
Alessio Niccolai (l.) und die Broncos versuchten Zell am See mit allen Mitteln auszubremsen – jedoch vergebens. © Oskar Brunner
Wipptal kämpft, beißt und verzweifelt
Wie wollen wir diese Gegner stoppen? Diese Frage stellen sich die Eishockeyspieler aus Sterzing und vom Ritten nach wilden, umkämpften Halbfinalduellen am Donnerstagabend. Besonders bitter ist die Heimpleite der Fuggerstädter.
27. März 2025
Aus der Weihenstephan Arena in Sterzing

Von:
Alexander Foppa
Die Wipptal Broncos wussten von vornherein, dass das Halbfinale gegen den Grunddurchgang-Sieger und Titelkandidaten Nummer eins aus Zell am See eine Monsteraufgabe werden würde. Und so kommt es auch. Sie verloren am Donnerstagabend in der rappelvollen Traglufthalle am Sterzinger Stadtrand mit 2:4. Die Zeller Eisbären bejubelten dabei ihren 18. Sieg aus den jüngsten 19 Pflichtspielen. Sie fahren klar auf Finalkurs!
Längst vergessen scheint das letztjährige Viertelfinale, in dem die Wildpferde die Eisbären mit einem Sweep krachend aus den Playoffs bugsierten. Nun droht genau den Sterzingern dieses Schicksal – sofern sie nicht rasch das Ruder rumreißen.
Das hatten sich die Broncos eigentlich bereits für ihr erstes Heimspiel vorgenommen. Doch bereits der Beginn des Spiels verlief überhaupt nicht nach dem Geschmack der vielen Zuschauer, beziehungsweise nur für rund 40 von ihnen. Nämlich jene, die aus dem Salzburger Land angereist waren. Sie durften gleich doppelt jubeln: Zunächst in der 8. Minute als Felix Koschek ungehindert vors Tor zog und einschob, dann nochmal als Philip Putnik den Puck ebenfalls völlig ungedeckt in die Maschen lupfte.
Ein prominenter Zaungast wüsste, wie es geht
WSV-Goalie Dominik Groh konnte einem ob der Defensiv-Nachlässigkeiten leidtun. Nach der ersten Pause wachten seine Vorderleute aber auf – und plötzlich war Feuer in der Partie! Adam Capannelli drückte das Gummi in der 25. Minute im tiefen Slot irgendwie über die Linie. Der Italo-Kanadier kurbelte das Sterzinger Spiel in der Folge mächtig an, allerdings konnten seine Offensivpartner die sich bietenden Chancen nicht nutzen. Das sah auf der Tribüne auch Promi-Gast und HC-Pustertal-Stürmer Tommy Purdeller. Einen wie ihn hätten die Broncos an diesem Abend so dringend benötigt.Während Wipptal vergebens anrannte, legte Zell am See mit deutlich mehr Kaltschnäuzigkeit die Weichen auf Sieg. In der turbulenten Schlussphase traf Hubert Berger zunächst zum 3:1, ehe Bryson Cianfrone dann doch den zwischenzeitlichen Sterzinger Torbann brach. Doch gerade als die Hausherren ihren Goalie für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahmen, machten die Eisbären deren Aufholjagd zunichte. Der frühere schwedische Erstliga-Crack Robin Johansson fixierte in der letzten Spielminute mit einem Schuss ins leere Tor den 4:2-Endstand.
Auch Ritten verliert schon wieder
Nach der 1:2-Niederlage im Auftaktspiel mussten die ersatzgeschwächten Rittner Buam (Cuglietta, Spinell, Lang und Tauferer fehlten) den nächsten Rückschlag auf ihrem Weg ins Finale einstecken. Sie unterlagen in Jesenice vor 1.000 Zuschauern mit 2:3.Dabei waren die Blau-Roten den Slowenen lange Zeit ebenbürtig. Die Führung der Hausherren durch Santeri Sillenpaa, der einen Urukalo-Schuss abfälschte, glich Sebastiano Soracreppa noch im Startdrittel aus. Sein Schuss aus großer Torentfernung prallte gegen den Schläger eines Jesenice-Spielers und von dort in die Maschen. Im chancenreichen Mitteldrittel gingen die Gastgeber durch Jeso Jenko neuerlich in Führung – und nun fand Ritten keine Antwort, im Gegenteil: Nach einem Abspielfehler kam Luc Slivnik gefährlich vor das Gästetor und versenkte den Puck im kurzen Kreuzeck. Danach kamen die Buam zwar zu mehreren Chancen, mehr als ein Onetimer-Tor von Marco Insam sprang dabei aber nicht heraus.
Marco Insam brachte Ritten nochmal auf 2:3 heran. © Max Pattis
Um den ersten Matchpuck für Jesenice zu vermeiden, müssen die Rittner Buam nun zurückschlagen. Und zwar am Samstagabend in der Ritten Arena, wo um 18 Uhr Spiel drei auf dem Programm steht. Die Broncos sind ab 19.30 in Zell am See im Einsatz.
AlpsHL, 2. Halbfinalspiel:
Wipptal Broncos – EK Zeller Eisbären 2:4Tore: 0:1 Koschek (7.54), 0:2 Predan (12.19), 1:2 Capannelli (24.22), 1:3 Berger (52.26), 2:3 Cianfrone (53.58), 2:4 Johansson (59.16)
Zuschauer: 631
Best-of-7-Serie: 0:2
HDD Jesenice – Rittner Buam 3:2
Tore: 1:0 Sillanpaa (6.27), 1:1 Soracreppa (14.43), 2:1 Jenko (32.35), 3:1 Slivnik (47.33), 3:2 Insam (53.30)
Zuschauer: 1.000
Best-of-7-Serie: 2:0
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