Die Unterland Cavaliers bejubeln den ersten Saisonsieg gegen den HC Meran. © Vanna Antonello

Unterland setzt Merans höllischem Treiben ein Ende

Der 5. Dezember ist jener Tag, an dem in Südtirols Dörfern die Krampusse durch die Gassen jagen. So geschehen auch am Donnerstagabend in Neumarkt, wo sich das höllische Treiben später ins Eisstadion verlagerte und dort beinahe in einem teuflischen Déjà-vu geendete wäre.

05. Dezember 2024

Aus der Würtharena in Neumarkt

Am frühen Donnerstagabend ging unter den Neumarkter Lauben der traditionelle Krampuslauf über die Bühne. Vom wilden Treiben gezeichnet, nahmen einige der 370 Zuschauer mit Ruß und Schuhcreme im Gesicht in der Würtharena Platz. Dort erwartete sie der nächste Schrecken: Wie im ersten Aufeinandertreffen zwischen Unterland und Meran am 26. September verspielte das Heimteam eine 3:0-Führung. Dieses Mal setzte es in der Overtime allerdings keine Niederlage, sondern einen 4:3-Erfolg.

Zunächst waren es Unterlands Jungspunde, die wie wildgewordene Krampusse übers Eis fegten. Lukas Goldner (22 Jahre) mit einem verdeckten Schlagschuss, Ausnahmetalent Alex Egger (20 Jahre) im Nachsetzen aus kurzer Distanz und Villi Pisetta (17 Jahre) nach einer feinen Kombination schossen die Cavs noch vor Hälfte des Spiels mit 3:0 in Führung.

Cavs-Jugend treibt ihr Unwesen

Da Meran bis dahin kaum stattfand, schien alles auf einen klaren Heimsieg hinauszulaufen. In der zweiten Pause muss HCM-Trainer Jarrod Skalde dann aber die Rute aus dem Sack gezaubert haben. Denn im Schlussabschnitt spielte der Tabellenletzte wie verwandelt. Druckvoll, kombinationsstark und mit viel Killerinstinkt im Abschluss glichen sie zum 3:3 aus. David Trivellato, Skate Skalde und Patrick Madsen sicherten den Kurstädtern zumindest einen Punkt.

Dass das Mega-Comeback nicht mit einem Sieg belohnt wurde, lag an Kristians Samitis. Nachdem Merans Skalde in der Overtime den Puck an der Bande vertändelt hatte, staubte Unterlands lettischer Stürmer – auch er ist erst 21 Jahre alt – zum 4:3-Siegtreffer ab. Er verhinderte damit ein höllisches Déjà-vu für die Cavs.

Tabellenführer jubelt am Ritten

Auch in der Arena Ritten erlebten rund 350 Zuschauer einen verlängerten Eishockeyabend – allerdings mit dem besseren Ende für die Gäste. Die Zeller Eisbären verteidigten ihre Tabellenführung mit einem hart erkämpften 2:1-Erfolg nach Penaltyschießen und fügten den Buam zugleich die zweite Niederlage am Stück zu. Sie verpassen damit den Sprung auf Platz eins.

Manuel Öhler (l.) und Co. mussten Zell am See den Vortritt lassen. © Max Pattis

Nach einem torlosen Startdrittel hatten die Hausherren Glück, als Nicklas Huard in der 24. Minute nur den Pfosten traf. Auf der Gegenseite machten es kurz darauf die Rittner besser und gingen in Führung. Einen Schuss von Sebastiano Soracreppa fälschte Adam Giacomuzzi erfolgreich zum 1:0 ab. Den Gästen, die auf Augenhöhe agierten, gelang nach etwas mehr als einer halben Stunde der Ausgleich: Einen Lindner-Schuss konnte Colin Furlong nicht festhalten und Philip Putnik staubte bei seinem 14. Saisontreffer erfolgreich volley ab (33.25). Danach gab es wieder lange keine Tore zu bewundern – bis Robin Johansson den entscheidenden Penalty der Eisbären versenkte.

Die Ergebnisse vom Donnerstag:

Ritten - Zell am See 1:2 n.P.
Tore: 1:0 Giacomuzzi (25.08), 1:1 Putnik (33.25), 1:2 Johansson (entscheidender Penalty)
Zuschauer: 352

Unterland - Meran 4:3 n.V.
Tore: 1:0 Goldner (19.55), 2:0 Egger (21.02), 3:0 Villi Pisetta (28.21), 3:1 Trivellato (40.33), 3:2 Madsen (49.17), 3:3 Skalde (51.48), 4:3 Samitis
Zuschauer: 370

Kitzbühel - Jesenice 4:2
Tore: 0:1 Brus (17.34), 1:1 Fröwis (19.32), 2:1 Ketonen (45.28), 3:1 Podlipnik (48.50), 3:2 Valtola (51.05), 4:2 Schutz (58.50)
Zuschauer: 638

Celje - Sisak 1:5
Tore: 0:1 Briere (5.16), 0:2 Briere (26.30), 1:2 Mintautiskis (28.14), 1:3 Briere (40.14), 1:4 Idzan (46.52), 1:5 Marinkovic (51.46)
Zuschauer: 300