
Rudy Rigoni zog im Tor der Meraner den Rittner Buam um Markus Spinell immer wieder den Zahn. © BK Photo
Overtime-Krimi in Klobenstein: Die Adler leben noch
Nichts ist es mit dem vorzeitigen Einzug der Rittner Buam ins Halbfinale der Alps Hockey League (AlpsHL) geworden. Nach einem zähen Ringen unterlagen Markus Spinell & Co. am Dienstagabend im fünften Spiel des Playoff-Viertelfinales einem aufopferungsvollen HC Meran in der zweiten Overtime.
18. März 2025
Aus der Ritten Arena
Von:
Leo Holzknecht
„Es gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft; oft sind Herz und Kampfgeist mehr wert“, sagte Meran-Coach Christian Borgatello im Vorfeld des fünften Viertelfinalspiels. Seine Mannen nahmen diesen Satz offensichtlich zu Herzen, denn sie legten in der Ritten Arena alles in die Waagschale, um den scheinbar übermächtigen Gegner zu bezwingen und die Serie wieder nach Meran übersiedeln zu lassen. Dieses Vorhaben gelang dank eines viel umjubelten 2:1-Sieges in der zweiten Verlängerung.
Die 400 Fans wurden Zeuge eines ersten Drittels, in dem beide Mannschaften große Vorsicht walten ließen. Sowohl Colin Furlong als auch Rudy Rigoni mussten zu keinem Zeitpunkt ihr ganzes Können aufbieten, um die Angriffe des Gegners abzuwehren. Auch im bis dato einzigen Powerplay brachten die Hausherren nur herzlich wenig auf die Reihe. Und so waren es nicht überraschend, dass es nach 20 Minuten noch 0:0 hieß.
Buam tun sich schwer
Dass es nicht mit dieser Gangart weitergehen konnte, war abzusehen, schließlich handelte es sich um ein Do-or-die-Spiel. Den entscheidenden Fehler leistete sich ausgerechnet Topscorer Ethan Szypula, der den Puck im Aufbau verlor. Massimo Pietroniro bedankte sich, verwertete den daraus entstehenden Alleingang staubtrocken und brachte seine Adler so erstmals in Front. Der Favorit erhöhte in der Folge zwar den Druck, Meran verteidigte aber kompakt und ließ nur ganz wenig zu. Kevin Fink vergab die größte Buam-Chance, als er bei einer 2-auf-1-Situation an Rigonis Stockhandschuh scheiterte.Colin Furlong war auch an diesem Abend ein sicherer Rückhalt. © BK Photo
Die Mannschaft von Jamie Russell war auch nach der zweiten Pause händeringend auf der Suche nach einer Lösung. Was an diesem Abend fehlte: Der Verkehr vor dem gegnerischen Kasten. Selbst wenn die Buam gefährlich vors Tor kamen, so hatte Rigoni zumeist freie Sicht und dementsprechend keine Mühe, die Schüsse zu entschärfen. So wie gegen Eric Hjorth, dem aus nächster Nähe die nötige Präzision fehlte. In der 51. Minute brach schließlich der Bann: Szypula tankte sich auf der rechten Seite durch, setzte den Puck in den Winkel und machte seinen Fehler aus dem ersten Drittel wieder gut. Kurz darauf hatte Adam Giacomuzzi die Entscheidung auf dem Schläger, doch es ging in die Verlängerung.
In dieser gaben die Buam den Takt klar vor. Zählbares entstand daraus aber nicht, da Giacomuzzi mit seinem Versuch aus der Distanz am Außenpfosten hängen blieb. Spielunterbrechungen und Torchancen gab es infolgedessen so gut wie keine. Erst wenige Sekunden vor Ablauf der ersten Overtime ging ein Raunen der Meraner Fans durch die Ritten Arena, als Furlong einen Schuss von Riku Ishida glänzend parierte. Höhepunkte waren auch in der zweiten Verlängerung rar gesät – bis Patrick Madsen aus dem Slot abzog und Patrick Tomasini dem Puck die entscheidende Richtungsänderung gab. Damit kommt es am Donnerstag in Meran um 20.30 Uhr zum sechsten Spiel dieser mitreißenden Playoff-Serie.
Alps Hockey League, Playoffs:
HDD Jesenice – SG Cortina 7:4Tore: 0:1 Lehtonen (00.48), 1:1 Jenko (1.47), 2:1 Selan (3.58), 3:1 Sillanpaa (3.58), 3:2 Faloppa (17.45), 4:2 Jenko (19.12), 4:3 Pietroniro (28.57), 4:4 Adami (32.55), 5:4 Slibar (46.04), 6:4 Lesnicar (47.22), 7:4 Slivnik (52.23)
Zuschauer: 692
Endstand in der Serie: 4:1
Rittner Buam – HC Meran 1:2 n.V.
Tore: 0:1 Massimo Pietroniro (25.15), 1:1 Szypula (50.16), 1:2 Tomasini (84.21)
Zuschauer: 396
Stand in der Serie: 3:2
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