten
Warum dieser Leichtsinn? | Beim ersten Bozner Gegentor lässt Seed den abgebrühten Raffl ziehen, der feuert einen Strich von einem Schuss ab (9.). Beim 2:0 verlieren die Füchse mal wieder den Puck im Spielaufbau, wodurch sich Kraus und Bourke eine 2-auf-1-Situation bietet. Harvey ist noch dran, aber der Puck kullert ins Tor (36.). |
Ja, endlich! | Was Salzburg kann, kann auch Bozen: kontern! Die Dynamik des ersten Foxes-Treffers ist wie jene des Tores von Bourke: Salinitri spielt nach einem Konter quer, Saracino ist alleine und bezwingt Tolvanen zum überfälligen 1:2 (38.). |
Mr. Playoff macht's | In einem starken Powerplay der Foxes springt die Scheibe auf Gazleys Kelle, der am zweiten Pfosten nur noch das leere Tor vor sich hat und zum 2:2 einschiebt (50.). Es ist der zwölfte Scorerpunkt des kanadischen Zauberers im zehnten Playoff-Spiel. |
What a save! | Diese Parade zählt wie ein Tor: Bourke ist zwei Minuten vor Schluss völlig frei, hat das leere Tor vor sich, der Bozner Goalie zeigt aber einen Monster-Reflex und fischt den Puck runter. Die Fans flippen aus und feiern Harvey wie einen Torschützen – zurecht! Er schickt beide Teams zunächst in die erste, dann in die zweite Verlängerung. |
Absolute Stille | Im fünften Abschnitt bringt Salzburg lange nichts auf die Reihe, im Powerplay schlägt der Puck aber plötzlich hinter Harvey ein: Huber spielt auf Kosmachuk, der mit einem wuchtigen Direktschuss haargenau ins Kreuzeck trifft (93.). Der Sudden Death der Foxes dreht den bis dato ohrenbetäubenden Lärm in der Halle auf Null. |
> Hier lesen Sie den kompletten Spielverlauf im Zeitraffer.
Für die Foxes heißt es jetzt nochmal: Aufstehen, Mund abputzen und zurückschlagen! Dieses Credo ist alternativlos, denn verlieren sie in der Best-of-7-Serie ein weiteres Mal, dann müssen sie in den Sommerurlaub. Das nächste Duell steht am Freitag im Salzburger Volksgarten an. Spielbeginn ist um 19.15 Uhr, SportNews begleitet die Partie wieder mit einem Liveticker.
HCB Südtirol Alperia – EC Red Bull Salzburg 2:3 n.V.
HCB: Harvey (Vallini); Valentine-Seed, Hults-Bourque, Spornberger-DiPerna; Salinitri-Bradley-DiGiacinto, Helewka-Christoffer-Gazley, Frigo-Mantenuto-Frank, Halmo-McClure-Brunner, Saracino.Coach: Hanlon
RBS: Tolvanen (Kickert); Robertson-Murphy, Stapelfeldt-Lewington, Sinn-Nienhuis, Hörl; Raffl-Nissner-Schneider, Bourke-Baltram-Thaler, Kosmachuk-Wukovits-Kraus, Hochkofler-Auer-Huber, Krening.
Coach: David
Tore: 0:1 Thomas Raffl (9.08), 0:2 Troy Bourke (35.51), 1:2 Nick Saracino (37.44), 2:2 Dustin Gazley (49.50), 2:3 Scott Kosmachuk (92.34)
Zuschauer: 6.320
Best-of-7-Serie: 1:3
Das 2. Halbfinale:
Black Wings Linz – Klagenfurter AC3:1Tore: 0:1 Nick Petersen (14.58), 1:1 Ograjensek (43.49), 2:1 Kristler (50.42), 3:1 St-Amant (55.14)
Zuschauer: 4.865
Best-of-7-Serie: 2:2
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