„Erwartungshaltung war viel zu hoch“: Das sagt der HCP-Boss

Wie erklären Sie sich die letzten 2 Ergebnisse: 1:9 zu Hause gegen Wien und 7:0 auswärts gegen Laibach? &bdquo;Das ist für mich unerklärlich und kaum zu beantworten. Ich denke, dass der Grund im mentalen Bereich der Spieler liegt. Nach der 1:9-Klatsche hatten sie nichts mehr zu verlieren und konnten befreit aufspielen. Gleichzeitig wurde der Mut von Phil Horsky belohnt mit 8 Verteidigern und neuen Sturmlinien zu spielen. Ich versuche es, mit einem Sprichwort zu erklären: Beim Erfolg macht man nicht immer alles richtig und beim Misserfolg macht man nicht alles falsch.“ Nach einem knappen Viertel des Grunddurchgangs liegt Ihre Mannschaft auf Platz 11 und damit außerhalb der Pre-Playoff-Plätze. Hätten Sie sich einen solch holprigen Saisonstart erwartet? &bdquo;Nein, auf keinen Fall. Ich habe mir die ersten Spiele ganz anders vorgestellt. Unsere Erwartungshaltung war viel zu hoch. Das war ein großer Fehler. Nach Platz 5 in der vergangenen Saison, einem Kader, der auf dem Papier stärker einzustufen ist als jener des letzten Jahres und einer ansprechenden Vorbereitung, war die Erwartung höher als es die jetzige Saison ist. Die hohe Erwartungshaltung hat uns allen einen wahnsinnigen Druck auferlegt. Und Druck schadet einer klaren Sicht.“ Welche Fehler wurden bei der Zusammenstellung der Mannschaft gemacht? &bdquo;Hinterher ist man immer schlauer. Ich glaube aber, dass wir es verabsäumt haben, einen Ausländer zu verpflichten, der das Team auf dem Eis und in der Kabine als Leader führt. Vor einem Jahr haben wir bei der Auswahl der Spieler mehr Wert auf ihren Charakter, als auf ihre spielerischen Fähigkeiten gelegt. Ein Mittelweg wäre vermutlich der richtige gewesen.“ Die Trennung von Stefan Mair kam für einige überraschend. Was waren die Gründe dafür? &bdquo;Stefan ist ein ausgezeichneter Fachmann, der technisch top ist. Die Spieler hatten noch nie ein so gutes Training wie unter ihm. Wie es im Leben nun leider halt oft so ist, gab es unterschiedliche Ansichten zwischen der Vereinskultur und dem Trainer.“ Dabei hatte der Klub eine langfristige Zusammenarbeit mit Stefan Mair geplant. &bdquo;Unser Ziel ist es, verstärkt auf einheimische Spieler zu bauen. Aus diesem Grund war Stefan für einen Dreijahresvertrag auch der richtige Mann. Nur weil er gescheitert ist, heißt das nicht, dass es die falsche Strategie ist. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass es eine mittelfristige Planung benötigt und man nicht immer nur von Jahr zu Jahr denken kann. Viele Trainer haben bewiesen, dass man über mehrere Jahre für einen Verein arbeiten kann. Ich denke nur an Arno Del Curto in Davos.“ Hat der Verein Fehler gemacht? &bdquo;Absolut. Wir haben bestimmt nicht alles richtig gemacht, müssen im Nachhinein einige Dinge hinterfragen und auch selbstkritisch sein.“ Welche Schuld trifft die Spieler? &bdquo;Sie müssen ebenso wie die Klubführung und die Trainer eine Topleistung abliefern, um Erfolg zu haben. Unsere Spieler waren mental und physisch nicht auf der Höhe, um ganz vorne mitzuspielen. Das muss sich ändern. Jetzt ist jeder einzelne Spieler gefordert. Ausreden gibt es nicht mehr.“ Phil Horsky wurde über Nacht vom Assistenten zum Cheftrainer befördert. Könnte er eine dauerhafte Lösung bleiben? &bdquo;Auf jeden Fall.“ Wie verläuft die Suche nach einem Trainer bzw. Assistenten? &bdquo;Wir halten die Augen offen. Ich bin aber überzeugt, dass es Phil als Headcoach schaffen würde. Deshalb ist es unser Bestreben, ihm einen erfahrenen Assistenten zur Seite zu stellen.“ Wyatt Ege hat den Platz von Morten Jensen eingenommen. Auch der Name von Rick Schofield machte in Bruneck die Runde, hat aber in Nürnberg unterschrieben. Könnte es weitere Spielerwechsel geben? &bdquo;Ja. Schofield wäre ein Leader gewesen, den wir gebraucht hätten. Wir schauen uns in jedem Fall um.“ Wie will der Verein die Kurve kratzen? &bdquo;Wir sind als Verein bereits gut aufgestellt, werden uns aber zusätzlich noch mit einem Mentaltrainer bzw. Sportpsychologen verstärken. Schließlich wollen wir aus dem Loch herauskommen. Im Vorstand herrscht eine sehr gute, positive und auch freundschaftliche Stimmung. Alle sind überzeugt, dass wir die Kurve kratzen werden.“

ICE Regular Season ICE	SP	TV	P
1. HCB Südtirol	12	46:25	30
2. Graz99ers	12	35:28	25
3. Fehérvár	11	33:16	24
4. EC Salzburg	11	43:33	23
5. Olimpija Ljubljana	12	31:30	21
6. HC Pustertal	14	50:49	21
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„Erwartungshaltung war viel zu hoch“: Das sagt der HCP-Boss

Am vergangenen Mittwoch hat sich der HC Pustertal von Trainer Stefan Mair getrennt. Über die Gründe haben beide Parteien zunächst Stillschweigen vereinbart. Eine Woche später ergreift Pustertals Präsident Erich Falkensteiner nun aber das Wort.

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