h ICEHL

Salzburg jubelt, Bozen dreht enttäuscht ab: Die Serie ist beendet. © G. Karpaviciute/EC Red Bull Salzburg

Das war's! Der HC Bozen fliegt raus

Die Jagd auf den Titel in der ICE Hockey League endet für den HC Bozen an diesem Freitagabend im Salzburger Volksgarten. In einem mitreißenden, phasenweise richtig wilden Schicksalsspiel wurden die Foxes von den Bullen niedergerungen. Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack.

Aus der Eisarena in Salzburg

Von:
Alexander Foppa

Endstation Halbfinale! Im zweiten Jahr in Folge scheiterte der HCB Südtirol Alperia in der Vorschlussrunde am amtierenden Meister aus Salzburg. Die Foxes unterlagen den Bullen in deren ausverkaufter Heimspielstätte mit 2:4. Damit endet die Serie ganz klar mit 4:1 zugunsten des großen Titelfavoriten.


Eines steht fest: So klar, wie dieses Halbfinalduell der beiden ewigen Rivalen endete, war das Kräftemessen keinesfalls. Bozen war phasenweise sogar besser, hatte mehr Chancen und Spielanteile. In allen fünf Spielen zusammengezählt, feuerten die Südtiroler 206 Torschüsse ab (nur 10 waren drin), die Österreicher schossen 176 Mal aufs Gehäuse (15 Treffer). Doch davon kaufen kann sich der HCB natürlich nichts. Und das macht das Saison-Aus umso bitterer.

Salzburg mit Bozner Tugenden

Doch kann es sein, dass das bessere Team mit 1:4 rausfliegt? Die Antwort: Nein! Salzburg schlug Bozen nicht nur an diesem Abend mit Bozner Mitteln, das heißt, mit jenem Spiel, das die Foxes die vergangenen Jahre so gefährlich und erfolgreich machte. Die Bullen machten die Räume eng, sie blockten alles weg, was sich ihrem Tor näherte. Und vorne machten sie die Chancen gnadenlos rein. Ein Indiz von ungeheurer Qualität.

Den Siegeswillen der Bullen konnten die Foxes am Ende auch mit viel Leidenschaft nicht bändigen. Nach einem völlig blassen Startdrittel setzten sie den Hausherren auch im fünften Spiel körperlich und spielerisch ordentlich zu. Doch immer dann, wenn es auf dem Eis gerade richtig spannend und prickelnd wurde, zog Salzburg die Zügel wieder an. Ein Sinnbild für diese Serie.

Es fielen Tore und Handschuhe

Wo sind die Foxes?Nach einem Außenpfostentreffer von Peter Schneider bringt Lucas Thaler die Bullen in der 11. Minute verdient in Führung: Er zieht von der blauen Linie ab und schmettert die Scheibe mit 121 km/h ins Netz! Und wie reagiert Bozen? Überhaupt nicht. Nach Wiederbeginn schiebt Troy Bourke sogar zum Salzburger 2:0 ein (23.).
DiGiacinto boxt sie wachNach einem kleinen Goalie-Kontakt wirft Cristiano DiGiacinto die Handschuhe hin und schlägt auf Dennis Robertson ein. Sie liefern sich einen heftigen Boxkampf, an dessen Ende sich Bozens DiGiacinto als Sieger feiern lässt. Danach brüllt er einen kräftigen Weckruf in Richtung seiner Mitspieler.
Und hier sind die Foxes!Nach dem wilden Fight spielt Bozen auch wie wild. Sie stürmen plötzlich pausenlos ins Angriffsdrittel – mit Erfolg. In einem starken Powerplay legt Saracino herrlich zu McClure quer, der die Scheibe nur mehr über die Linie stochern muss (32.).
Wilde SchlussphaseIm letzten Drittel geht es richtig rund: Benjamin Nissner stellt den Salzburger Zwei-Tore-Vorsprung mit einem Kontertor wieder her (44.), doch Scott Valentine verkürzt postwendend (46.). Nur Sekunden später macht ausgerechnet der zuvor noch vermöbelte Robertson mit dem 4:2 den Deckel drauf (46.). Danach hagelt es noch Strafminuten gegen die Bozner, Tore fallen aber keine mehr.

Exakt zwei Wochen nach dem Saison-Aus des HC Pustertal verabschiedet sich somit auch der zweite Südtiroler ICE-Klub aus dem Bewerb. Mit dem Einzug ins Halbfinale hatte der HC Bozen das von der Klubführung ausgerufene Saisonziel bereits vor Beginn dieser Serie erreicht. Ob das für Italiens erfolgreichsten Eishockeyverein reicht, um eine positive Bilanz zu ziehen, wird sich die nächsten Wochen zeigen.

Fest steht: Für die Bozner Spieler geht es jetzt in den Sommerurlaub. Der Meister aus Salzburg dagegen wartet nun auf seinen Endspielgegner.


EC Red Bull Salzburg – HCB Südtirol Alperia 4:2

RBS: Tolvanen (Kickert); Robertson-Murphy, Stapelfeldt-Lewington, Sinn-Nienhuis, Hörl-Krening; Raffl-Nissner-Schneider, Thaler-Baltram-Bourke, Kraus-Wukovits-Kosmachuk, Hochkofler-Auer-Huber.
Coach: David

HCB: Harvey (Vallini); Valentine-Seed, Hults-Bourque, Miglioranzi-DiPerna; Salinitri-Bradley-DiGiacinto, Helewka-Christoffer-Gazley, Frigo-Mantenuto-Frank, Halmo-McClure-Brunner, Saracino.
Coach: Hanlon

Tore: 1:0 Lucas Thaler (10.54), 2:0 Troy Bourke (22.19), 2:1 Brad McClure (31.53), 3:1 Benjamin Nissner (43.05), 3:2 Scott Valentine (45.32), 4:2 Dennis Robertson (45.58)

Zuschauer: 3.400 (ausverkauft)

Endstand Best-of-7-Serie: 4:1


Das 2. Halbfinale:

Klagenfurter AC – Black Wings Linz 5:3
Tore: 0:1 Pusnik (1.42), 0:2 Lebler (4.40), 1:2 van Ee (9.06), 1:3 Bretschneider (13.07), 2:3 Hochegger (28.57), 3:3 Herburger (32.17), 4:3 Clark (58.48), 5:3 Pastujov (59.56)
Zuschauer: 4.404 (ausverkauft)
Best-of-7-Serie: 3:2

Kommentare (0)

Bestätigen Sie den Aktivierungslink in unserer E-Mail, um Ihr Konto zu verifizieren und Kommentare zu schreiben. Aktivierungslink erneut senden
Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2025 First Avenue GmbH