
Der HC Meran ist mit der Entwicklung in der AlpsHL nicht zufrieden.
HC Meran muckt auf: Harte Kritik an der AlpsHL
Die Alps Hockey League bröckelt weiter. Nach dem Austritt der Unterland Cavaliers, die in der kommenden Spielzeit in der IHL antreten werden, wurden Gerüchte um andere Teams laut. Der HC Meran hat am Mittwoch eine Pressemitteilung veröffentlich, in der die Ligaführung deutlich kritisiert wird.
29. Januar 2025
Von: cst
Noch hat kein weiterer AlpsHL-Vereinen seinen Rückzug aus der multinationalen Liga verkündet, doch es scheint nur mehr eine Frage der Zeit zu sein. Die Unterland Cavaliers haben diesen Schritt vor rund 2 Wochen gemacht und werden die AlpsHL nach 3 Jahren im Sommer in Richtung IHL verlassen.
Im Gegenzug sprachen sich die Rittner Buam klar für eine Teilnahme an der AlpsHL aus. Allerdings gibt es auch aus Österreich einige Gerüchte, die die Fortsetzung der Liga in Frage stellen könnten. Kritik kommt jetzt aus Meran, wo der HCM in einer Pressemitteilung vor allem 3 Aspekte anspricht.
„Anstatt offen über Probleme zu sprechen, werden diese in Sitzungen heruntergespielt oder gar nicht erst thematisiert.“ Auszug aus der Mitteilung des HCM
Zum einen monieren die Kurstädter, dass die Kosten steigen. „Die Aufnahme neuer Teams, die ohne breite Zustimmung der Vereine erfolgte, treibt die Reisekosten in die Höhe“, heißt es vom HCM. Auf der Gegenseite würden keine zusätzlichen Einnahmen entstehen, so die Meraner. Heißt im Klartext: Die neuen ICE-Klubs wie Sisak oder Celje sind keine Zuschauermagnete, nehmen aber weite Anreisen nach Kroatien und Slowenien in Anspruch. Zudem kritisiert der HCM, dass eine „nachvollziehbare Aufschlüsselung fehlt, wofür die hohen Ligakosten tatsächlich verwendet werden. Diese Intransparenz ist nicht hinnehmbar.“
Plant Meran den Abschied aus der AlpsHL?
Nicht ausreichend ist für die Meraner zudem die Kommunikation zwischen Liga und Vereinen. „Kritische Anmerkungen und Anliegen werden von der Ligaführung ignoriert“, so der HCM-Vorstand. Auch habe es Einschneidungen im Mitspracherecht gegeben: „Besonders gravierend ist die Entscheidung, das Recht auf einen verspäteten Rückzug nach der Einschreibung ohne Abstimmung mit den Vereinen abzuschaffen. Dies setzt die Teams unter enormen Druck, da es unmöglich ist, am 31. Januar eine fundierte Prognose über die finanzielle und sportliche Situation der laufenden Saison abzugeben.“Ein Zeichen dafür, dass die Meraner einen baldigen Abflug aus der AlpsHL in Betracht ziehen? Zurzeit scheint das eher kein Thema zu sein, denn sportlich ist die Liga attraktiv – wie der HCM ebenfalls mitteilt. Allerdings brauche es konkrete Lösungsansätze und keine leeren Versprechen, ansonsten sei die Zukunft gefährdet.
Die komplette Pressemitteilung des HC Meran im Wortlaut
"Statement des Vorstands des Hockey Club Meran zur aktuellen Situation in der Alps Hockey LeagueDer Hockey Club Meran sieht sich gezwungen, die aktuellen Missstände in der Alps Hockey League (AHL) offen anzusprechen. Während die sportliche Ausgeglichenheit der Liga unbestritten ist, gibt es organisatorische und finanzielle Probleme, die nicht länger ignoriert werden können.
1. Steigende Kosten und fehlende Transparenz: Die Aufnahme neuer Teams, die ohne breite Zustimmung der bestehenden Vereine erfolgte, treibt die Reisekosten in die Höhe, ohne jedoch zusätzliche Einnahmen oder Vorteile für die bestehenden Vereine zu generieren. Gleichzeitig fehlt eine nachvollziehbare Aufschlüsselung darüber, wofür die hohen Ligakosten tatsächlich verwendet werden. Diese Intransparenz ist nicht hinnehmbar. Vereine fordern seit Langem Klarheit, doch die Liga bleibt Antworten schuldig.
2. Mangelnde Kommunikation und Ignoranz gegenüber den Vereinen: Kritische Anmerkungen und berechtigte Anliegen werden von der Ligaführung ignoriert, auf E-Mails nicht geantwortet. Anstatt offen über Probleme zu sprechen, werden diese in Sitzungen heruntergespielt oder gar nicht erst thematisiert. Mehrere Vereine haben dieselben Schwierigkeiten angemerkt – doch Veränderungen bleiben aus.
3. Änderungen ohne Mitspracherecht: Besonders gravierend ist die Entscheidung, das Recht auf einen verspäteten Rückzug nach der Einschreibung ohne Abstimmung mit den Vereinen abzuschaffen. Dies setzt die Teams unter enormen Druck, da es unmöglich ist, am 31. Januar eine fundierte Prognose über die finanzielle und sportliche Situation der laufenden Saison abzugeben, da diese zu diesem Zeitpunkt noch in vollem Gange ist.
Die Alps Hockey League ist sportlich attraktiv, doch organisatorische Fehlentscheidungen gefährden ihre Zukunft. Die Vereine brauchen keine leeren Versprechungen oder beschönigende Worte, sondern konkrete Lösungsansätze. Die aktuellen Probleme betreffen nicht nur uns, sondern zahlreiche andere Teams. Daher erwarten wir von der Ligaführung sofortige Maßnahmen zur Verbesserung der Transparenz, zur Reduzierung der finanziellen Belastung und zu einem offenen Dialog mit den Vereinen.
Mit sportlichen Grüßen Der Vorstand des Hockey Club Meran"
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