Bozen und Graz gerieten sich in die Haare.
Im Kracher fliegen die Fetzen: Bozen erobert Platz 1!
Griast di, Tabellenführer! Der HC Bozen hat am Freitag mit einem wilden Sieg in Graz Platz 1 in der ICE Hockey League erobert. Was sich im Merkur Eisstadion abspielte, war großes Eishockey-Kino!
18. Oktober 2024
Von: det
„Hohes Tempo, Schlägereien, viele Checks und gute Tore – dieses Spiel hatte alles.“ Das sind die Worte von Bozens Verteidiger Peter Spornberger. Und es sind Worte, die den Nagel genau auf den Kopf treffen. Graz und Bozen, also der Erste und der Zweite, lieferten sich am Freitag ein spektakuläres Duell, das eindrucksvoll zeigte, warum die beiden Teams zu den besten der Liga gehören. Nach 60 teilweise wilden Minuten jubelte der HC Bozen, der die Steirer dank des 3:2-Erfolgs überholte und erstmals in dieser Saison alleine von der Tabellenspitze grüßt.
Dass in diesem Match ausgerechnet ein Premierentor für die Entscheidung sorgte, passte zur Dramaturgie des Abends. Zehn Minuten vor Schluss zog der eingangs zitierte Spornberger von der blauen Linie ab und freute sich – auch dank tatkräftiger Mithilfe von Graz-Goalie Jonas Gunnarsson – über sein erstes Bozen-Tor. Dies war der spielentscheidende Moment, das Highlight des Matches sahen die 3.000 Fans in der nicht ausverkauften Halle jedoch im zweiten Drittel.
Bozen und Graz lieferten sich ein packendes Match.
Da schossen nämlich die Emotionen aus den Spielern heraus wie die Lava aus einem Vulkan. Während einer Bozner Überzahlsituation kam es zu einem Getümmel, aus dem eine Massenschlägerei entstand. Jeder gegen jeden, das war in etwa das Motto. Am Ende mussten jeweils fünf (!) Spieler auf die Strafbank. Selbst die Schiedsrichter waren leicht überfordert und so kam es zu einer minutenlangen Unterbrechung, während der die Referees versuchten, die Strafen richtig zuzuordnen.
Der Liga-Star tickt durch
Die Emotionen kochten auch danach noch hoch, als Liga-Star Korbinian Holzer (1,90 Meter groß) einen fiesen Check gegen Dustin Gazley (1,75 Meter) fuhr. Ein Revanche-Foul, nachdem sich die beiden während der Rauferei zuvor einige Nettigkeiten ausgetauscht hatten. Holzer wurde unter die Dusche geschickt – und bei seinem Abgang von den Bozner Spielern provoziert, was die Gemüter erneut hochkochen ließ. Bitter für die Foxes: Gazley konnte nach diesem Check nicht mehr weitermachen. Insgesamt verteilten die Referees an diesem Abend nicht weniger als 65 Strafminuten (43 für Graz, 22 für Bozen).So verlief der wilde Abend
Eiskalt und kurios | Graz geht mit seinem ersten Schuss gleich in Führung, als Lukas Haudum in Überzahl die Lücke im kurzen Kreuzeck findet (2.). Doch Bozen schlägt schnell zurück. Die 99ers verlieren an der blauen Linie die Scheibe, Goalie Jonas Gunnarsson stürmt aus seinem Kasten, will den Puck klären, verfehlt ihn aber spektakulär und Anthony Salinitri schiebt ins leere Tor ein (9.). |
Hin und her | Eine herrliche Direktkombination über mehrere Stationen veredelt Cristiano Digiacinto zum Bozner 2:1 (13.), Graz gleicht aber nach der ersten Pause mit Tim Harnisch aus, der nach Michael Schiechls Zuckerpass vor Harvey eiskalt bleibt (28.) – 2:2. |
Schläge | Während einer Bozner Powerplaysituation liegen plötzlich die Nerven beider Teams blank und es kommt zu einer Massenschlägerei auf dem Eis. Das Ergebnis: Jeweils fünf (!) Spieler müssen in die Kühlbox (32.). |
Endlich! | Peter Spornberger hat sich seinen ersten Treffer für den HC Bozen ausgerechnet für das große Gipfeltreffen aufgespart. Der Rittner Verteidiger zieht von der blauen Linie ab – und sieht, wie der (haltbare) Schuss durch die Schoner von Goalie Gunnarsson ins Tor kullert. Der Siegtreffer (50.) |
Bereits am Sonntag um 18 Uhr geht es für die Weißroten weiter – dann steht in der Sparkasse Arena das Duell mit dem HC Innsbruck an. Auch hier deutet sich ein heißes Duell an. Der HC Pustertal kassierte am Freitag unterdessen eine deutliche Niederlage bei Fehervar. Die Wölfe spielen bereits am Samstag (19.15 Uhr) gegen Wien.
