Der HC Pustertal hat gegen Ljubljana knapp verloren. © Iwan Foppa
Pustertal staunt über ein unfassbares Eigentor
Der HC Pustertal hat seine aufsteigende Form auch am Freitag unterstrichen, musste am Ende aber gegen ein starkes Olimipija Ljubljana eine Niederlage nach Penaltyschießen hinnehmen. Nach dem Match war das Gesprächsthema aber ein ganz anderes.
25. Oktober 2024
Von: det
„So etwas sieht man in 30 Jahren Eishockey nicht“, sagte Pustertals Stadionsprecher Patrick Kirchler am Freitag bei einem seiner Pausen-Interviews. Worauf die Kult-Figur des Klubs damit anspielte, war klar: Das Eigentor, das den HCP im Duell gegen Olimpija Ljubljana zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung gebracht hatte. Auch wenn die Wölfe nach einem starken Auftritt letzten Endes mit 2:3 nach Penaltyschießen verloren haben, war der skurrile Treffer danach Gesprächsthema Nummer 1.
Doch was war passiert? Bei einem Olimpija-Angriff im zweiten Drittel ging Pustertals Brett Findlay überhart zu Werke, weshalb die Referees eine Zeitstrafe anzeigten. Weil die Slowenen in Scheibenbesitz blieben, lief das Spiel weiter. Und wie es im Eishockey so üblich ist, nahmen die Gäste den Torhüter für einen weiteren Feldspieler vom Eis. Gefahr für das eigene Tor besteht in so einer Situation eigentlich keine, denn sobald ein Pusterer Spieler den Puck berührt, würde das Spiel unterbrochen werden.
Dann aber die kuriose Szene, die in jedem Jahresrückblick einen Platz finden wird. Olimpijas Top-Stürmer Rudolf Cerveny spielte einen Pass zurück zur blauen Linie – verfehlte allerdings seinen Mitspieler und sah stattdessen, wie die Scheibe ins verwaiste eigene Tor schlitterte. Die Pusterer Spieler und Fans konnte ihr Glück kaum fassen, jubelten aber ausgelassen über den 2:1-Treffer. Besonders kurios: Da es im Eishockey kein Eigentor gibt, wurde der Treffer Jason Akeson zugeschrieben. Dieser hatte als letzter Pusterer den Puck berührt – und zwar rund eine Minute vor dem Tor.
Ein prickelndes Eishockey-Match
Abgesehen von diesem skurrilen Moment bekamen die mehr als 2.000 Fans in der Intercable Arena ein sehr unterhaltsames Eishockeymatch zu sehen, in dem viel Tempo und vor allem große Spannung drin war. Pustertal-Goalie Andy Bernard zeigte einmal mehr eine solide Leistung. Olivier Roy, der zweite Pusterer Schlussmann, fehlte am Freitag krankheitsbedingt.So verlief der Abend
Parade-Linie | Im ersten Drittel gibt's keine Tore, dafür wird's im zweiten Abschnitt gleich laut. Die Pusterer Paradelinie schlägt nämlich zu: Akeson legt auf Petan ab, der scharf in die Mitte zu Findlay spielt – und schon steht's 1:0 (22.). |
Der Ex... | ... setzt Pustertal zu. Ziga Pavlin, der in der Saison 2022/23 kurz für die Wölfe spielt, stürmt nach abgesessener Strafe aufs Eis, kommt gleich an den Puck und spielt perfekt zu Rudolf Cerveny, der die Scheibe zum 1:1 ins Netz leitet (25.). |
Einfach kurios | Das verrückte Eigentor von Rudolf Cerveny sorgt in der Intercable Arena für Staunen (30.), doch Ljubljana kommt noch im Mitteldrittel zurück. Nachdem Findlay das 3:1 liegen gelassen hatte, bricht Robert Sabolic durch und bleibt vor Andy Bernard eiskalt (37.). |
Penaltys | In einem umkämpften Schlussdrittel und einer hochspannenden Overtime fallen keine Tore. Es geht also ins Penaltyschießen – und dort gelingt Marcel Mahkovec der Lucky Punch. |
Für den Sieg hat es zwar nicht gereicht, doch den einen Punkt nehmen die Wölfe gerne mit, denn: Dadurch ziehen sie in die Top 6 der Tabelle ein. Nun stehen für Pustertal zwei Leckerbissen auf dem Programm: Am Sonntag (17.30 Uhr) sind Kapitän Raphael Andergassen & Co. bei Asiago gefordert, das heute Graz mit 4:1 vom Eis geschossen hat. Am Freitag, 1. November kommt es in der Intercable Arena zum großen Derby gegen den HC Bozen (19.45 Uhr). Die Foxes mussten sich am Freitag dem Meister Salzburg geschlagen geben.
