Spielt eine starke Saison: Daniel Glira. © HC Pustertal

Vom Sorgenkind zum Leitwolf: Daniel Glira blüht voll auf

Der HC Pustertal ist nur noch einen Schritt vom Viertelfinale in der ICE Hockey League entfernt. Am Dienstag wollen die Wölfe in Spiel 2 der Pre-Playoffs gegen Olimpija Ljubljana alles klar machen. Besonders ein waschechter Puschtra Bui strotzt vor Tatendrang.

24. Februar 2025

15 Tore hat Daniel Glira in seiner Karriere auf ICE-Niveau erzielt. Doch so wichtig wie jenes am Sonntag gegen Olimpija Ljubljana war noch keines zuvor. In Spiel 1 der Pre-Playoff-Serie gegen die Slowenen lief die Overtime, da zog der Toblacher Verteidiger einfach mal ab und traf voll ins Glück – 2:1, der Pusterer Sieg war perfekt. „Ich muss sagen, ich war danach erst mal richtig platt. Das Spiel war so intensiv und hat viel Energie gekostet. Aber natürlich: Wir haben uns riesig gefreut“, sagt Glira im Gespräch mit SportNews.

Mit diesem Sieg haben die Wölfe einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale gemacht. Wenn sie am Dienstagabend (ab 19.45 Uhr) in der dann wohl rappelvollen Intercable Arena gewinnen, ist der Playoff-Einzug perfekt. Wenn nicht, dann kommt es am Freitag in Ljubljana zum alles entscheidenden Spiel 3. „Wir wissen, dass wir trotz des Sieges noch nichts erreicht haben. Auf uns wartet morgen (Dienstag) das nächste, ganz harte Match“, so der 30-Jährige.

Daniel Glira (2. von rechts) wird von seinen Teamkollegen nach dem Siegtreffer förmlich überrannt.

Dennoch: Es ist schon besonders, dass ausgerechnet Daniel Glira den entscheidenden Treffer im bislang wichtigsten Spiel der Saison geschossen hat. Immerhin liegt hinter dem Puschtra Bui keine einfache Zeit. In den vergangenen Jahren war der erfahrene Verteidiger immer wieder mal ein Sorgenkind beim HCP, das nicht selten als Unsicherheitsfaktor in der Wölfe-Defensive betitelt wurde – und das auch einiges an Kritik einstecken musste. Im vergangenen Winter gelang Glira in 59 Spielen nur ein einziger Scorerpunkt.

Er ackert, kämpft und punktet

Doch heuer ist alles anders. Glira blüht unter Trainer Jason Jaspers förmlich auf. In der Defensive verrichtet der Toblacher einen grundsoliden Job, spielt seine körperlichen Stärken voll aus, nimmt sich auch mal einen Gegner zur Brust und ist noch dazu auf den Scorer-Geschmack gekommen. Zehn Punkte gelangen ihm in dieser Saison, so viele wie noch nie auf ICE-Niveau. Die Konsequenz von all dem: Glira erhält viel Eiszeit und ist auch im Unterzahlspiel ein fixer Bestandteil.

„Was andere denken, muss mir egal sein.“ Daniel Glira

„Ja, es läuft in letzter Zeit wirklich gut für mich“, erklärt er. „Ich bekomme viel Vertrauen von den Trainern und werde auch in Unterzahl eingesetzt. Es ist bärig, eine solche Rolle einzunehmen. Ich weiß, dass ich keine einfachen Jahre hinter mir habe, ich war auch selbst nicht immer zufrieden mit mir. Umso mehr freut es mich, dass ich heuer eine neue Chance unter dem neuen Trainer bekommen habe“, erklärt Glira.

Versprüht gute Laune: Daniel Glira.

Der Verteidiger, der heuer sein 500. Match im Dress des HCP bestritten hat, spricht in unserem Interview auch über die Kritik in den vergangenen Jahren. „Ich verstehe, dass jeder seine eigene Meinung hat, aber ich lasse das nicht an mich ran. Ich arbeite hart und tue das, was mir die Trainer sagen. Was andere denken, muss mir egal sein.“

Nun will Glira mit seinen Pusterern ins Playoff einziehen. Denn er weiß: „Auch wenn es für mich jetzt gut läuft: Wenn die Saison früh endet, war alles umsonst.“ Gerade deshalb geht der Verteidiger mit viel Tatendrang ins zweite Pre-Playoff-Match am Dienstag. Und er sagt: „Wir haben in dieser Saison noch eine Reise vor uns.“ Das hört sich wahrlich nicht nach einem Sorgenkind an, sondern vielmehr nach einem echten Leitwolf.

ICE, Pre-Playoffs – Spiel 2 (Serie Best-of-3)

Dienstag, 25. Februar

Vienna Capitals – Fehervar AV19 (19.15 Uhr)
Stand in der Serie: 0:1

HC Pustertal – Olimpija Ljubljana (19.45 Uhr)
Stand in der Serie: 1:0