Anthony Salinitri (rechts), Stürmer des HC Bozen, im Duell mit Villachs Benjamin Lanzinger. © Rene Krammer

HC Bozen, muss man sich Sorgen machen?

Es ist Sand im Getriebe des HC Bozen, der am Sonntag die nächste bittere Pleite kassiert hat. Die Foxes stecken in einer Mini-Krise – und nun warten zwei echte Knüller.

12. Januar 2025

Von: det

Mit einer beeindruckenden Dominanz war der HC Bozen zu Saisonbeginn durch die Liga gepflügt. Doch nun erleben die Foxes die bislang schwierigste Zeit des Winters. Am Sonntag unterlag die Truppe von Glen Hanlon beim Villacher SV mit 1:3 und kassierte so die dritte Pleite aus den letzten vier Spielen – zu viele für einen Titelkandidaten. Die Tabellenführung ist für die drittplatzierten Talferstädter mittlerweile vier Zähler entfernt.

Klar: Das Programm um Neujahr ist enorm dicht getaktet (in den vergangenen 25 Tagen gab es elf Spiele). Und ja, mit dem teaminternen Topscorer Adam Helewka und Brad McClure fehlen derzeit zwei Unterschiedsspieler beim HC Bozen. Dennoch bereiten Auftritte wie jene gegen Villach – von denen es in letzter Zeit zu viele gegeben hat – allmählich Sorgen.

Die Defensive ist zu oft chaotisch und leistet sich herbe Patzer, wie Simon Bourque beim 1:3 am Sonntag, als er einen tödlichen Pass vors eigene Tor spielte. Die Offensive um Star-Spieler Matt Bradley präsentiert sich dagegen zahnlos, harmlos und ohne Zauber. Es wirkt, als fehle ein klarer Plan – und der unbedingte Wille, solche Matches wie gegen Villach gewinnen zu wollen.

Strafenfestival statt Aufholjagd

Und zu allem Überfluss stellten sich die Bozner am Sonntag auch noch selbst ein Bein. Als die Foxes mit einem 1:3-Rückstand ins Schlussdrittel gingen, handelten sie sich gleich acht (!) völlig unnötige Strafminuten ein. Der Höhe- bzw. Tiefpunkt: Anthony Salinitri musste wegen Protestierens in die Kühlbox, kehrte nach den zwei Minuten aufs Eis zurück und landete wegen eines Stockschlags im Offensivdrittel gleich wieder auf der Strafbank.

Es ist also Sand im Bozner Getriebe. Da kommen die nächsten Duelle wie gerufen. Am Mittwoch steht zu Hause der große Klassiker gegen Red Bull Salzburg an, am Freitag sind die Weißroten bei Vize-Tabellenführer Klagenfurt zu Gast. Bei diesen Matches wird sich also zeigen, ob der HCB nur einen Hänger hat – oder ob man sich wirklich Sorgen machen muss. Der HC Pustertal hat am Sonntag einen berauschenden Sieg gegen Tabellenführer Fehervar gefeiert.

EC iDM Wärmepumpen VSV – HCB Südtirol Alperia 3:1

VSV: Cannata (Swette); Wall-Holway, Katic-MacPherson, Lindner-Vallent; van Nes-Maxa-Coatta, Rebernig-Hancock-Hughes, Scherbak-Rauchenwald-Wallenta, Prodinger-Kulintsev-Lanzinger
Coach: Tuomie

HCB: Harvey (Vallini); Valentine-Seed, Hults-DiPerna, Bourque-Spornberger, Miglioranzi; Frigo-Mantenuto-Frank, Halmo-Bradley-Gazley, Marchetti-Christoffer-Salinitri, DiGiacinto-Finoro-Brunner
Coach: Hanlon

Tore: 0:1 Cole Hults (18.32), 1:1 Philipp Lindner (24.23), 2:1 Maximilian Rebernig (34.29), 3:1 Daniil Kulintsev (35.33)

Zuschauer: 3.250

Die weiteren Spiele

HC Pustertal – Fehervar AV19 5:0
Tore: 1:0 Purdeller (04.13), 2:0 Petan (07.10), 3:0 Findlay (36.53), 4:0 Deluca (39.28), 5:0 Andersen (55.21)
Zuschauer: 3.104

Red Bull Salzburg – Black Wings Linz 3:1
Tore: 0:1 Wolf (01.07), 1:1 Schneider (22.53), 2:1 Thaler (28.31), 3:1 Raffl (59.13)
Zuschauer: 3.400

Pioneers Vorarlberg – Graz99ers 1:2
Tore: 0:1 Oligny (03.34), 0:2 Oligny (32.53), 1:2 Passolt (55.34)
Zuschauer: 1.961

EC-KAC – Vienna Capitals 6:1
Tore: 1:0 Petersen (10.58), 2:0 Unterweger (13.23), 3:0 Petersen (29.00), 4:0 Obersteiner (34.37), 4:1 Predan (46.45), 5:1 From (47.43), 6:1 Peeters (56.43)
Zuschauer: 4.311

Asiago Hockey – Olimpija Ljubljana 2:3
Tore: 1:0 Gennaro (1.03), 1:1 Kerbashian (8.36), 1:2 Cerveny (14.12), 2:2 Kaspick (17.54), 2:3 Bonino (54.31)
Zuschauer: 1.682

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