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Cedric Lacroix & Co. feierten einen unverhofften Sieg. © Gintare Karpaviciute - EC Red Bull Salzburg

Vorne hui, hinten pfui: Pustertal spielt völlig verrückt

Der HC Pustertal hat am Freitag einen unglaublichen Auftritt hingelegt, der mit zwei Punkten belohnt wurde. Dabei offenbarten die Wölfe in der Defensive erneut eklatante Schwächen. Weil aber die Offensive ihr ganzes Potential an den Tag legte – und ein Neuzugang ungeahnte Stärken zeigte – gewannen die Schwarz-Gelben bei Red Bull Salzburg nach Penaltyschießen.

Für das bereits zweite Gastspiel in der laufenden Saison bei den Bullen durfte Coach Jason Jaspers erstmals auf Neuzugang Viktor Svedberg zählen. Der 2-Meter-Koloss machte seine Sache durchaus gut und legte den erwartet unscheinbaren Auftritt hin – zumindest in der regulären Spielzeit. Denn als das Penaltyschießen anstand, überraschte der gebürtige Schwede mit einem filigranen Tor alle. Er leitete damit den 6:5-Sieg ein, den Mikael Frycklund mit dem entscheidenden Versuch schließlich fixierte. Es war das Ende eines irren Abends, lagen die Südtiroler doch zwischenzeitlich aussichtslos mit 1:4 in Rückstand.


Die Wölfe begannen stark, führten mit 1:0 und hatten beim Stand von 1:1 großes Pech, dass ein Gschliesser-Tor wegen eines kleinlich gepfiffenen Fouls gegen Tommy Purdeller aberkannt wurde. In der Folge verloren die Gäste den Faden, in der eigenen Zone immer wieder die Zuordnung, wichtige Zweikämpfe und überließen dem Gegner (zu) große Räume. Das 1:4 war die Konsequenz. Jaspers reagierte, ersetzte den glücklosen Andreas Bernard mit Olivier Roy und sah, wie seine Mannschaft Schritt für Schritt das Defizit wettmachte.

Bärenstarker Angriff

Verantwortlich dafür war die entfesselte HCP-Offensive, die der zweifellos besten Hintermannschaft der Liga großes Kopfzerbrechen bereitete. Wann immer Brett Findlay & Co. im Angriffsdrittel auftauchten, gerieten die Bulls ins Wanken. Bemerkenswert: Alle vier Reihen – und nicht nur die Topspieler – erzeugten großen Druck. Ein Sonderlob verdiente sich die vierte Linie um Raphael Andergassen, Davide Conci und Tommaso Traversa, die bei zwei Treffern ihre Finger im Spiel hatten.

Die Höhepunkte

Himmel und HölleNach feinem Akeson-Pass erzielt Mikael Frycklund das 1:0. Salzburg antwortet durch einen Abstauber von Troy Bourke. Fabian Gschliesser trifft kurz darauf zum 1:1, doch das Schiedsrichtergespann hatte bereits zuvor ein vermeintliches Foul gegen Tommy Purdeller gepfiffen.
Wölfe zerfallenDie oben genannte Szene nagt am HCP, der den Zugriff auf die Bullen vollkommen verliert. Die von Luca Auer und Hattrick-Held Bourke erzielten Tore sind die Folge des schlechten Abwehrverhaltens – und von Unsicherheiten von Andreas Bernard, der für Olivier Roy Platz machen muss.
Starke ReaktionDaniel Glira & Co. denken nicht ans Aufgeben und kommen binnen zwei Minuten wieder heran: Zuerst erzielt Tommaso Traversa aus dem Slot sein erstes Saisontor, wenig später fälscht Chay Genoway einen Wesley-Nachschuss noch entscheidend ab.
Wölfe lassen Kopf nicht hängenAuch nach Dennis Robertsons 3:5 ist das Spiel längst nicht fertig. Tyler Coulter trifft im Schlussdrittel mit einem Drehschuss haargenau das Kreuzeck, kurz darauf staubt Findlay zum 5:5 ab.
Svedbergs KunststückDer 2.06-Turm Svedberg zeigt seine ganzen technischen Qualitäten, indem er Salzburg-Goalie David Kickert mit einem traumhaften Penalty alt aussehen lässt. Nachdem Ryan Murphy ausgleicht, ist es Mikael Frycklund, der die Entscheidung besorgt.

Die Wölfe haben somit den zweiten Sieg in Serie eingefahren. Am Sonntag soll vor den eigenen Fans der nächste folgen, wenn der Villacher SV um 18 Uhr in der Intercable Arena gastiert. Der HCB Südtirol Alperia gewann unterdessen bei Olimpija Ljubljana mit 5:2.

EC Red Bull Salzburg – HC Pustertal 5:6 n.P.

RBS: Kickert (Pfarrmaier); Robertson-Murphy, Genoway-Lewington, Stapelfeldt-Nienhuis, Schreier-Sinn; Raffl-Nissner-Schneider, Kraus-Rowe-Huber, Bourke-Wukovits -Thaler, Krening-Auer-Hochkofler.
Coach: David

HCP: Bernard (Roy); Andersen-Zanatta, Osmanski-Wesley, Glira-Svedberg, Althuber; Mantinger-Frycklund-Coulter, Akeson-Findlay-Petan, Gschliesser-Lacroix-Purdeller, Conci-Andergassen-Traversa.
Coach: Jaspers

Tore: 0:1 Findlay (8.01), 1:1 Bourke (9.52), 2:1 Auer (16.27), 3:1 Bourke (25.28), 4:1 Bourke (29.28), 4:2 Traversa (30.15), 4:3 Bourke (32.15), 5:3 Robertson (33.37), 5:4 Coulter (44.10), 5:5 Findlay (48.06), entscheidender Penalty: Frycklund

Zuschauer: 2224

ICE Hockey League

Vienna Capitals – Asiago 2:1
Tore: 1:0 Willms (16.26), 2:0 Franklin (48.37), 2:1 Kaspick (49.13)
Zuschauer: 3240

Villacher SV – Pioneers Vorarlberg 5:3
Tore: 1:0 Lindner (18.27), 1:1 Erne (23.10), 2:1 Maxa (42.35), 2:2 Gilmour (44.48), 3:2 Wallenta (47.46), 3:3 Cooper (55.02), 4:3 Holway (58.15), 5:3 Maxa (59.14)
Zuschauer: 3015

Olimpija Ljubljana – HC Bozen 2:5
Tore: 0:1 Hults (3.06), 1:1 Pance (18.49), 1:2 Finoro (47.04), 1:3 Bradley (48.25), 2:3 Tomazevic (49.27), 2:4 Frigo (55.36), 2:5 Gazley (56.47)
Zuschauer: 2541

Graz 99ers – HC Innsbruck 3:2
Tore: 0:1 Klassek (5.16), 0:2 Mackin (5.30), 1:2 Holzer (21.56), 2:2 Ticar (36.23), 3:2 Gooch (43.56)
Zuschauer: 2396

Die Tabelle

SPGUVTVP
1. Graz99ers760123:1419
2. HCB Südtirol760126:1418
3. Olimpija Ljubljana750218:1714
4. EC Salzburg640228:2213
5. EC Klagenfurt840425:2612
6. Vienna Capitals840414:1711
7. Fehérvár630317:139
8. HC Innsbruck730416:188
9. HC Pustertal830526:328
10. EC Villach620420:226
11. Linz620413:186
12. Asiago Hockey610517:214
13. Vorarlberg610517:264

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