Tops und Flops: Der HCB überstrahlt alles

HCB Südtirol Alperia: Nach der verkorksten letzten Saison, als der HCB erstmals seit dem Liga-Eintritt im Sommer 2013 das Playoff verpasst hatte, hat Bozens Geschäftsführer und Sportdirektor Dieter Knoll keine Kosten und Mühen gescheut, um eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen. Diese hat den Grunddurchgang nach Strich und Faden dominiert und offenbarte praktisch keine Schwächen. Die Abwehr um Scott Valentine stand bombensicher (105 Gegentore) und vorne verbreiteten Mitch Hults und Co. Angst und Schrecken und erzielten Tore am Fließband (175).

Glen Hanlon: Neben Dieter Knoll war bisher Glen Hanlon der Bauherr des Erfolges. Der ehemalige NHL-Torhüter, der dank seiner letztjährigen Erfahrung bei Znojmo die Liga bereits kannte, regierte in den vergangenen Monaten auf der Bank mit Zuckerbrot und Peitsche. Der 66-jährige Kanadier ließ attraktives und vor allem erfolgreiches Eishockey spielen, wechselte nicht nur seine beiden Torhüter, sondern immer wieder auch die Linien und behandelte alle Spieler gleich. Die Chancen stehen jedenfalls sehr gut, dass Hannlon in seiner bald 30-jährigen Trainerkarriere seinen ersten Meistertitel gewinnt. HCB-Coach Glen Hanlon war ein Glücksgriff. © Social Media HCB

Brady Shaw: Der US-Amerikaner mit kanadischen Wurzeln hatte bereits vor einem Jahr maßgeblichen Anteil am Vizemeistertitel von Fehervar. In Innsbruck konnte der 30-jährige Flügelstürmer noch einmal zulegen und blühte richtiggehend auf. Nach 48 Spielen führt der Sohn des früheren Ausnahmeverteidigers von Varese, Brad Shaw, mit 69 Punkten (26 Tore) die Skorerwertung an. Der körperlich starke Shaw wird auch in der kommenden Saison am Fuße des Patscherkofels wirbeln. Schließlich hat der Topskorer seinen Vertrag bei den &bdquo;Haien“ vorzeitig verlängert.

Adam Helewka, Giordano Finoro & Max Zimmer: Was haben diese 3 Nordamerikaner gemeinsam? Richtig: Sie führen gemeinsam die Torschützenliste der ICE an. Adam Helewka traf in 43 Spielen 28 Mal für Innsbruck ins Schwarze, während Giordano Finoro und Max Zimmer im Trikot des HC Asiago bzw. der Vienna Capitals 5 Spiele mehr für die 28 Tore benötigten.

Tomas Sholl & Samuel Harvey: Tomas Sholl war im Sommer 2021, Samuel Harvey ein Jahr später als ziemlich unbeschriebenes Blatt erstmals nach Europa gekommen. Der US-Boy erwies sich seither beim HC Pustertal, der Kanadier beim HC Bozen als sicherer Rückhalt. Kein Wunder, dass Sholl und Harvey nach dem heurigen Grunddurchgang die besten Fangquoten aller Torhüter aufweisen: Sholl wehrte in 37 Spielen 92,3 Prozent der auf seinen Kasten abgefeuerten Schüsse ab, Harvey glänzte in 34 Spielen mit einer Fangquote von 92,2 Prozent. Pustertal-Tormann Tomas Sholl hat gezeigt, dass er keine Eintagsfliege ist. © Dominik Faller / Foppa Iwan - HC Pustertal

Cole Hults: Der 24-jährige Verteidiger in den Reihen des HCB führt mit +40 die Plus-Minus-Bilanz der Liga an. Diese vielaussagende Statistik gibt für einen Feldspieler die Differenz von Toren und Gegentoren an, die gefallen sind, während er auf dem Eis stand. Der US-Amerikaner, der noch eine große Zukunft vor sich hat, war mit 29 Punkten gemeinsam mit Ryan Culkin auch der punktbeste Defensivspieler des HCB. Hinter Hults landeten in der Plus-Minus-Bilanz mit Mike Dalhuisen (HCB, +38) und Nicolas Mattinen (Villacher SV, +37) 2 weitere Verteidiger auf den Plätzen 2 und 3.

HC Innsbruck: Nach 4 vergeblichen Versuchen haben die &bdquo;Haie“ erstmals seit der Saison 2017/18 wieder das Play-off erreicht. Die Mannschaft von Trainer Mitch O’Keefe war im Grunddurchgang, den sie auf Platz 3 beendete, vor allem offensiv eine Wucht: 186 erzielte Tore waren nach 48 Spielen der Bestwert (im Schnitt: 3,87 Tore pro Spiel). 14 Spieler haben 10 und mehr, 9 Cracks 30 und mehr Skorerpunkte erzielt. Innsbruck war auch im Powerplay die unbestrittene Nummer 1. 152 Mal konnten Brady Shaw und Co. in Überzahl agieren und schlugen dabei 42 Mal zu. Damit kamen sie auf eine beeindruckende Quote von 27,6 Prozent.

HC Asiago: Neben dem HC Innsbruck zählte auch der HC Asiago zu den positiven Überraschungen. Der Neuling beendete die &bdquo;regular season“ auf Platz 9 und schaffte auf Anhieb den Einzug ins Pre-Play-off. Die vom ehemaligen Stanley-Cup-Sieger Tom Barrasso gecoachte &bdquo;Italo-Bande“ musste sich zunächst an das höhere Niveau anpassen, kam mit Fortdauer der Saison aber immer besser in Schwung. Der Neuling verfügte mit 85,37 Prozent über das beste Penalty-Killing der Liga und war mit 349 Strafminuten (7,3 Minuten pro Spiel) die fairste Mannschaft. Neben Top-Torjäger Giordano Finoro (28 Treffer) stand zudem mit Randy Gazzola der punktbeste Verteidiger der Liga (45 Zähler) in den Reihen von Asiago.

ICE Regular Season ICE	SP	TV	P
1. HCB Südtirol	12	46:25	30
2. Graz99ers	12	35:28	25
3. Fehérvár	11	33:16	24
4. EC Salzburg	11	43:33	23
5. Olimpija Ljubljana	12	31:30	21
6. HC Pustertal	14	50:49	21
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Tops und Flops: Der HCB überstrahlt alles

Am Sonntag ist in der ICE Hockey League der Grunddurchgang mit dem 48. Spieltag zu Ende gegangen. In den bisher 312 Spielen wussten einige Mannschaften, Trainer und Spieler besonders zu überzeugen, während andere hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind.

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