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Davide Conci hat sich in Südtirol bestens eingelebt. © Privat

Davide Concis zweite HCP-Chance: „Ich bin bereit“

Im Sommer 2021 war schon alles in Stein gemeißelt: Als der HC Pustertal in die ICE Hockey League aufstieg, sollte Davide Conci Teil dieser Mannschaft sein. Letztendlich kam es jedoch ganz anders. Jetzt, drei Jahre später, schließt sich für den Trentiner ein Kreis. Denn künftig wird der 28-Jährige (wieder) für die Wölfe auf Torejagd gehen.

Von:
Leo Holzknecht

Davide Conci entstammt keiner Eishockey-Familie. Die Umstände, wie er zur Sportart kam, sind durchaus kurios. „Als ich klein war, war ich super aktiv und bewegte mich viel. Eine Lehrerin empfahl mir angesichts dessen, es mit dem Eishockey zu probieren. Vielleicht könnte sie mich dann ruhig halten“, erzählt der Mann aus Pergine mit einem Lächeln. Eishockeyspieler zu werden, war die richtige Entscheidung, denn schon in der Jugend gehörte der Flügelstürmer zu den besten des Landes. Der Schritt ins Ausland war für Conci aber dennoch nie ein Thema. „Ich habe mich in Pergine immer gut gefühlt. Mit 16 bin ich bereits nach Asiago gegangen, um in der U18 und U20 zu spielen. Es wurde zwar übers Ausland geredet, Konkretes gab es aber nie.“


Bereits im Teenager-Alter war Conci Pergines bester Spieler. Nach 63 Punkten in 36 Spielen in der Saison 2015/16 zog es den Trentiner nach Asiago, wo er seine ersten Profierfahrungen sammelte. Diese Zeit, in der er auch einen AlpsHL-Titel gewann, sei für die nächsten Aufgaben sehr hilfreich gewesen. „Als ich 2019 zum HC Pustertal gewechselt bin, war ich das Profidasein fernab der eigenen Heimat schon gewohnt. Es war einfach nur ein bisschen weiter weg“, sagt Conci, der zwei Jahre in Bruneck blieb, dort viele Freundschaften schloss und auch seine Freundin kennenlernte. „Man kann sagen, dass Bruneck meine zweite Heimat geworden ist. Ich fühle mich hier sehr wohl.“

Davide Conci in den Farben des HC Pustertal. © FOPPA IWAN


Liebend gern hätte der Stürmer auch nach dem Aufstieg in die ICEHL für die Wölfe gespielt. Ein Missverständnis zwischen Spieler und Verein führte aber dazu, dass Conci zurück zu Pergine in die IHL wechselte. „Ich war überzeugt davon, in Bruneck zu bleiben. Auch vom damaligen Trainer, Luciano Basile, gab es klare Signale für einen Verbleib. Letztendlich scheiterte die Vertragsverlängerung an der Punkteregelung“, erklärt Conci. „Aber ich sehe das Jahr nicht als verloren an. Ich konnte mit meinen Eltern bleiben und bei meinem Heimatverein spielen. Zudem wusste ich, dass ich das nächste Jahr wieder bereit für den Schritt in die Alps Hockey League (AlpsHL) sein würde.“

Conci sollte Recht behalten. In den letzten zwei Saisonen spielte er in den Farben der Wipptal Broncos nämlich so gut, wie nie zuvor. Satte 91 Punkte in 93 Partien sammelte er im weiß-blauen Dress. Alleine elf Tore schoss er in den heurigen Playoffs. Damit hatte er großen Anteil daran, dass die Broncos erstmals das Halbfinale erreichten und dort dem späteren Meister Ritten alles abforderten. Conci sagt, dieser Qualitätssprung sei nicht zuletzt dem Verein zu verdanken. „Als Einzelner kann man im Eishockey nichts schaffen, es ist eine Teamarbeit. Ich hatte in Sterzing wichtigere Rollen inne als in Vergangenheit und habe meine Chance genutzt.“

Conci feut sich auf die Wölfe

Dass ein größerer Klub nach dieser Saison anklopfen würde, war die logische Folge. Conci kann sich beim HCP jetzt also ein zweites Mal bewähren – und er kann es kaum erwarten. „Die Mannschaft besteht aus vielen italienischen Spielern, es ist eine tolle Truppe, da sich jeder kennt. Wir trainieren bereits den ganzen Sommer zusammen. Man kann sich auf die Person daneben verlassen, was vor allem in den Playoffs wichtig ist“, lobt Conci das Teamgefüge. Und er sagt, dass er sich für das neue Abenteuer bereit fühle. „Mit 28 Jahren kann ich das Spiel jetzt besser lesen. Wichtig ist es, die Fehler zu minimieren. Ich habe in den letzten Jahren jenen Qualitätssprung gemacht, der nötig ist.“

Spielte bei den Broncos heuer stark auf: Davide Conci © Oskar Brunner


Fest steht: Mit Conci haben die Wölfe einen Spieler verpflichtet, dessen Scorerqualitäten hierzulande rar sind. Diese will er an den Tag legen, um nicht zuletzt zu zeigen: Es war eine Fehlentscheidung, ihn vor drei Jahren ziehen zu lassen.

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