Graz99ers – HC Bozen 2:3
G99: Gunnarsson (Wieser); Holzer-Zündel, Brunner-Hora, Kernberger-Albano, Pfeffer-Moosbrugger; Roy-Vela-Bailey, Ganahl-Haudum-Gooch, Huber-Ticar-Kainz, Antonitsch-Schiechl-HarnischCoach: Lange
HCB: Harvey (Vallini); Hults-Di Perna, Valentine-Seed, Bourque-Spornberger; Frigo-Mantenuto-Frank, Marchetti-Christoffer-McClure, Helewka-Bradley-Gazley, Salinitri-Finoro-DiGiacinto
Coach: Hanlon
Tore: 1:0 Lukas Haudum (1.18), 1:1 Anthony Salinitri (8.35), 1:2 Cristiano DiGiacinto (12.42), 2:2 Tim Harnisch (27.15), 2:3 Peter Spornberger (49.46)
Zuschauer: 3.024
Die weiteren Spiele
AV Fehervar – HC Pustertal 6:1Tore: 1:0 Erdely (7.07), 1:1 Akeson (13.08), 2:1 Magosi (16.43), 3:1 Terbocs (19.55), 4:1 Berger (28.01), 5:1 Brown (48.34), 6:1 Terbocs (51.37)
Zuschauer: 3113
Vienna Capitals – Villacher SV 3:4 n.P.
Tore: 0:1 Pearson (4.14), 0:2 Hughes (21.07), 1:2 Böhm (25.30), 1:3 Rauchenwald (29.38), 2:3 Franklin (39.12), 3:3 Hartl (54.25); entscheidender Penalty: van Nes
Zuschauer: 4160
Pioneers Vorarlberg – HC Innsbruck 1:2
Tore: 0:1 Rassell (13.59), 0:2 Grasso (21.56), 1:2 Nardi (56.31)
Zuschauer: 2207
Asiago – Red Bull Salzburg 5:1
Tore: 1:0 Turnbull (4.52), 2:0 Fram (21.46), 3:0 Saracino (33.28), 4:0 Gennaro (42.46), 5:0 Moncada (55.15), 5:1 Thaler (57.20)
Zuschauer: 1671
Black Wings Linz – Olimpija Ljubljana 4:2
Tore: 1:0 Würschl (21.14), 2:0 Würschl (23.40), 2:1 Sabolic (36.03), 3:1 Maver (37.47), 4:1 Feldner (43.14), 4:2 Sabolic (58.15)
Zuschauer: 3420
SP | G | U | V | TV | P | |
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1. HCB Südtirol | 8 | 7 | 0 | 1 | 29:16 | 21 |
2. Graz99ers | 9 | 6 | 0 | 3 | 27:21 | 19 |
3. Olimpija Ljubljana | 9 | 6 | 0 | 3 | 24:23 | 17 |
4. EC Salzburg | 8 | 5 | 0 | 3 | 32:27 | 16 |
5. Fehérvár | 8 | 5 | 0 | 3 | 27:15 | 15 |
6. EC Klagenfurt | 9 | 5 | 0 | 4 | 30:28 | 15 |
7. Linz | 8 | 4 | 0 | 4 | 20:21 | 12 |
8. Vienna Capitals | 10 | 4 | 0 | 6 | 17:24 | 12 |
9. HC Innsbruck | 9 | 4 | 0 | 5 | 19:22 | 11 |
10. HC Pustertal | 10 | 4 | 0 | 6 | 33:42 | 11 |
11. EC Villach | 8 | 3 | 0 | 5 | 28:31 | 8 |
12. Asiago Hockey | 8 | 2 | 0 | 6 | 23:26 | 7 |
13. Vorarlberg | 8 | 1 | 0 | 7 | 20:33 | 4 |
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