HC Pustertal – Olimpija Ljubljana 2:3 n.P.
HCP: Bernard (Oberhammer); Osmanski-Wesley, Andersen-Zanatta, Svedberg-Glira, Althuber; Conci-Andergassen-Traversa, Mantinger-Frycklund-Coulter, Petan-Findlay-Akeson, Gschliesser-Lacroix-PurdellerCoach: Jaspers
OLL: Horak (Kolin); Masic-Atwal, Gregorc-Ege, Cosic-Pavlin, Crnovic-Kumanovic; Sabolic-Bicevskis-Cerveny, Mahkovec-Tomazevic-Kapel, Zajc-Simsic-Mehle, Pance-Bericic-Sodja
Coach: Karhula
Tore: 1:0 Brett Findlay (21.03), 1:1 Rudolf Cerveny (24.10), 2:1 Jason Akeson (29.11), 2:2 Robert Sabolic (36.53). Entscheidender Penalty: Marcel Mahkovec.
Zuschauer: 2.234
Die weiteren Ergebnisse:
Bozen - Salzburg 2:3 (hier geht's zum Bericht)Tore: 1:0 Marchetti (1.53), 1:1 Robertson (30.20), 1:2 Schneider (31.12), 1:3 Wukovits (39.27), 2:3 Helewka (59.10)
Zuschauer: 3.420
Graz - Asiago 1:4
Tore: 0:1 Misley (12.44), 0:2 Gazzola (18.00), 1:2 Ganahl (42.35), 1:3 Ierullo (47.11), 1:4 Saracino (56.18)
Zuschauer: 2.228
Klagenfurt - Fehervar 0:1
Tor: 0:1 Hari (9.56)
Zuschauer: 3.704
Villach - Linz 4:5 n.V.
Tore: 0:1 Söllinger (6.26), 0:2 Pusnik (16.25), 1:2 Rauchenwald (17.35), 2:2 Pearson (26.49), 2:3 Maver (29.17), 2:4 Scheid (34.15), 3:4 Lindner (42.46), 4:4 Rauchenwald (56.52), 4:5 Moro (64.41)
Zuschauer: 3.233
Vorarlberg - Wien 5:1
Tore: 1:0 Schnetzer (9.19), 2:0 Macierzynski (17.40), 3:0 Schnetzer (22.49), 3:1 Kromp (27.42), 4:1 Gilmour (30.31), 5:1 Macierzyski (53.35)
Zuschauer: 1.553
Die Tabelle
SP | G | U | V | TV | P | |
---|---|---|---|---|---|---|
1. HCB Südtirol | 11 | 9 | 0 | 2 | 42:23 | 27 |
2. Fehérvár | 11 | 8 | 0 | 3 | 33:16 | 24 |
3. EC Salzburg | 11 | 7 | 0 | 4 | 43:33 | 23 |
4. Graz99ers | 11 | 7 | 0 | 4 | 32:27 | 22 |
5. Olimpija Ljubljana | 11 | 8 | 0 | 3 | 29:26 | 21 |
6. HC Pustertal | 13 | 6 | 0 | 7 | 43:47 | 18 |
7. EC Klagenfurt | 12 | 6 | 0 | 6 | 35:38 | 17 |
8. Linz | 11 | 5 | 0 | 6 | 26:31 | 14 |
9. Asiago Hockey | 11 | 4 | 0 | 7 | 31:30 | 13 |
10. Vienna Capitals | 13 | 4 | 0 | 9 | 21:35 | 13 |
11. HC Innsbruck | 11 | 4 | 0 | 7 | 22:32 | 11 |
12. Vorarlberg | 11 | 3 | 0 | 8 | 28:39 | 10 |
13. EC Villach | 11 | 3 | 0 | 8 | 34:42 | 9 |
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