
Matthias Mantinger ist einer, der beim HC Pustertal vorangeht. © HC Pustertal
Höhenflug & Wut-Interview: Das sagt Pustertals Mantinger
In der ICE Hockey League geht es Schlag auf Schlag. Bereits am Mittwoch steht der nächste Spieltag an. Der HC Pustertal hat nach den jüngsten Erfolgen eine enorm breite Brust. Wir wollten von Matthias Mantinger wissen: Warum spielen die Wölfe plötzlich so groß auf?
14. Januar 2025
Von: det
Was ist denn plötzlich mit dem HC Pustertal los? Die Wölfe haben am Wochenende für die ganz große Show gesorgt und ihre Fans nicht nur verzückt, sondern regelrecht verblüfft. Zunächst rangen die Pusterer den formstarken Klagenfurter AC mit 4:3 nieder, dann folgte mit dem 5:0-Kantersieg über Spitzenreiter Fehervar die vielleicht beste Leistung der Saison. Der Trend zeigt beim HCP nach einem bislang sehr turbulenten Winter klar nach oben. Wir haben mit Assistenzkapitän Matthias Mantinger über die aktuelle Situation gesprochen.
Matthias Mantinger, was für ein verrücktes Wochenende. Warum spielt der HC Pustertal plötzlich so groß auf?
Mantinger: „Wenn ich die Antwort darauf hätte, warum wir nicht immer so spielen, dann wären wir nicht in der Position, wo wir geraden stehen (lacht). Nein, ich glaube, wir haben jetzt gezeigt, was wirklich in uns steckt. Gegen Klagenfurt und Fehervar haben wir defensiv einen Schritt nach vorne gemacht. Zwar gibt es immer noch individuelle Aussetzer, doch unsere Goalies Andy (Bernard) und Eddie (Pasquale) konnten das immer großartig ausbügeln. Was man auch sagen muss, ist, dass unsere Top-Linie mit Jason Akeson, Brett Findlay und Tommy Purdeller aktuell ganz stark performt, die restlichen Blöcke verrichten ihre defensiven Aufgaben richtig gut.“
Kurz vor Jahreswechsel gab es eine bittere Niederlage gegen den Tabellennachbarn Olimpija Ljubljana. Nach dieser Pleite haben Sie im Interview ordentlich auf den Tisch gehaut. Seitdem zeigt der Trend bei den Wölfen stark nach oben. Ein Zufall?
„Das ist reiner Zufall! Das, was ich damals im Interview gesagt habe, sind Sachen, die wir in der Kabine schon über längere Zeit gewusst und auch besprochen haben. Wir wissen, wo unsere Probleme liegen, und haben es schon unzählige Male angesprochen. In dem Moment ist bei mir einfach der Frust hochgekommen.“
Matthias Mantinger (links) will mit seinen Teamkollegen Raphael Andergassen (rechts) und Tommy Purdeller (Mitte) weiter jubeln. © HC Pustertal / Iwan Foppa
Das Interview hat hohe Wellen geschlagen, viele Fans haben es für gut empfunden, dass ein Spieler mal klar seine Meinung sagt.
„Es war tatsächlich das erste Mal, dass mich Leute auf ein Interview angesprochen haben. Das war aber nicht meine Intention, vielmehr hat es mich in jenem Moment einfach geärgert, dass wir gegen Ljubljana – gegen einen direkten Tabellennachbarn – als Verlierer vom Eis gegangen sind.“
Warum ist die Saison des HC Pustertal heuer von so vielen Ups und Downs geprägt?
„Ich bestreite heuer meine vierte Saison in Bruneck, und ich muss sagen, dass wir bisher in jedem Winter diese Ups und Downs hatten. Aber ich glaube, im Laufe einer Saison müssen die meisten Mannschaften mit solchen Höhen und Tiefen zu kämpfen. Was mir heuer auffällt: Wir benötigen fast immer einen super Auftritt, um ein Spiel zu gewinnen. Dass wir mal ein Match nach einer schwächeren Vorstellung nach Hause tun, kommt nur selten vor. Wir müssen daran arbeiten, auch mal dreckige Siege zu holen.“
„Wenn wir so spielen wie aktuell, dann muss uns erst einer bremsen.“ Matthias Mantinger
Langsam, aber sicher geht’s in die heiße Phase. Aktuell liegt Pustertal auf Platz 9, sieben Punkte hinter Ljubljana, das aber auch drei Spiele mehr auf dem Konto hat. Der 8. Platz der Slowenen würde in einem eventuellen Pre-Playoff das Heimrecht garantieren…
„Wir wissen, wo wir in der Tabelle stehen, und schauen nach vorne, nicht nach hinten. Die Top 6 sind mittlerweile schon weit weg, aber wir versuchen, jeden einzelnen Punkt zu holen. Unser großes und einziges Ziel sind die Playoffs, wie wir da reinkommen, ist egal. Aber natürlich wollen wir uns eine gute Ausgangsposition dafür erarbeiten.“
Wo wird der HC Pustertal am Ende der Saison stehen?
„Wenn wir unsere Konstanz finden und das Eishockey spielen, das wir derzeit abliefern, ist alles möglich. In den Playoffs kann immer alles passieren. Wenn wir so spielen wie aktuell, dann muss uns erst einer bremsen.“
Bozen vor Hammer-Duellen
Pustertal trifft am Mittwoch ab 19.45 Uhr zu Hause auf die Black Wings Linz, die aktuell auf Platz 7 der Tabelle stehen. Am Freitag sind die Wölfe dann bei Schlusslicht Asiago zu Gast. Für den zuletzt etwas kriselnden HC Bozen stehen dagegen zwei Hammerduell auf dem Programm. Am Mittwoch ist in der Sparkasse Arena ab 19.45 Uhr Meister Red Bull Salzburg zu Gast, zwei Tage später treten die Foxes beim Tabellenzweiten Klagenfurt an.ICE Hockey League, Mittwochspiele (19.45 Uhr)
HC Bozen – Red Bull SalzburgHC Pustertal – Black Wings Linz
SP | G | U | V | TV | P | |
---|---|---|---|---|---|---|
1. Fehérvár | 39 | 25 | 0 | 14 | 119:94 | 75 |
2. EC Klagenfurt | 37 | 24 | 0 | 13 | 140:94 | 74 |
3. HCB Südtirol | 36 | 26 | 0 | 10 | 117:87 | 71 |
4. EC Salzburg | 34 | 22 | 0 | 12 | 122:95 | 68 |
5. Graz99ers | 38 | 21 | 0 | 17 | 108:91 | 66 |
6. Linz | 37 | 22 | 0 | 15 | 111:98 | 64 |
7. EC Villach | 38 | 22 | 0 | 16 | 134:119 | 64 |
8. Olimpija Ljubljana | 39 | 20 | 0 | 19 | 104:112 | 55 |
9. HC Pustertal | 36 | 15 | 0 | 21 | 116:114 | 48 |
10. Vienna Capitals | 37 | 15 | 0 | 22 | 88:110 | 45 |
11. Vorarlberg | 37 | 12 | 0 | 25 | 88:122 | 38 |
12. HC Innsbruck | 38 | 10 | 0 | 28 | 84:144 | 30 |
13. Asiago Hockey | 38 | 8 | 0 | 30 | 99:150 | 28 |
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