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Bozen steht fix in den Playoffs der ICE Hockey League. © 2023,Vanna Antonello

Nach bizarrem Match: Willkommen in den Playoffs, HC Bozen!

Es war eine Regular Season, die dem Bozner Fan-Herz enorm viel abverlangt hat. Doch seit Mittwochabend steht fest: Die Foxes werden in den Playoffs mit dabei sein. Das Ticket für die Postseason holten sie sich mit einem Kantersieg in einem äußerst kuriosen Match.

Von sagenhaften Triumphen bishin zu peinlichen Niederlagen, von unglaublichen Aufholjagden bishin zu unerklärlichen Pleite-Serien: In dieser Regular Season war für den HC Bozen alles dabei. Es passt deshalb ins Bild, dass auch das letzte Puzzle-Stück für den Playoff-Einzug nicht frei von Kuriositäten war. Die Foxes gewannen bei den Graz99ers mit 7:0 und können nicht mehr aus den Top 6 verdrängt werden. Im letzten Grunddurchgangsspiel am Freitag zu Hause gegen Klagenfurt wird sich entscheiden, ob der HCB seinen vierten Platz (und somit das Heimrecht) verteidigen kann.


Liga-Schlusslicht Graz hat unterdessen schon längst mit der Meisterschaft abgeschlossen. Bei den 99ers gab es in den vergangenen Wochen einen regelrechten Ausverkauf. Die Steirer stellen in diesem Saisonfinale nur mehr eine Rumpftruppe, deren Motivation sich in Grenzen hält. Weil der HC Bozen dann auch noch von der ersten Sekunde an energisch zu Werke ging und das Playoff-Ticket unbedingt eintüten wollte, entwickelte sich ein surreales Match auf dem Eis des Merkur-Stadions.

9 Torschüsse in 60 Minuten

Die Foxes ließen Graz wie einen Sparring-Partner aussehen, schossen gefühlt alle 30 Sekunden aufs Tor und hielten sich fast das gesamte Spiel in der Zone der 99ers auf. Es dürfte in den vergangenen Wochen etliche Trainingseinheiten gegeben haben, bei denen die Bozner Defender um Debütant Andreas Söderberg deutlich mehr gefordert waren als an diesem Abend. Am Ende standen Graz gerade einmal 9 (!) Torschüsse zu Buche – das ist rekordverdächtig wenig.

Gianluca Vallini feierte ein Shutout. © 2023,Vanna Antonello


Der Schachzug von Coach Glen Hanlon machte sich also bezahlt: Er ließ seinen angeknacksten Goalie Sam Harvey zu Hause und nahm stattdessen Fassa-Leihgabe Marco Felicetti mit, der als Backup von Gianluca Vallini fungierte. Der Bozner Schlussmann feilte am Mittwoch weiter an seiner beeindruckenden Statistik und feierte sein bereits sechstes Shutout der Saison. Auf der anderen Seite durften sich die Bozner Angreifer (sie feuerten 40 Schüsse ab) nach Belieben austoben. Besonders in Punktelaune waren Angelo Miceli und Luca Frigo, die sich jeweils drei Zähler gutschreiben ließen.

Die Tore

3 im ersten DrittelGazley tanzt Goalie Wieser aus (10.), Miceli macht es ihm gleich (13.) und Mantenuto steht im Slot goldrichtig (20.) – 3:0.
2 im zweiten DrittelNach einer feinen Kombination macht es Frank am zweiten Pfosten (21.), dann versenkt Parlett die Scheibe im Kreuzeck (38.). Zu dem Zeitpunkt hat Graz sechs Mal aufs Tor geschossen.
2 im dritten DrittelDas 6:0 ist das kurioseste Tor des Abends: Graz-Goalie Wieser will hinter dem Tor klären, verfehlt die Scheibe, Christian Thomas sagt danke und spielt zu Frank, der seinen Doppelpack fixiert (41.). Mantenuto macht den Deckel drauf (60.).

Ganz anders die Stimmungslage beim HC Pustertal: Nach der 3:4-Niederlage gegen Vorarlberg steht fest, dass die Wölfe ins Pre-Playoff müssen.

Graz99ers – HCB Südtirol Alperia 0:7

Graz: Wieser (Mocher); Egger-Kernberger, Murg-Schira, Reiner; Krastenbergs-Schiechl-Ograjensek, Antonitsch-Wemmenborn-Viksten, Bauer-Krainz-Kittinger, Engelhart-Hanl-Matijevic, Woborsky.
Coach: Pennerborn

HCB:
Vallini (Marco Felicetti); Valentine-Vandane, Teves-Di Perna, Miglioranzi-Parlett, Söderberg-Pietroniro; Halmo-Ford-Gazley, Frank-McClure-Thomas, Frigo-Mantenuto-Miceli, Digiacinto-Alberga-Leonardo Felicetti
Coach: Hanlon

Tore: 0:1 Dustin Gazley (9.26), 0:2 Angelo Miceli (12.14), 0:3 Daniel Mantenuto (19.20), 0:4 Daniel Frank (20.42), 0:5 Blake Parlett (37.49), 0:6 Daniel Frank (40.18), 0:7 Daniel Mantenuto (59.25)

Zuschauer: 1.234

Die weiteren Partien

Pioneers Vorarlberg – HC Pustertal 4:3
Tore: 0:1 Frycklund (13.41), 1:1 Kirichenko (15.36), 2:1 Kirichenko (36.02), 3:1 Owre (37.04), 3:2 Mantinger (41.38), 3:3 Atwal (44.46), 4:3 Owre (45.13)
Zuschauer: 1.510

Red Bull Salzburg – Vienna Capitals 6:1
Tore: 1:0 Raffl (03.24), 2:0 Auer (15.22), 3:0 Meyer (27.57), 4:0 Baltram (32.55), 4:1 Franklin (47.22), 5:1 Murphy (48.58), 6:1 Nissner (52.27)
Zuschauer: 2.931

Villacher SV – HC Innsbruck 1:0
Tor: 1:0 MacPherson (27.45)
Zuschauer: 3.399

Asiago Hockey – Black Wings Linz 1:4
Tore: 1:0 Beaulieu (18.41), 1:1 St. Amant (48.33), 1:2 Gaffal (50.46), 1:3 St. Amant (53.48)
Zuschauer: 2.021

Olimpija Ljubljana – Hydro Fehervar 3:6
Tore: 1:0 Cosic (06.38), 2:0 Gooch (12.26), 2:1 Bartalis (16.21), 3:1 Predan (17.24), 3:2 Leavens (22.37), 3:3 Laberge (38.19), 3:4 Robertson (39.13), 3:5 Leavens (46.01), 3:6 Atkinson (51.40)
Zuschauer: 1.756

Tabelle

SPGUVTVP
1. EC Klagenfurt4733014183:101102
2. Fehérvár4730017152:12992
3. EC Salzburg4731016148:10890
4. HCB Südtirol4728019144:12579
5. Linz4725022150:11778
6. EC Villach4726021156:13677
7. HC Innsbruck4725022134:13274
8. HC Pustertal4724023142:13772
9. Olimpija Ljubljana4722025145:15166
10. Vorarlberg4822026153:15765
11. Vienna Capitals4716031111:16948
12. Asiago Hockey4713034121:19243
13. Graz99ers471103688:17332

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