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Der harte Kampf wurde belohnt. © HC Pustertal/I. Foppa

Das Heulen der Wölfe: Thriller-Sieg als Hoffnungsschimmer

Der HC Pustertal lässt sich nicht unterkriegen und hält die Hoffnungen auf den Halbfinal-Einzug in der ICE Hockey League am Leben: Charakterstarke Wölfe wiesen am Donnerstagabend im mitreißenden, dritten Spiel der Best-of-seven-Serie den AV Fehervar verdient in die Schranken.

Aus der Intercable Arena

Von:
Leo Holzknecht

Vor dem ersten Heimspiel des Viertelfinales hatten viele den HC Pustertal bereits abgeschrieben. Das lag vor allem an der Art und Weise, wie die Spiele in Ungarn verloren gingen. Coach Kasper Vuorinen fand auf der Überfahrt ins Grüne Tal aber offensichtlich die richtigen Worte, denn seine Mannen zeigten – auch ohne Dante Hannoun und den gesperrten Dan Catenacci – über weite Strecken eine der besten Saisonleistungen. Im entscheidenden Moment ließen die Wölfe jedoch jenen Killerinstinkt vermissen, der eine Mannschaft auszeichnet. Dass es am Ende zum 4:3-Erfolg nach Verlängerung reichte, war dennoch verdient. Es war der erste, historische Playoff-Sieg seit dem Liga-Eintritt.


2200 Fans fanden an diesem Abend den Weg in die Intercable Arena. War die Stimmung am Ende der 67 Minuten ausgelassen, so hatten die Zuseher zunächst das Gefühl, im falschen Film zu sein. Die Hausherren hatten nämlich klare Feldvorteile, die deutlich besseren Chancen, gerieten aber mit 0:2 in Rückstand. Der schnelle Anschlusstreffer von Rick Schofield war dann aber die Initialzündung für ein furioses zweites Drittel, in dem die Wölfe den Gegner förmlich an die Wand spielten und drei Mal ins Schwarze trafen. Im Bestreben, den Vorsprung zu verwalten, schalteten die Gastgeber in den Verwaltungsmodus um. Dies ging ins Auge, denn Fehervar erzwang drei Minuten vor dem Ende die Verlängerung, in der David Morley zum gefeierten Helden avancierte.


Einen Spieler an diesem Abend hervorzuheben, ist schwer, denn die Wölfe zeigten einen mannschaftlichen geschlossenen Auftritt. Das Spiel war von einer großen Laufbereitschaft, viel Einsatz und Disziplin geprägt. Wo der Schuh hingegen drückte, war im Powerplay: Sechs Chancen ließen Rick Schofield & Co. ungenutzt, Fehervar verwertete hingegen zwei von drei. Hier muss Vuorinen die richtigen Schrauben drehen, bevor am Freitag um 19.45 Uhr das nächste Spiel der Serie in der Intercable Arena über die Bühne geht. Der HC Bozen feierte am Donnerstag hingegen einen 6:1-Erfolg und ist jetzt nur noch einen Sieg vom Halbfinale entfernt.

Die Höhepunkte

Kalte DuscheFehervar zeigt kein Erbarmen und schlägt im ersten Powerplay zu: Tim McGauley legt den Puck herrlich vors Tor, Smith blickt zur anderen Seite, sodass Daniel Leavens das leere Tor vor sich hat.
Tor und Antowort68 Sekunden sind im Mitteldrittel erst gespielt, ehe Akos Mihaly aus dem Slot trocken abzieht und auf 2:0 erhöht. 27 Sekunden später profitiert Rick Schofield von einem Fehler des Goalies Olivier Roy, der einen harmlosen Schuss abprallen lässt.
Der HCP lebtRoy ist bei einem Frycklund-Schuss wieder unsicher, lässt einen Rebound zu, den Alex Petan nutzt, um den umjubelten Ausgleich zu erzielen.
Was ist hier los?Die Vuorinen-Truppe spielt völlig entfesselt und geht erstmals in Führung. Verteidiger Joel Messner sieht bei einem Gegenstoß den lauernden Morley, der Roy mit einem haargenauen Handgelenkschuss zum dritten Mal das Nachsehen gibt.
Wie bitterFrycklund wirft dem Gegenspieler einen kaputten Schläger zu, McGauley vergibt jedoch den Penalty. Der gleiche McGauley ist es, der im Powerplay mit einem Nachschuss das 3:3 erzielt.
Die Arena bebtJason Akeson spielt in der Verlängerung einen Zuckerpass auf Morley, der die Intercable Arena in ein Tollhaus verwandelt. Frei vor Roy bleibt der Stürmer eiskalt.

HC Pustertal – AV Fehervar 4:3 n.V.

HCP: Smith (Bernard); Stanton-Messner, Kasastul-Ege, Glira-Atwal, Althuber; Morley-Schofield-Akeson, Andergassen-Frycklund-Petan, Deluca-Sill-Mantinger, Öhler-Berger-Hasler.
Coach: Vuorinen

AVS: Roy (Horvath); Fournier-Campbell, Stipsicz-Nilsson, Robertson-Phillips, Kiss-Vokla; Leavens-McGauley-Kuralt, Atkinson-Bartalis-Terbocs, Magosi-Nemeth-Mihaly, Csongor Ambrus-Gergö Ambrus-Laberge.
Coach: Kiss

Tore: 0:1 Leavens (2.31), 0:2 Mihaly (21.08), 1:2 Schofield (21.35), 2:2 Petan (31.22), 3:2 Morley (37.11), 3:3 McGauley (57.13), 4:3 Morley (66.30)

Zuschauer: 2247

Stand in der Serie: 1:2

ICE Hockey League:

EC KAC – Pioneers Vorarlberg 7:0
Tore: 1:0 Hundertpfund (12.37), 2:0 Ganahl (13.33), 3:0 Mursak (15.53), 4:0 Ganahl (25.09), 5:0 Obersteiner (26.19), 6:0 Hundertpfund (36.28), 7:0 Jensen Aabo (39.42)
Zuschauer: 4400
Stand in der Serie: 2:1

HC Bozen – Villacher SV 6:1Tore: 1:0 Teves (4.56), 2:0 Halmo (23.50), 3:0 Ford (25.13), 4:0 Alberga (41.18), 5:0 Mantenuto (44.23), 6:0 Gazley (47.07), 6:1 Sabolic (58.27)
Zuschauer: 3020
Stand in der Serie: 3:0

Red Bull Salzburg – Black Wings Linz 5:1
Tore: 1:0 Bourke (00.51), 2:0 Huber (5.30), 2:1 Pusnik (21.27), 3:1 Raffl (35.39), 4:1 Genoway (44.02), 5:1 Raffl (54.27)
Zuschauer: 2:1
Stand in der Serie: 3132

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