Dan Catenacci (in schwarz) ließ sich zu einer völlig unnötigen Aktion hinreißen, die fatale Folgen hatte. © Soos Attila
Playoff-Drama: Pustertal wirft die Nerven und das Spiel weg
Der HC Pustertal hat auch das zweite Viertelfinal-Match gegen Fehervar verloren. Dabei gaben besonders zwei Wölfe-Cracks Rätsel auf. Jetzt wird es für die Schwarz-Gelben richtig hart.
04. März 2024
Von: det
Dramatik pur: Besser könnte man die bisherigen Playoffs des HC Pustertal nicht beschreiben. Am Sonntag mussten die Wölfe im ersten Viertelfinale gegen Fehervar eine bittere Overtime-Niederlage hinnehmen, am Montag waren sie gegen die Ungarn lange Zeit auf Siegeskurs und umklammerten mit einer Hand schon ihren ersten Playoff-Triumph der Liga-Geschichte. Doch dann stellten die Schlussminuten alles auf den Kopf. Ein Gegentreffer drei Sekunden vor dem Ende besiegelte die 2:3-Niederlage der Pusterer, die im Finish Rätsel aufgaben. Zwei unerklärliche Szenen waren nämlich entscheidend für die Niederlage.
Szene Nummer 1 ereignete sich in der 53. Minute: Die Wölfe lagen zu diesem Zeitpunkt mit 2:1 vorne, sie spielten leidenschaftlich, kämpften vorbildlich und durften auch noch im Powerplay agieren. Doch dann spielte Jason Akeson an der Mittellinie einen Katastrophen-Pass genau in den Lauf von Fehervars Janos Hari, der alleine auf Jake Smith zustürmen und zum 2:2-Ausgleich einschieben konnte.
Pustertal spielte lange Zeit ordentlich auf. © Soos Attila
Szene Nummer 2 ereignete sich in der 57. Minute. Dan Catenacci brannten abseits des Spielgeschehens die Nerven durch und er ließ sich zu einem völlig unnötigen Cross-Check ins Gesicht von Carter Robertson hinreißen. Was Catenacci da durch den Kopf gegangen ist, lässt sich nur schwer nachvollziehen. Die Referees schickten den Italo-Kanadier jedenfalls zurecht unter die Dusche und brummten den Wölfen eine Fünf-Minuten-Strafe auf. Das hatte fatale Folgen: Drei Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit traf Tim Campbell mitten ins Pusterer Herz.
Die Highlights
Viel Pustertal | Die Wölfe spielen ein ganz starkes Startdrittel und gehen mit Zach Sill (nach energischer Ivan-Deluca-Vorarbeit) verdient in Führung (3.). |
Nur Fehervar | Die ersten zehn Minuten des Mitteldrittels gehören den Hausherren, die wie von der Tarantel gestochen aufspielen. Anze Kuralt trifft auf Zuspiel seines Linienkollegen Janos Hari bereits nach 36 Sekunden zum 1:1 (21.). |
Aus dem Nichts | Fehervar drückt auf die Führung, die gelingt aber Pustertal: Rick Schofield geht an zwei Gegnern vorbei und bedient David Morley, der nur mehr einschieben muss (33.) – 2:1 für Pustertal. |
Eiskalt | Pustertal darf in der Schlussphase in Überzahl agieren. Doch anstatt den 3:1-Treffer zu erzielen, kassieren die Wölfe den 2:2-Ausgleich. Jason Akeson spielt einen haarsträubenden Pass in die Mitte genau zu Janos Hari, der alleine auf Jake Smith zulaufen kann und eiskalt bleibt. |
Warum nur? | Dan Catenacci streckt Fehervars Robertson abseits des Geschehens mit einem Cross-Check gegen den Kopf nieder und wird unter die Dusche geschickt. Auch Mikael Frycklund muss für zwei Minuten in die Kühlbox, weshalb Pustertal 120 Sekunden lang im 3-gegen-5 agiert. Diese Unterzahlsituation killen die Wölfe, im verbleibenden 4-gegen-5 gehen dann die Kräfte aus und Tim Campbell trifft zum 3:2 für Fehervar. |
In der Best-of-7-Serie liegt Pustertal nun mit 0:2 hinten. Noch ist nichts verloren, denn die Serie übersiedelt jetzt nach Bruneck, wo am Donnerstag und Freitag die Spiele 3 und 4 stattfinden. Klar ist aber auch: Der HCP steht in der Intercable Arena mit dem Rücken zur Wand. Der HC Bozen bestreitet unterdessen am Dienstag sein zweites Viertelfinale: Ab 19.15 Uhr sind die Foxes in Villach zu Gast. Spiel 1 haben Daniel Frank & Co. mit 5:2 für sich entschieden.
Hydro Fehervar AV 19 – HC Pustertal 3:2
AVS: Roy (Horvath); Fournier-Campbell, Stipsicz-Nilsson, Robertson-Phillips, Kiss-Ambrus; Magosi-Hari-Kuralt, Mihaly-Bartalis-Leavens, Atkinson-McGauley-Laberge, Ambrus-Nemeth-TerbocsCoach: Kiss
HCP: Smith (Bernard); Stanton-Messner, Kasastul-Ege, Glira-Atwal, Althuber; Catenacci-Frycklund-Petan, Morley-Schofield-Akeson, Deluca-Sill-Mantinger, Öhler-Berger-Hasler
Coach: Vuorinen
Tore: 0:1 Zach Sill (2.39), 1:1 Anze Kuralt (20.36), 1:2 David Morley (32.43), 2:2 Janos Hari (52.14), 3:2 Tim Campbell (59.57)
Zuschauer: 2.555
Best-of-7-Serie: 2:0
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