
Bozens Kapitän Daniel Frank musste stark blutend vom Eis getragen werden.
Sorgen um Daniel Frank: Üble Szene überschattet Bozner Sieg
Am Samtagabend um 21.35 Uhr stockte 4.000 Zuschauern in der Bozner Eisarena der Atem. Es war der Moment, als HCB-Kapitän Daniel Frank zu Boden gestreckt wurde und dort minutenlang stark blutend liegen blieb. Nach einer langen Unterbrechung ging die Partie weiter, ausgelassene Freude über den folgenden Sieg im Top-Spiel kam aber nicht mehr auf.
25. Januar 2025
Aus der Sparkasse Arena in Bozen

Von:
Alexander Foppa
Keine 24 Stunden nach der Niederlage gegen Graz hat der HCB Südtirol zurückgeschlagen! Die Foxes besiegten Spitzenreiter Fehervar nach einer leidenschaftlichen Vorstellung mit 5:2. Damit klettern sie (zumindest vorläufig) auf den zweiten Tabellenplatz. Doch das Sportliche geriet an diesem Abend zur Nebensache. Vielmehr sorgten sich Mitspieler, Betreuer und Fans um Daniel Frank.
Es lief die 49. Spielminute, Bozen war kurz zuvor erstmals in Führung gegangen, als der HCB-Kapitän von Cameron Gaunce umgenietet wurde. Der Fehervar-Crack rammte Frank die Schulter gegen den Kopf, ohne dass dieser ihn im Augenwinkel heranrauschen sah. Frank knallte mit dem Gesicht aufs Eis, sofort klaffte eine blutende Wunde auf. Nach kurzer Regungslosigkeit hoben ihn die Sanitäter vorsichtig auf eine Bahre und brachten ihn vom Eis. Das Spiel war für fast zehn Minuten unterbrochen.
Entwarnung aus dem Krankenhaus
Ausgerechnet Frank, werden sich einige der Beobachter gedacht haben. Exakt an der selben Stelle kassierte der Stürmer im Playoff-Spiel gegen Villach im März vergangenen Jahres einen ähnlich üblen Check. Damals wurde er bewusstlos vom Eis gebracht und musste in der Folge mehrere Wochen pausieren. Wie lang Frank, der in seiner Karriere schon so oft von Gehirnerschütterungen ausgebremst wurde, nun ausfallen wird, ist offen. Fakt ist, dass bereits erste Entwarnung gegeben wurde: Frank ist klar bei Sinnen und kann alle Körperteile uneingeschränkt bewegen. Ein Update will der Verein am Sonntag geben.Franks Verletzung scheint eine Ironie des Schicksals, denn bis zu seinem Ausscheiden, war es ausgerechnet der HCB-Kapitän, der versucht hatte, in das von vielen Nickligkeiten und versteckten Fouls geprägte Spitzenspiel Ruhe reinzubringen.
Bradley ist schlichtweg überragend
Die Zusammenfassung des sportlichen Geschehens lässt sich eigentlich auf einen Namen beschränken: Matt Bradley. Der frühere Wiener traf im Powerplay zwei Mal selbst und brachte in der Schlussphase den Sieg mit zwei Torvorlagen unter Dach und Fach. Es waren die Punkte 32 bis 34 des immer besser werdenden HCB-Topscorers. Mit seinem Galaauftritt retouchierte er die Mängel in der Bozner Defensive, die Spitzenreiter Fehervar lange Zeit führen ließen.Die entscheidenden Szenen
Hinten drückt der Schuh | Di Perna und Miglioranzi vertändeln den Puck in der neutralen Zone und laden Fehervar in der 8. Minute zur ersten richtigen Torchance ein. Das Ergebnis? 1:0 durch Terbocs. Auch das 2:1 der Gäste resultiert aus einer Bozner Unzulänglichkeit. Nach einem Distanzschuss kann Sebok völlig ungehindert Harvey ausspielen und einschieben (24.). |
