
Gäste-Jubel in Bozen: Gianluca Vallini (r.) & Co. gingen leer aus. © Vanna Antonello
Standpauke kommt zu spät: So hat Bozen nichts zu jubeln
Autsch! Dieser Start ins Hammer-Wochenende schmerzt die Foxes richtig. Der HC Bozen hat das erste von zwei Top-Spielen binnen 24 Stunden nach einer 23-minütigen Horrorshow auf dem Eis verloren.
24. Januar 2025
Aus der Sparkasse Arena in Bozen

Von:
Alexander Foppa
Eine halbe Stunde ordentliches Eishockey reichen selbst dem hochgehandelten HCB Südtirol Alperia nicht, um in der ICE Hockey League zu punkten. Diese Erfahrung mussten die Foxes und rund 3000 ihrer Fans am Freitagabend gegen die Graz 99ers machen. Bozen verlor mit 4:5 und rutscht in der Tabelle auf Platz vier ab.
Schuld an der Heimpleite waren die ersten 23 Spielminuten, in denen der HCB reichlich Anschauungsmaterial bot, was man in diesem Sport tunlichst vermeiden sollte. Unaufmerksam, behäbig, lustlos schlitterte der vermeintliche Titelkandidat in einen 0:4-Rückstand. Die in diesem Jahr groß aufgerüsteten 99ers hatten leichtes Spiel. Da konnte einem Backup-Tormann Gianluca Vallini, der erstmals seit drei Wochen wieder von Beginn an ran durfte, regelrecht leidtun.
Erst nach dem vierten Gegentor nahm sich der sonst so ruhige HCB-Trainer Glen Hanlon seine Spieler zur Brust und schrie ihnen ins Gewissen. Bozen reagierte. Jetzt wurde endlich der Körperkontakt mit dem Gegner gesucht, zielstrebig nach vorne gespielt und vor dem Tor eingenetzt. Als alles auf eine spektakuläre erfolgreiche Aufholjagd hindeutete, langte Graz aber doch noch einmal zu. Damit war der Drops gelutscht.
Die entscheidenden Szenen
Hallo, bitte aufwachen! | Bozen verschläft die Startphase komplett. Schiechl kann nach nur 74 Sekunden ungehindert abziehen und überrascht Vallini aus der Distanz. Wenig später leistet sich Helewka im Aufbauspiel einen fatalen Schnitzer, Roy nimmt das Geschenk dankend an und stellt auf 2:0 (8.). |
Ja, ist da wer? | Die Foxes verpennen auch den Wiederbeginn. Binnen zwei Minuten stehen Rok Ticar und Tim Harnisch zwei Mal im tiefen Slot mutterseelenalleine, zwei Mal stauben sie ungehindert ab. Es steht 4:0 (23.). |
Jetzt spricht der Coach | Nach dem 0:4 nimmt der HCB ein Timeout und Trainer Glen Hanlon spricht seinen Cracks mit erhöhter Dezibelzahl ins Gewissen. Die scheinen die Ansprache begriffen zu haben. Braden Christoffer erzielt wenig später den ersten Bozner Treffer (28.), Salinitri scheitert am Innenpfosten. |
Doppelter DiGiacinto | Ausgerechnet in einer Phase, in der Bozen wieder einzuschlafen droht, klingelt DiGiacinto den Wecker. Mit einem Doppelpack binnen 16 Sekunden (!) haucht er dem Ganzen ungeahnte Spannung ein. |
Vela setzt die Segel | Fünf Minuten vor Schluss bringt Vela die Steirer mit dem fünften Tor definitiv auf die Siegerstraße. Zwar sorgt Frigo wenig später erneut für Spannung (57.), doch für eine erfolgreiche Aufholjagd ist es zu spät. |
Durch diese Niederlage muss Bozen den Tabellenvierten aus Salzburg vorbeiziehen lassen. Die Chance zum neuerlichen Überholmanöver bietet sich allerdings bereits am Samstag (19.45), wenn Spitzenreiter Fehervar in der Sparkasse Arena gastiert. Dieser unterlag am Freitag überraschend in Asiago. Einen Favoritensieg gab es dagegen in Innsbruck, wo der HC Pustertal souverän gewann. Die Wölfe werden am Samstag versuchen, es gegen die Graz 99ers besser zu machen als der HCB an diesem gebrauchten Abend.
