„Heimvorteil ist ein großer Pluspunkt, aber keine Garantie“

Das Duo hat bei der Zusammenstellung der Mannschaft viel richtiggemacht und greift in dieser Woche nach dem ersten Titel. Wie Eisath die Ausgangslage vor der heute beginnenden Finalserie um den Italienmeistertitel gegen Cortina sieht, verrät er im nachfolgenden Interview. Sie waren als Spieler bei allen 5 Italienmeistertiteln der Rittner Buam dabei. Was ist dieses Mal anders? &bdquo;Gleich mehrere Dinge. Zum einen haben wir den Italienmeistertitel seit einigen Jahren nicht mehr gewonnen. Mit Simon Kostner, Markus Spinell, Stefan Quinz, Julian Kostner oder den damals blutjungen Adam Giacomuzzi und Kevin Fink sind nur noch wenige übriggeblieben, die beim letzten Triumph 2019 dabei waren. Dem Großteil unserer Spieler fehlt die Erfahrung, wie man Titel gewinnt. Sie haben nicht diese Siegermentalität, wie wir sie damals hatten. Die Qualität ist ohne Zweifel vorhanden. Wir haben eine gute Gruppe mit der nötigen Leadership. Marco Insam beispielsweise hat in Vergangenheit mit dem HC Bozen einiges gewonnen. Für uns ist es eine große Chance und sehr wichtig, wieder einen Titel auf den Ritten zu holen. Zum anderen ist es auch für mich etwas Neues. Als Sportdirektor bin ich angespannter als früher, als ich auf dem Eis war. Ich habe zwar gemeinsam mit Dan das Team zusammengestellt, jetzt habe ich aber keinen Einfluss mehr. Ich bin wie ein Zuschauer, der von oben mitfiebert.“ Gibt es für Sie einen Favoriten? &bdquo;Für mich stehen die Chancen bei 50:50. Mit Ritten und Cortina stehen meiner Meinung nach die 2 besten Mannschaften verdient im Finale. Es sind die beiden Teams mit den tiefsten Kadern. Cortina hat vor einem Jahr gewonnen und weiß, was es braucht, um Erfolg zu haben. Das Team ist nahezu unverändert geblieben. Wir haben in dieser Saison bisher dominiert. Wir wissen, dass Spiel 1 von großer Bedeutung ist.“ Auf was wird es im Finale ankommen? &bdquo;Es sind die üblichen Kleinigkeiten wie die special teams, der Wille und die Laufbereitschaft eines jeden einzelnen. Wichtig ist, dass sich jeder in den Dienst der Mannschaft stellt. Eine große Bedeutung kommt auch den beiden Torhütern zu. Auf dieser Position sind wir mit Colin Furlong vielleicht leicht im Vorteil im Vergleich zu unserem letztjährigen Goalie Hayden Hawkey, den wir sehr gut kennen.“ Was sind die Stärken von Cortina? &bdquo;Das Prunkstück von Cortina ist die Defensive. Vor Hawkey stehen viele gute Spieler. Neben den beiden Italos Greg DiTomaso und Jason Seed gibt es mit den Zanatta-Brüdern, Michael und Luca, sowie Enrico Larcher mehrere gestandene Verteidiger. Wir haben dagegen im Angriff leichte Vorteile. Schließlich haben wir bisher die meisten Tore erzielt.“ Ihre Mannschaft hat in dieser Saison zu Hause alle 8 bisherigen Spiele gegen die Klubs aus Italien gewonnen. Wie wichtig ist der Heimvorteil? &bdquo;Der Heimvorteil ist für uns sehr wichtig. Er ist ein großer Pluspunkt, aber keine Garantie. In der Arena Ritten sind wir schon seit jeher eine Macht. Dort fühlen wir uns pudelwohl. Die Anfahrt über die kurvenreiche Straße nach Klobenstein macht den Gegnern oft zu schaffen. Zudem ist es nicht einfach, auf 1200 Metern Meereshöhe zu spielen.“ Was ist für Sie wichtiger: Der 6. Italienmeistertitel oder der 2. AlpsHL-Titel in der Rittner Vereinsgeschichte? &bdquo;Für mich sind beide Titel gleich wichtig. Der Italienmeistertitel berechtigt zur Teilnahme am Continental Cup, was vor allem für die jungen Spieler wichtig ist, um internationale Erfahrung zu sammeln. Der AlpsHL-Titel hat für mich deshalb eine große Bedeutung, weil sich die Meisterschaft über 7 Monate erstreckt und es ein komplettes Play-off mit 3 Best-of-7-Serien gibt. Für mich war die Saison immer erst mit dem letzten Spiel zu Ende. Danach habe ich meine Eishockey-Tasche im Keller verstaut. Wir haben die ganze Saison auf verschiedene Ziele aufgebaut: Die Top-4 in der IHL Serie A und die Top-6 in der AlpsHL erreichen, danach den Italienmeister- und den AlpsHL-Titel gewinnen. 2 dieser Ziele haben wir erreicht.“ Cortina ist zuletzt noch einmal auf den Transfermarkt zurückgekehrt und hat Tim Doherty unter Vertrag genommen. Wird Ritten nach der Einbürgerung von Terrance Amorosa ebenfalls aufrüsten? &bdquo;Vorerst ist nichts geplant. Wir halten die Augen offen, konzentrieren uns aber voll und ganz auf die nächsten Spiele in dieser Woche. Bis zum Transferschluss am 15. Februar haben wir noch genügend Zeit, um eventuell auf dem Transfermarkt zuzuschlagen.“ Interview: Kurt Platter

AlpsHL Österreich	SP	TV	P
1. Zell am See	15	53:40	32
2. Kitzbühel	16	63:40	30
3. KHL Sisak	13	62:32	28
4. Jesenice	14	52:33	28
5. Rittner Buam	13	52:39	26
6. Unterland Cavaliers	15	44:45	23
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„Heimvorteil ist ein großer Pluspunkt, aber keine Garantie“

Er ist 14 Saisonen lang für seinen Heimatverein auf Torjagd gegangen. Im Frühjahr 2022 beendete Alexander Eisath seine Spieler-Karriere bei Ritten und blieb dem Eishockey erhalten. Im vergangenen Sommer übernahm der 37-Jährige bei den Buam gemeinsam mit Dan Tudin das Amt des Sportdirektors.

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