Arwin Atwal (l.) und der HC Pustertal hatten gegen Olimpija Ljubljana das Nachsehen. © HKO/Domen Jančič
Dem Abgrund plötzlich ganz nahe: Pustertal verliert hoch
Mit einer tollen Vorstellung hatte der HC Pustertal am Sonntag einen großen Schritt in Richtung Playoffs gesetzt. Doch nun, nur 48 Stunden später, sieht die (Eishockey-)Welt schon wieder ganz anders aus: Den Wölfen droht eine schmerzvolle Bauchlandung – es sei denn, sie siegen im großen Showdown.
27. Februar 2024
Von: fop
So souverän der HC Pustertal beim 3:0 zuhause auftrat, so unterlegen war er Olimpija Ljubljana im zweiten Duell der Pre-Playoff-Serie. Die Slowenen gewannen vor mehr als 3000 feiernden Fans in der Hala Tivoli mit 6:2. Somit kommt es am Donnerstag (19.30 Uhr) in Bruneck zum alles entscheidenden Showdown um den Viertelfinaleinzug.
Vor Spiel drei steht jedenfalls fest: Beißen die Wölfe nicht zu wie im Auftaktmatch, dann ist die Saison noch vor Playoff-Beginn beendet. Am Dienstagabend war Olimpija nämlich das deutlich aggressivere Team. Die Slowenen kopierten förmlich den Auftritt der Pusterer vom Wochenende: Sie wirkten konzentrierter in der Abwehr, spritziger in der neutralen Zone, zielstrebiger in der Offensive, entschlossener in den Zweikämpfen. Die Gäste fanden, trotz des frühen Führungstores des formstarken Dan Catenacci, lange Zeit keinen Zugriff.
Die Wölfe wirkten auf dem Eis ähnlich überrumpelt wie Kasper Vuorinen hinter der Bande. Erst nach dem vierten Gegentor wurden seine Jungs dauerhaft gefährlich. Zuvor hatte der HCP-Trainer mit einer Personalentscheidung etwas überrascht. Er blieb bei seiner Torhüter-Rochade und setzte den Mann des Spiels vom Sonntag, Jake Smith, auf die Bank und bot dafür Andy Bernard auf. Der Kalterer, der zuvor wochenlang im Tor stand, war zwar nicht der Hauptschuldige für die Niederlage, konnte den Auftritt seines Pendants aber bei weitem nicht wiederholen. Er erhielt jedoch auch nur wenig Unterstützung seiner Vorderleute.
Vom Traumstart ins böse Erwachen
Traumstart | Wer, wenn nicht er? Dan Catenacci bringt den HC Pustertal mit dem dritten Tor im zweiten Pre-Playoff-Spiel früh in Führung (8.). Der Italo-Kanadier stochert den Puck im Powerplay über die Linie – und der Jubel bei den Cracks auf dem Eis und den mitgereisten Fans ist riesig. |
Ausgeträumt | Was die Wölfe können, kann Olimpija auch – nach dieser Devise handeln die Slowenen in der 18. Minute, als Marcel Mahkovec im Powerplay auf 1:1 stellt. Der Ausgleich ist verdient, da die Hausherren engagiert sind und kurz zuvor bereits am Pfosten gescheitert waren. |
Albtraum | Pustertal fängt sich im Mitteldrittel gleich drei Treffer ein und liegt mit 1:4 zurück. Sinnbildlich für das Brunecker Auftreten in dieser Phase ist Ljubljanas 3:1-Treffer: Nik Simsic darf ungestört durch die Pusterer Zone laufen und die Scheibe dann auch noch am nicht unschuldigen Andy Bernard vorbei ins Tor schlenzen. |
Wachrütteln | Nach der zweiten Pause kommen die Wölfe mit mächtig Wut im Bauch zurück aufs Eis. Einem Schuss von Jason Akeson gibt David Morley die entscheidende Richtungsänderung - und schon steht's nur mehr 2:4 (42.)! Allerdings war es kein wirklicher Wachrüttler, im Gegenteil: Pustertal bleibt zwar bemüht, doch Tore erzielen nur die Hausherren: Miha Zajc (Empty Net) und Jaka Sodja treffen zum 6:2. |
Die Serie übersiedelt nun zum Do-or-die-Spiel nach Bruneck. Ein solches wird es im Duell zwischen Vorarlberg und Innsbruck nicht geben. Nach dem 6:3-Coup in Innsbruck landeten die Pioneers mit einem 5:2 zuhause die nächste Sensation. Die Vorarlberger ziehen erstmals ins Playoff ein, die in dieser Saison lange Zeit so überzeugenden Haie müssen dagegen in den Urlaub.
HK SZ Olimpija – HC Pustertal 6:2
HKO: Horak (Kolin); Masic-Pavlin, Cosic-Dodero, Crnovic-Magovac, Stojan-Vodlan; Pance-Bicevskis-Gooch, Mahkovec-Simsic-Leskinen, Zajc-Predan-Povse, Sodja-Bericic-KiljunenCoach: Karhula
HCP: Bernard (Smith); Stanton-Messner, Kasastul-Ege, Glira-Atwal, Althuber; Hannoun-Frycklund-Petan, Morley-Schofield-Akeson, Deluca-Andergassen-Mantinger, Catenacci-Sill-Hasler, Öhler
Coach: Vuorinen
Tore: 0:1 Dan Catenacci (7.04), 1:1 Marcel Mahkovec (18.00), 2:1 Marcel Mahkovec (26.29), 3:1 Nik Simsic (31.12), 4:1 Ville Leskinen (34.57), 4:2 David Morley (41.38), 5:2 Miha Zajc (58.44), 6:2 Jaka Sodja (59.18)
Zuschauer: 3.017
Best-of-3-Serie: 1:1
Das zweite Pre-Playoff-Duell:
Pioneers Vorarlberg – HC Innsbruck 5:2Tore: 1:0 Owre (0.39), 1:1 Halbert (4.21), 2:1 Van Nes (11.28), 3:1 Woger (25.58), 4:1 Owre (27.01), 5:1 Nick Pastujov (28.48), 5:2 Halbert (51.58)
Zuschauer: 3.122
Endstand Best-of-3-Serie: 2:0
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