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Mischen zusammen die Liga auf: Fabian Gschliesser (links) und Tommy Purdeller. © det

Diese Pusterer Kumpels gehen durch dick und dünn

Endlich ist es soweit: Am Freitagabend ab 19.45 Uhr werden der HC Pustertal und der HC Bozen im zweiten Saisonderby die Schläger kreuzen. Im Fokus stehen dann auch wieder die Pusterer Teenager Tommy Purdeller und Fabian Gschliesser. Zwei Kumpels, die eine besondere Geschichte vereint.

Von:
Thomas Debelyak

Sie stammen beide aus hockeybegeisterten Familien, sind auf dem Eis gemeinsam groß geworden, teilten in der Salzburger Akademie ein Zimmer, gingen in ihren Karrieren zusammen durch dick und dünn – und wirbeln nun beim HC Pustertal die Liga ganz schön auf. Tommy Purdeller, 20 Jahre und aus Montal, und sein Kumpel Fabian Gschliesser, 20 Jahre und aus Sterzing, bereiten den Wölfe-Fans zurzeit große Freude.


Purdeller und Gschliesser stehen nämlich sinnbildlich für den neuen Puschtra Weg. Der eine, Purdeller, ist eines der größten Talente im hiesigen Eishockey, das in den vergangenen zwei Jahren in der kanadischen Juniorenliga OHL (das ist so etwas wie die Mini-NHL) für mächtig Furore gesorgt hat. Heuer ist der Stürmer mit elf Punkten aus 14 Spielen bisher die große Entdeckung der Liga. Der andere, Gschliesser, ist mit seinem Mut, seiner Härte, seiner Leidenschaft einer, der die Pusterer in den nächsten Jahren prägen kann.

Tommy Purdeller (Mitte) ist heuer die große Entdeckung beim HCP. © HC Pustertal / Iwan Foppa


Purdeller und Gschliesser sind nicht nur zwei große Talente (und aktuell sogar Linienkollegen beim HCP), sondern auch zwei enge Freunde. Vor dem großen Derby gegen den HC Bozen haben wir die beiden in der Intercable Arena zum Doppel-Interview getroffen.


Das Derby steht vor der Tür: Was heißt das für einen Pusterer Eishockeyspieler?

Fabian Gschliesser: „Ich freue mich enorm darauf. Das Stadion wird voll sein, die Stimmung mega. Vergangenes Jahr habe ich schon ein Derby hier gespielt, da ging es mächtig rund.“

Tommy Purdeller: „Schon im Sommer, als ich hier unterschrieben habe, freute ich mich auf dieses Duell. Für mich war es früher, als Kind, schon immer etwas ganz Besonderes.“


Ihr kommt beide aus eishockeybegeisterten Familien…

Gschliesser: „Ja, mein Vater Alexander hat sein Leben lang Eishockey gespielt, lief auch für den HC Pustertal auf und hält bis heute bei Sterzing den Rekord an Toren.“

Purdeller: „Mein Papa war früher ja mehr im Fußball drin, auch ich habe lange Fußball gespielt. Zum Eishockey bin ich schließlich über meinen neun Jahre älteren Bruder Michael (er spielt heuer beim HC Pustertal Junior in der IHL, 1. Divison) gekommen.“
„Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich in der Unter 8 die Nummer 8 von Sterzing immer putzen wollte.“ Tommy Purdeller

Welche erste Erinnerung hast du an den anderen?

Gschliesser: „Wir haben schon in der Unter 8 gegeneinander gespielt, ich bei Sterzing, er bei Bruneck. Der erste Berührungspunkt war in der Südtirol Auswahl. Danach bin ich nach Bruneck gewechselt, wo wir ein Jahr zusammen gespielt haben, ehe es für uns beide in die Nachwuchsakademie von Salzburg ging, wo wir vier Jahre lang Zimmerkollegen waren.“

Purdeller: „Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich in der Unter 8 die Nummer 8 von Sterzing immer putzen wollte (lacht). Aber danach wurden wir ja Teamkollegen.“


Hat er dir auch Mal den Allerwertesten gerettet?

Gschliesser: „Puh, gute Frage…“

Purdeller: „Ja, in unserem ersten Jahr in Salzburg bekam ich mal einen heftigen Check. Er ist dann sofort herbeigeeilt und hat mich gerächt. Das war eine ganz schöne Rangelei – und eine der ersten, an die ich mich erinnern kann.“


Was kannst du dir von ihm abschauen?

Gschliesser: „Tommy ist offensiv enorm stark, lässt die Scheibe super laufen und kann im Spiel schnell umschalten.“

Purdeller: „Eindeutig die Härte in seinem Spiel. Er macht jeden Hit fertig, arbeitet viel für die defensive Zone. Außerdem blockt er viele Schüsse.“

Fabian Gschliesser erzielte heuer sein erstes Tor in der ICE Hockey League.


Blicken wir 15 Jahre voraus: Welchen Weg wird er gemacht haben?

Gschliesser: „Wenn er so weiter macht wie bisher, dann wird er sicher in einer höheren Liga spielen. Natürlich spielen da auch andere Faktoren eine Rolle, wie die Gesundheit, die Familie oder die Freundin.“

Purdeller: „Er wird hier in Bruneck einige gute Saisonen machen und vielleicht auch in höhere Ligen reinschnuppern. Vielleicht holt er in den nächsten 15 Jahre ja mal mit Pustertal den Meistertitel. Noch schöner wäre es, wenn wir das zusammen schaffen könnten.“


Ihr wart in Salzburg vier Jahre lang gemeinsam im Zimmer. Wer hat den chaotischeren Lebensstil?

Gschliesser: „Chaos gab es im Zimmer eigentlich nie, aber mit der Wäsche war ich oft ein bisschen in Verzug gegenüber Tommy (lacht).“

Purdeller: „Ich war glaube ich ganz sauber…“


Heuer spielen viele Südtiroler und Italiener beim HC Pustertal. Wie wichtig ist das für den Zusammenhalt?

Gschliesser: „Einen guten Stamm an Einheimischen zu haben, ist sehr wichtig. Heuer spürt man, wie die lokalen Spieler Vertrauen bekommen, alle vier Linien kommen konstant zum Einsatz. Es wäre schön, wenn der eingeschlagene Weg so fortgesetzt wird.“

Purdeller: „Enorm wichtig! Ich finde, es ist ein super Weg, der hier eingeschlagen wurde. Die Mannschaft wächst dadurch noch enger zusammen.“


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