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Sam Harvey und die Foxes wussten zwischenzeitlich gar nicht , wie ihnen geschieht. © GEPA/Karpaviciute

Das tut richtig weh: Bozen verliert nach klarer Führung

Was war das für ein verrückter Eishockey-Abend im Salzburger Volksgarten? Der HCB Südtirol Alperia lag bereits mit 3:0 vorne, wurde dann aber von den Bullen in nur sieben Minuten übel auf die Hörner genommen. Jetzt übersiedelt das Halbfinale wieder nach Bozen.

So manch ein Bozner Fan wähnte die Foxes in der Serie wohl bereits mit 2:1 in Führung, als sie am Sonntag in Salzburg früh mit 3:0 in Front lagen. Sieben unglaubliche, ja sensationelle Minuten des amtierenden Meisters stellten aber alles auf den Kopf. Salzburg gewann schließlich noch mit 4:3. Jetzt sind es die Bullen, die nach dem ersten Heimsieg mit 2:1 vorne liegen.


Bozen machte in Salzburg, angetrieben von mehr als 200 mitgereisten Fans, zunächst alles richtig, stellte immer einen oder mehrere Spieler vors gegnerische Tor, fuhr wiederholt mit vier Cracks ins Angriffsdrittel. Salzburg wirkt bisweilen völlig überrumpelt. Pascal Brunner, Cristiano DiGiacintos erstes ICE-Tor und Brad McClure besorgten die 3:0-Führung.

Auch Valentine verletzt

Danach folgte aber ein Mitteldrittel der Salzburger, das sich wahrlich gewaschen hatte. Binnen sieben Minuten drehten sie ein 0:3 in ein 4:3. In dieser Zeitspanne zeigte der Meister das wohl beste Eishockey, das die Liga in dieser Saison gesehen hat.

Bozen wurde im Mittelabschnitt regelrecht auseinander genommen – auch weil mit Scott Valentine ein Mann fehlte, der in solch brenzligen Momenten mit seiner Erfahrung und Ruhe ungemein wertvoll ist. Er biss aufgrund einer Verletzung aus dem ersten Halbfinalspiel zuletzt auf die Zähne, musste aber vor dem Warmup in Salzburg einen Rückzieher machen. Damit fehlte Bozen neben Daniel Frank, Mike Halmo und Enrico Miglioranzi ein vierter Leistungsträger.

Aus 0:3 mach 4:3, so funktioniert's...

Brunners erstes MalNach einem Alberga-Versuch ist Pascal Brunner zu Stelle und chippt den Puck unter die Latte (3.). Es ist das zweite Saisontor des 21-jährigen Meraners, der erste Playoff-Treffer überhaupt in seiner Karriere.
DiGiacintos PremiereÜberhaupt noch nie in der ICE getroffen hat Cristiano DiGiacinto – bis zu diesem Spiel, bis zu seinem elften Einsatz. Der formstarke Kanadier lenkt einen Schuss von Kris Pietroniro, der erstmals im Halbfinale zum Zug kam, mustergültig in die Maschen (9.).
McClures KelleMit jedem Schuss ein Tor, so könnte man Bozens Auftritt in den ersten Minuten zusammenfassen. Dieses Mal ist es Brad McClure, der einen Abschluss von Blake Parlett mit der Schlägerspitze unhaltbar zum 3:0 abfälscht (14.).
7 Minuten, 4 ToreWas sich dann abspielt hat Seltenheitswert: Binnen sieben Ziegerumdrehungen jubelt Salzburg vier Mal, und das in Person von Benjamin Nissner (27.), Mario Huber (29.), Troy Bourke (32.) und Drake Rymsha (34.). Sinnbildlich für das Bozner Schlamassel ist der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer: Die Scheibe prallt von Josh Teves' Schaufel ins eigene Tor. Ohne diesen Kontakt wäre der Abschluss von Bourke am Kasten vorbeigesegelt. Dennoch: Das 4:3 ist verdient, auch weil von Bozen danach nur mehr wenig kam.

Jetzt reisen die beiden Vorjahresfinalisten wieder nach Südtirol, wo der HCB am Dienstag (ab 19.45 Uhr im SportNews-Liveticker) unter Druck steht. Für die Pusterer Wölfe könnte das Halbfinale gegen Klagenfurt dann bereits zu Ende gehen, sollten sie zeitgleich zum Bozen-Spiel nicht den ersten Seriensieg gegen die Rotjacken einfahren. Am Sonntagabend unterlag der HCP beim KAC nämlich mit 1:3.


EC Red Bull Salzburg – HCB Südtirol Alperia 4:3

RBS: Tolvanen (Kickert); Robertson-Murphy, Genoway-Lewington, Stapelfeldt-Schilling, Sinn; Raffl-Nissner-Thaler, Paul Huber-Wukovits-Hochkofler, Auer-Rymsha-Meyer, Bourke-Baltram-Mario Huber, Harnisch.
Coach: Oliver David

HCB: Harvey (Vallini); DiPerna-Vandane, Söderberg-Parlett, Teves-Pietroniro; Felicetti-Ford-Gazley, Digiacinto-McClure-Thomas, Frigo-Mantenuto-Miceli, Brunner-Alberga-Luisetti
Coach: Glen Hanlon

Tore: 0:1 Pascal Brunner (2.07), 0:2 Cristiano DiGiacinto (8.09), 0:3 Brad McClure (13.19), 1:3 Benjamin Nissner (26.47), 2:3 Mario Huber (28.56), 3:3 Troy Bourke (31.07), 4:3 Drake Rymsha (33.27)

Zuschauer: 3.400 (ausverkauft)

Best-of-7-Serie: 2:1


Das 2. Halbfinalduell:

Klagenfurter AC – HC Pustertal 3:1 (hier geht's zum Bericht)

Tore: 1:0 Ganahl (2.43), 1:1 Petan (48.05), 2:1 Fraser (50.13), 3:1 Vallant (53.49)

Zuschauer: 4402

Stand in der Serie: 3:0

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