HCB Südtirol Alperia – Moser Medical Graz 99ers 4:5
HCB: Vallini (Harvey); Hults-Bourque, Valentine-Seed, Spornberger-Di Perna; Frigo-Bradley-Salinitri, Marchetti-Mantenuto-Finoro, Frank-Christoffer-DiGiacinto, Helewka-McClure-Halmo.Coach: Hanlon
Graz: Gunnarsson (Wieser); Brunner-Hora, Oligny-Bailen, Pfeffer-Holzer, Kernberger; Ganahl-Vela-Gooch, Haudum-Ticar-Huber, Roy-Schiechl-Bailey, Antonitsch-Lukas Kainz-Harnisch, Clemens Kainz.
Coach: Lange
Tore: 0:1 Michael Schiechl (1.14), 0:2 Kevin Roy (7.29), 0:3 Rok Ticar (21.11), 0:4 Tim Harnisch (22.22), 1:4 Braden Christoffer (27.28), 2:4 Cristiano DiGiacinto (40.20), 3:4 Cristiano DiGiacinto (40.36), 3:5 Marcus Vela (54.23), 4:5 Luca Frigo (56.08)
Zuschauer: 2.980
Die weiteren Freitag-Ergebnisse:
HC Innsbruck – HC Pustertal 2:5 ( hier geht's zum Bericht)Tore: 0:1 Andergassen (13.28), 0:2 Coulter (36.15), 0:3 Akeson (48.38), 1:3 Klassek (50.04), 1:4 Akeson (52.31), 1:5 Zanatta (57.39), 2:5 Lattner (59.55)
Zuschauer: 2000
RB Salzburg – Klagenfurter AC 5:0
Tore: 1:0 Genoway (1.46), 2:0 Huber (12.22), 3:0 Wurzer (13.10), 4:0 Huber (44.21), 5:0 Rowe (55.45)
Zuschauer: 3400
Asiago Hockey – Fehervar AV 3:2 n.V.
Tore: 1:0 Cairns (41.45), 2:0 Porco (42.17), 2:1 Cheek (54.37), 2:2 Gaunce (55.13), 3:2 Cairns (61.49)
Zuschauer: 1257
Villacher SV – Vienna Capitals 6:3
Tore: 0:1 Krieger (13.10), 1:1 Pearson (20.24), 2:1 Scherbak (22.59), 3:1 van Nes (31.35), 3:2 Kromp (33.01), 4:2 Rebernig (33.46), 5:2 Scherbak (39.35), 5:3 Jasper (53.04), 6:3 Rebernig (54.25)
Zuschauer: 3306
Pioneers Vorarlberg – Black Wings Linz 2:1
Tore: 1:0 Allen (24.34), 2:0 Keefer (44.33), 2:1 Knott (52.05)
Zuschauer: 1766
SP | G | U | V | TV | P | |
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1. Fehérvár | 42 | 27 | 0 | 15 | 127:99 | 82 |
2. EC Klagenfurt | 40 | 25 | 0 | 15 | 146:103 | 78 |
3. EC Salzburg | 38 | 25 | 0 | 13 | 136:101 | 77 |
4. HCB Südtirol | 40 | 28 | 0 | 12 | 125:94 | 76 |
5. Graz99ers | 41 | 23 | 0 | 18 | 122:102 | 72 |
6. Linz | 40 | 24 | 0 | 16 | 117:103 | 69 |
7. EC Villach | 41 | 23 | 0 | 18 | 144:129 | 68 |
8. Olimpija Ljubljana | 40 | 20 | 0 | 20 | 107:118 | 55 |
9. HC Pustertal | 40 | 17 | 0 | 23 | 126:125 | 54 |
10. Vienna Capitals | 40 | 16 | 0 | 24 | 101:122 | 48 |
11. Vorarlberg | 40 | 14 | 0 | 26 | 96:128 | 44 |
12. Asiago Hockey | 41 | 10 | 0 | 31 | 110:161 | 33 |
13. HC Innsbruck | 41 | 10 | 0 | 31 | 88:160 | 30 |
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