Vorne macht's Bradley | Sobald die Refs eine Strafe gegen Fehervar aussprechen, tritt Bozens Bradley auf den Plan: Zunächst verdeckt DiGiacinto dem Goalie die Sicht und Bradley trifft aus der Distanz zum 1:1 (12.). Später macht es der letztjährige DEL-Stürmer mit ganz viel Gefühl, indem er im Powerplay die Scheibe in Windeseile annimmt und lässig in den Winkel lupft (32.). Es ist das 2:2. |
Valentine zieht ab | In der 45. Minute geht der HCB erstmals in Führung. Die Scheibe kommt zurück an die blaue Linie, wo Valentine nicht lange fackelt und sie mit ordentlich Wums ins Netz befördert. |
Die schlimme Szene | Frank fährt in der 48. Minute fernab des Spielgeschehens durch die neutrale Zone, als er außerhalb seines Blickfelds von Gaunce ganz übel mit der Schulter am Kopf getroffen wird. Der HCB-Kapitän knallt aufs Eis und bleibt dort minutenlang stark blutend liegen, ehe ihn die Sanitäter vorsichtig auf eine Bahre heben und auf direktem Weg ins Krankenhaus bringen. Gaunce fliegt mit Matchstrafe runter. |
Und wieder Bradley | Zwar folgen direkt im Anschluss an dieses Foul gleich mehrere kleinere Schlägereien, in erster Linie revanchieren sich die Foxes aber auf dem Eis bzw. in Person von Bradley. Zunächst leistet er im Powerplay die Vorarbeit für Finoros 4:2 (49.), dann spielt er vor dem leeren Tor ganz uneigennützig auf Frigo, der zum 5:2-Endstand einschiebt (59.). |
Der HC Bozen wird nun gestärkt, aber ohne seinen Kapitän ins nächste Meisterschaftsspiel gehen. Dieses steigt am Dienstag in Laibach. Der HC Pustertal, der am Samstag zeitgleich den Graz 99ers unterlag, tritt dann bei den Vienna Capitals an.
HCB Südtirol Alperia – Hydro Fehervar AV 5:2
HCB: Harvey (Vallini); Valentine-Seed, Hults-Bourque, Miglioranzi-Di Perna; Frigo-Bradley-Salinitri, Marchetti-Mantenuto-Finoro, Helewka-McClure-Halmo, Frank-Christoffer-DiGiacinto, Brunner.Coach: Hanlon
FAV: Reijola (Horvath); Gaunce-Campbell, Stipsicz-Messner, Falus-Stajnoch; Cheek-Hari-Brown, Sebok-Berger-Erdely, Magosi-Kulmala-Terbocs, Gergö Ambrus-Nemeth-Mihaly, Csongor Ambrus.
Coach: Kiss
Tore: 0:1 Istvan Terbocs (7.01), 1:1 Matt Bradley (11.07), 1:2 Balazs Sebok (23.31), 2:2 Matt Bradley (31.23), 3:2 Scott Valentine (44.54), 4:2 Giordano Finoro (48.27), 5:2 Luca Frigo (58.59)
Zuschauer: 3.903
Das zweite Samstag-Spiel:
HC Pustertal – Graz 99ers 3:4 n.V. ( hier geht's zum Bericht)Tore: 0:1 Sam Antonitsch (2.52), 0:2 Michael Schiechl (8.12), 1:2 Tyler Coulter (8.37), 2:2 Jason Akeson (25.14), 2:3 Paul Huber (28.16), 3:3 Gustav Bouramman (56.43), 3:4 Kevin Roy (56.53)
Zuschauer: 2.742
SP | G | U | V | TV | P | |
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1. Fehérvár | 43 | 27 | 0 | 16 | 129:104 | 82 |
2. EC Klagenfurt | 41 | 26 | 0 | 15 | 157:106 | 81 |
3. HCB Südtirol | 41 | 29 | 0 | 12 | 130:96 | 79 |
4. EC Salzburg | 39 | 25 | 0 | 14 | 139:106 | 77 |
5. Graz99ers | 42 | 24 | 0 | 18 | 126:105 | 74 |
6. Linz | 41 | 25 | 0 | 16 | 125:104 | 72 |
7. EC Villach | 42 | 24 | 0 | 18 | 148:130 | 71 |
8. HC Pustertal | 41 | 17 | 0 | 24 | 129:129 | 55 |
9. Olimpija Ljubljana | 41 | 20 | 0 | 21 | 108:126 | 55 |
10. Vienna Capitals | 41 | 17 | 0 | 24 | 106:125 | 51 |
11. Vorarlberg | 41 | 14 | 0 | 27 | 97:132 | 44 |
12. Asiago Hockey | 41 | 10 | 0 | 31 | 110:161 | 33 |
13. HC Innsbruck | 42 | 10 | 0 | 32 | 91:171 | 30 |
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