Tizian Giovannelli (r.) ist Unterlands Fels in der Brandung. © Vanna Antonello

„Jetzt konstant liefern“: Dieser Mann überrascht die Liga

Vom ewigen Reservemann zum großen Leistungsträger: Tizian Giovanelli erlebt mit 28 Jahren die bis dato beste Zeit seiner Eishockey-Karriere. Doch was macht den Goalie der Unterland Cavaliers plötzlich so stark? Wir haben bei ihm nachgefragt.

21. November 2024

Zehn Spiele hat Tizian Giovanelli in der Alps Hockey League in dieser Saison bislang gespielt. In den vergangenen Jahren waren es kaum mehr – über die gesamte Spielzeit wohlgemerkt. In diesem Sommer ist der Schlussmann aus Auer mit 28 Jahren erstmals zur Nummer eins aufgestiegen. Seitdem überrascht er Kritiker und Experten.

Nicht weniger als 309 Schüsse hat Giovanelli in seinen zehn Spielen auf sich zurauschen sehen, von denen konnte er 90,3% entschärfen – und das in einem Team, das sein Glück häufig und gern in der Offensive sucht und den Gegnern hinten durchaus Freiräume gewährt. Ein Team, das nur zwei Ausländer in seinen Reihen hat (der Kanadier Oliver Smith hat Unterland wieder verlassen) und im gesamten Defensivverbund ausschließlich auf Italiener setzt.

Genau dieses Team hat Giovanelli im Laufe der ersten Saisonphase vom Tabellenkeller auf Platz neun geführt. In acht der jüngsten zehn Begegnungen punkteten die Cavs. Vor drei richtungsweisenden Spielen in den nächsten sechs Tagen hat SportNews mit Giovanelli folgendes Kurzinterview geführt.

„Wir wollen in den nächsten Spielen immer punkten!“ Tizian Giovanelli

Für viele Experten sind auch Ihre eigenen Leistungen etwas überraschend. Gilt das auch für Sie?

„Grundsätzlich läuft es besser als erwartet – auch für mich persönlich. Ich wusste von Beginn an, dass dies ein wichtiges, entscheidendes Jahr wird. Die harte Arbeit der vergangenen Jahre, auch das beinharte Trockentraining den ganzen Sommer über macht sich jetzt bezahlt. Ich muss aber auch sagen: Der Start war gut, doch jetzt muss ich konstant liefern, ansonsten ist alles nichts wert.“


Mit 28 Jahren stehen Sie erstmals als Einser-Goalie im Tor. Wie fühlt es sich an?

„Natürlich sehr gut (lacht). Im Alltag hat sich wenig geändert, ich liebe es, viel und intensiv zu trainieren. Das habe ich vorher auch schon gemacht, nur darf ich meine Leistung nun auch in Spielen häufiger zeigen. Demzufolge stehe ich auch mehr in der Verantwortung. Die Verantwortung sehe ich aber auch darin, unserem Backup Laurin Foppa zur Seite zu stehen. Mit seinen 20 Jahren und seinem Talent ist er die Zukunft des Vereins. Er wird noch viele Jahre im Tor stehen. Deshalb versuche ich, ihn überall mit einzubeziehen, ihn bestmöglich auf diese Aufgabe vorzubereiten.“


Mit welchen Zielen gehen Sie in die nächsten, richtungsweisenden Spiele?

„Mit dem Ziel, immer zu punkten! Sie sagen es richtig, das sind richtungsweisende Spiele. Gegen Tabellennachbar Bregenzerwald gilt es zuhause zu gewinnen, danach warten in Jesenice und mit Ritten zwei absolute Topteams. Danach werden wir wissen, wo wir stehen.“

Die Unterland Cavaliers um Torhüter Tizian Giovanelli sind eine eingeschworene Truppe.

Standortbestimmungen warten in den nächsten Tagen nicht nur auf die Unterland Cavaliers, sondern auch auf die Kellerkinder der AlpsHL: Gröden, Wipptal und Meran. Sie sind am Donnerstag ebenso vor heimischem Anhang auf Punktejagd, wie die Rittner Buam, die nach ihrem enttäuschenden Continental-Cup-Aus in den Meisterschaftsbetrieb zurückkehren.

Am Samstag stehen sich Ritten und Meran im rein Südtiroler Duell gegenüber. Ein solches steht in der IHL am Donnerstag am Programm, nämlich wenn Kaltern Toblach empfängt. Am Samstag dagegen haben die Pusterer den HC Eppan zu Gast.

Die nächsten Termine der AlpsHL:

Donnerstag, 21. November
Unterland – Bregenzerwald (20 Uhr)
Ritten – Celje
Wipptal – Sisak
Gröden – Kitzbühel (20.30 Uhr)
Meran – Salzburg II

Samstag, 23. November
Ritten – Meran (18 Uhr)
Jesenice – Unterland
Celje – Gröden
Salzburg II – Wipptal (19.15 Uhr)

Die nächsten Termine der IHL:

Donnerstag, 21. November
Eppan – Fiemme (20 Uhr)
Pergine – Brixen (20.30 Uhr)
Kaltern – Toblach

Samstag, 23. November
Brixen – Valpellice (18 Uhr)
Fiemme – Kaltern (19.30 Uhr)
Toblach – Eppan (20 Uhr)