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So traf Austin Osmanski zum 1:0. © F. Pessentheiner

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So traf Austin Osmanski zum 1:0. © F. Pessentheiner

Das Löwenherz der Wölfe: Die Serie geht weiter

Wehe dem, der diesen HC Pustertal abschreibt: Die Wölfe haben am Dienstagabend das Unmögliche möglich gemacht, den großen Klagenfurter AC in dessen Stadion zu Fall gebracht und ein sechstes Spiel in der Best-of-7-Serie des Playoff-Viertelfinals erzwungen.

Von:
Leo Holzknecht

Nach den jüngsten zwei Siegen des Grunddurchgangssiegers, der vor denen eigenen Fans den Sack zumachen konnte, schien das Schicksal des HC Pustertal besiegelt. Denn in der Heidi-Horten-Arena sind die Südtiroler in dieser Saison noch nie als Sieger vom Eis gegangen. Letztmals gewannen Raphael Andergassen & Co. am 24. November 2023 in Klagenfurt. Danach setzte es satte sieben (!) Niederlagen am Stück. Ausgerechnet an diesem Abend, in der wichtigsten Partie der Saison, brachen die Wölfe diesen Bann. Mit 4:2 gewann die Mannschaft von Jason Jaspers dieses Do-or-die-Spiel.


Der kanadische Übungsleiter, der erneut auf Alex Petan und Mikael Frycklund verzichten musste, nahm im Vergleich zum fünften Spiel leichte Umstellungen vor. Matthias Mantinger wurde anstelle von Davide Conci in die zweite Reihe befördert, Daniel Glira bildete neu mit Luca Zanatta ein Verteidigungspärchen.

Wölfe machen alles richtig

Diese Änderungen trugen durchaus ihre Früchte, denn die Gäste hatten einen viel besseren Zugriff auf ihren Gegner als noch zuletzt. Und was sie an diesem Abend besonders gut machten: Sie warfen sich ein ums andere Mal aufopferungsvoll in die Schüsse, blockten diese konsequent und erleichterten so dem starken Torhüter Eddie Pasquale die Arbeit.

Ivan Deluca & Co. erzwangen ein sechstes Spiel. © F. Pessentheiner

Ivan Deluca & Co. erzwangen ein sechstes Spiel. © F. Pessentheiner


Ausschlaggebend für den Sieg war die Führung nach bereits 69 Sekunden durch Austin Osmanski. Diese verlieh dem Spiel der Pusterer vor allem eines: Ruhe. Die Wölfe agierten infolgedessen mit großer Disziplin (nur ein Mal mussten sie in Unterzahl ran), schalteten blitzschnell um und machten die einfachen Dinge richtig. Dass der KAC nicht seinen besten Tag erwischte, durch ungenaue Zuspiele auffiel und sehr konteranfällig auftrat, war der Verdienst des Underdogs, der sich diesen Sieg unter dem Strich redlich verdiente.

Die Höhepunkte

BlitzstartWas ist denn hier los? Erst 69 Sekunden sind gespielt, dann klingelt’s bereits. Tommy Purdeller chipt den Puck über die blaue Linie, Nick Pastujov kann diesen nicht abfangen, sodass Jason Akeson und Austin Osmanski eine 2-auf-1-Situation lehrbuchmäßig zu Ende spielen können.
Klagenfurt wird stärkerDie Rotjacken übernehmen anschließend das Kommando und erzielen durch Raphael Herburger, der eine Strong-Hereingabe ablenkt, den Ausgleich.
Erneute FührungAufsässig, so kann der Auftritt der Wölfe beschrieben werden. Nach dem Seitenwechsel bringt Viktor Svedberg den Puck aufs Tor, wo Tyler Coulter diesem die entscheidende Richtungsänderung gibt.
Wilde SequenzZunächst zeigt Eddie Pasquale bei einem Strong-Nachschuss einen Monstersave, dann knallt Brett Findlay auf der anderen Seite den Puck an den Pfosten. Auch Akeson scheitert vor Drittelende an der Strange.
Tor und AntwortPurdeller und Torschütze Findlay erhöhen im dritten Abschnitt nach einem schnell vorgetragenen Konter auf 3:1. Doch der KAC kommt durch Kevin Clark wieder heran, der nach einem Bully blitzschnell abschließt und Pasquale überrascht.
Das große ZitternDrei Minuten vor dem Ende ziehen die Hausherren den Torwart. Nachdem Matthias Mantinger trotz des leeren Tores noch querlegen will, beginnt eine nervenaufreibende Schlussphase. Die Wölfe – und der überragende Pasquale – machen aber dicht, ehe Coulter das 4:2 fixiert.

Nun kommt es also am Freitagabend in der Intercable Arena zum sechsten Spiel der Serie. Die Hoffnungen auf einen weiteren Sieg sind da, zumal Pustertal schon drei Heimspiele gegen den KAC in der laufenden Saison gewann. Spielbeginn ist um 19.45 Uhr. Der HC Bozen setzte sich gleichzeitig mit 6:1 gegen den Villacher SV durch und stellte in der Serie so auf 3:2.

Klagenfurter AC – HC Pustertal 2:4

KAC: Dahm (Vorauer); Unterweger-Nickl, Jensen Aabo-Maier, Strong-Sablattnig, Preiml; Fraser-Hundertpfund-Peeters, Hochegger-Herburger-From, Schwinger-Pastujov-Clark, Van Ee-Obersteiner-Waschnig.
Coach: Furey

HCP: Pasquale (Bernard); Svedberg-Bouramman, Osmanski-Wesley, Glira-Zanatta, Gios; Coulter-Lacroix-Mantinger, Conci-Andergassen-Deluca, Purdeller-Findlay-Akeson; Althuber-Traversa-Gschliesser.
Coach: Jaspers

Tore: 0:1 Osmanski (1.19), 1:1 Herburger (10.54), 1:2 Coulter (22.34), 1:3 Findlay (45.49), 2:3 Clark (50.09), 2:4 Coulter (59.41)

Zuschauer: 4385

Stand in der Serie: 3:2

ICE Hockey League, Playoffs:

HC Bozen – Villacher SV 6:1
Tore: 1:0 Gazley (4.11), 2:0 Helewka (17.02), 2:1 Vallant (19.03), 3:1 Salinitri (25.58), 4:1 McClure (26.23), 5:1 Helweka (27.18), 6:1 McClure (31.51)
Zuschauer: 3520
Stand in der Serie: 3:2

Black Wings Linz – Graz 99ers 2:1 n.V.
Tore: 1:0 Roe (6.17), 1:1 Roy (36.18), 2:1 Lebler (69.36)
Zuschauer: 4004
Stand in der Serie: 2:3

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