h ICEHL

Zwischen Bozen und Innsbruck ging es wild her. © HCI/PAPA

Innsbruck ist empört: Bozen-Testspiel sorgt für Wirbel

Die ICE Hockey League ist noch keinen Spieltag alt, da gibt es schon Ärger. Ein Zwischenfall im Testspiel zwischen Bozen und Innsbruck hat nördlich des Brenners die Gemüter mächtig erhitzt.

Bozen gegen Innsbruck – das ist immer ein besonderes Duell. Auch dann, wenn es nicht um Punkte geht. So haben sich die Südtiroler und die Nordtiroler am Mittwoch ein wildes Testmatch geliefert, in dem die Emotionen immer wieder überkochten und die Fäuste mehrere Male durch die Luft flogen. Gleich zwei Fights bekamen die Zuschauer in der Nordtiroler Hauptstadt geboten.


Am Ende geben sich alle die Hand und gut ist – so läuft’s im Eishockey normalerweise ab. Doch nach dem Match haben die Innsbrucker losgepoltert. Der Grund dafür ist die Szene, die zum zweiten Fight geführt hat. Scott Valentine, Verteidiger des HC Bozen, fuhr gegen Yushiroh Hirano einen überharten Check auf offenem Eis. Der Japaner rappelte sich anschließend auf und lieferte sich mit Bozens Nummer 44 einen Faustkampf.

„Das war eine Attacke mit Verletzungsabsicht.“ Florian Pedevilla, Co-Trainer Innsbruck

Valentine wurde für seinen Check mit einer Spieldauerdisziplinstrafe unter die Dusche geschickt – und bekam von den Innsbrucker Chefs nachträglich Rüffel. „Jeder weiß, dass ich nichts gegen eine gesunde Härte habe. Aber das war eine Attacke mit Verletzungsabsicht, die nichts zu suchen hat und eine ganze Saison für einen Spieler beenden kann“, sagt Innsbrucks Co-Trainer Florian Pedevilla gegenüber der Tiroler Tageszeitung und ergänzt: „Es kann ja nicht sein, dass in einem Vorbereitungsspiel alles erlaubt ist.“

Scott Valentine, Verteidiger des HC Bozen. © Vanna Antonello


Cheftrainer Jordan Smotherman lancierte gleich eine Botschaft nach Bozen: „Das Gute im Eishockey ist die Erinnerung und wir spielen in dieser Saison noch vier Mal gegen sie.“ Mit dabei wird dann auch Yushiroh Hirano sein, der sich beim Check keine Verletzung zugezogen hat.

Was sagt der HC Bozen?

Es sind jedenfalls klare Worte, die von den nördlichen Nachbarn kommen. Daniel Frank, der Kapitän des HC Bozen, reagierte auf SportNews-Nachfrage überrascht auf diese Welle der Empörung aus Innsbruck: „Sicher, es war ein Vorbereitungsspiel. Wenn man sich in dem Moment ärgert, passt das, danach aber solche Diskussionen zu machen, finde ich übertrieben.“

Daniel Frank, Kapitän des HC Bozen. © Vanna Antonello


„Der Check“, ergänzt der Bozner Leader, „war nicht fair und die Spieldauerdisziplinstrafe korrekt. Ich muss aber auch sagen, dass ich in meiner Karriere schon viel schlimmere Checks gesehen habe.“

Hat der Vorfall Folgen?

Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, habe das Schiedsrichtergespann den Spielbericht samt Spieldauerdisziplinstrafe gegen Valentine an den Österreichischen Eishockeyverband weitergeleitet. Dort sei das Match angemeldet gewesen und eben dort würde es im Fall der Fälle auch zu einer Sperre kommen, heißt es im Bericht.

Allerdings wäre eine Valentine-Sperre für die Meisterschaft, die ja von der eigenständigen ICE Hockey League veranstaltet wird, schon sehr überraschend, um nicht zu sagen beispiellos. Klar ist dagegen: An der nötigen Brisanz wird es in den Liga-Duellen gegen den HCI nicht mangeln.

Kommentare (0)

Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2024 First Avenue GmbH