
Man of the Match im Derby: Bozens nimmermüder Angreifer Cristiano DiGiacinto. © Vanna Antonello/Manfred Mair
Schon wieder Derbyheld: Dieser Bozner erobert Fan-Herzen
Der HC Bozen hat am Sonntag vor fast 7.000 begeisterten Zuschauern einen denkwürdigen Derbysieg über den HC Pustertal gefeiert. Ein Mann spielte sich an diesem Abend in die Herzen der Fans – wieder mal.
06. Januar 2025

Von:
Thomas Debelyak
Am Sonntagabend gegen 20.30 Uhr glich die Sparkasse Arena in Bozen mehr einem Tollhaus als einem Eishockeystadion. Als die Schlusssirene ertönte und der Bozner 4:1-Sieg über den Erzrivalen Pustertal Realität war, kannte der Jubel bei den Fans in Weißrot keine Grenzen mehr. Und er wurde wenig später weiter befeuert, als der Stadionsprecher den Spieler des Spiels durchgab.
Cristiano DiGiacinto, der Mann mit der Nummer 11, der Mann, der das „Game Winning Goal“ zum zwischenzeitlichen 2:1 erzielte, hat die Fans – die den Matchwinner via App wählen – mal wieder beeindruckt. Und übrigens auch seine Mitspieler, immerhin riss Goalie Sam Harvey bei der Verkündung jubelnd die Hände nach oben und freute sich mit seinem Kollegen.
Er kämpft und läuft bis zum Umfallen
Anfang Februar 2024 war DiGiacinto – direkt aus der American Hockey League – zum HC Bozen gewechselt. Und der Mann aus der kanadischen Großstadt Hamilton benötigte nicht lange, um sich in die Herzen der HCB-Anhänger zu spielen. DiGiacinto ist ein Crack, der bis zum Umfallen läuft, der mit viel Leidenschaft und Emotionen agiert, der freilich auch ein begnadeter Eishockeyspieler ist – und der nie zurücksteckt.Unvergessen: DiGiacinto im Boxkampf mit Pustertals Viktor Svedberg.
Als der 1,83 Meter große Angreifer Anfang November im Derby gegen Pustertal mit dem 2,07-Meter-Riesen Viktor Svedberg aneinandergeriet, zögerte er nicht lange, um die Handschuhe fallen zu lassen – und sich mit dem Wölfe-Crack einen denkwürdigen Derby-Boxkampf zu liefern. DiGiacinto wurde daraufhin nicht nur von den mitgereisten Anhängern frenetisch gefeiert, sondern war spätestens ab da auch ein neuer Liebling der HCB-Gemeinde. Am Sonntag bewies DiGiacinto mit seinem Tor und einem beherzten Auftritt erneut, dass ihm die Duelle gegen Pustertal liegen.
„Wenn jemand mein Italienisch-Lehrer werden möchte, könnt ihr mir gerne schreiben.“ Cristiano DiGiacinto
„Derbys erinnern mich immer an die Playoffs. Ich bin ein sehr energiegeladener Spieler, der von den Emotionen lebt. Wenn es in solchen Duellen so emotional hergeht, habe ich einen Riesenspaß“, sagt DiGiacinto nach dem Match in den Katakomben des Stadions. Ein breites Lachen huschte ihm während dieser Sätze über das Gesicht, und die Mundwinkel gingen noch weiter nach oben, als er über die Fans sprach. „Wenn ich diese Begeisterung sehe und die Atmosphäre in unserer Arena spüre, macht mich das einfach nur glücklich. Sie geben uns so viel Energie.“
Wurzeln in Italien
Italienisches Temperament hat DiGiacinto übrigens im Blut. „Meine Großeltern stammen aus Mittelitalien, ich habe hier einige Verwandte. Auch meine Frau hat italienische Wurzeln. Es ist schön, dass wir hier sind, und ich genieße es wirklich sehr“, so der HCB-Angreifer, der mit einem Schmunzeln anfügt: „An meinen Italienischkenntnissen muss ich noch feilen, ich würde die Sprache gerne gut lernen. Falls jemand Interesse hat, mein Lehrer zu werden – dann schreibt mir!“ Cristiano DiGiacinto und der HC Bozen – das passt einfach.Profil bearbeiten
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