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Die Unterlandler in Blau feiern, Ethan Szypula (vorne, in weiß) war bei seinen Rittnern der Sündenbock. © Vanna Antonello

Wildes Halbfinale: Unterland treibt Ritten zur Weißglut

Obwohl in der Alps Hockey League erst die Zwischenrunde bevorsteht, sind einige Südtiroler Klubs schon im Playoff-Modus: Sie spielen sich dieser Tage den italienischen Meister aus. Am Donnerstag ging Spiel 2 der Halbfinals über die Bühne – mit einem großen Südtiroler Gewinner.

Aus der Würtharena in Neumarkt

Von:
Thomas Debelyak

Während für die Wipptal Broncos der Traum vom Scudetto in einem Overtime-Drama gegen Cortina vernichtet wurde, kommt es im Südtiroler Duell zwischen Ritten und Unterland am Samstag zum Showdown. Denn die Cavaliers schlugen nach der Niederlage in Halbfinale 1 eindrucksvoll zurück und gewannen in der heimischen Würtharena gegen den Top-Favoriten vom Hochplateau mit 4:1.


Mehr als 400 Fans sahen am Donnerstagabend eine Unterlandler Mannschaft, die sich das Entscheidungsspiel am Samstag mehr als verdient hat. Die Cavaliers traten 60 Minuten lang als echte Mannschaft auf, scheuten keine Zweikämpfe, waren schlicht das entschlossenere und leidenschaftlichere Team auf dem Eis. Die Schussstatistik von 45:18-Abschlüssen zugunsten der Cavaliers spricht Bände. Hervorzuheben ist Goalie Simone Peiti, der die Fans mit einigen sehenswerten Saves aus den Sitzen riss, aber auch die beiden Teenager Davide Girardi und Gabriel Zerbetto, doch dazu später mehr.

Rittens Offensiv-Künstler schmeißt die Nerven weg

Ritten war unterdessen ein Totalausfall. Zwar gingen die Buam früh in Führung, bauten danach aber kontinuierlich ab und machten sich vor allem mit vielen unnötigen Strafen das Leben schwer. Einen großen Anteil darf sich hier Ethan Szypula zuschreiben lassen. Eigentlich zählt er zu den Attraktionen und den punktebesten Spielern seiner Mannschaft, doch am Donnerstag schmiss der Kanadier die Nerven weg. Im Mitteldrittel und beim Stand von 1:2 aus Sicht der Buam fuhr er völlig unnötig einen Kniecheck gegen Alex Curti und wurde dafür mit einer Matchstrafe aus dem Verkehr gezogen. Während Szypula den restlichen Abend unter einer Kapuze verborgen auf dem Stand-Fahrrad verbrachte, kassierten die Buam in der anschließenden fünfminütigen Unterzahl zwei Treffer und somit den K.o.-Schlag.

Viel Kampf in der Würtharena in Neumarkt. © Vanna Antonello


Verantwortlich für diesen Punch war Davide Girardi: Der 19-jährige aus Trient, der in der Unterlandler Talentschmiede großgeworden ist, war mit einem Assist und zwei Treffern (zuerst Abfälscher, dann eiskalter Abschluss) der Mann des Abends. Sein drei Jahre älterer Teamkollege Gabriel Zerbetto traf dagegen ein Mal ins Buam-Tor und mehrere Male ins Gesicht von Rittens Pustertal-Leihgabe Manuel Öhler. In der hitzigen Schlussphase war dieser Zwist das Highlight und stand sinnbildlich für die Rollenverteilung an diesem Abend.

Das Broncos-Drama

Während am Samstag in Klobenstein ab 18 Uhr also das alles entscheidende Match um den Finaleinzug steigt, steht der erste Finalist schon fest: Cortina hat am Donnerstag auch das zweite Duell gegen die Wipptal Broncos gewonnen. Es war eine denkwürdige Begegnung, die sich beide Mannschaften in Sterzing geliefert haben. Bis zur 70. Minute fiel nämlich kein einziges Tor, bis Luca Zanatta die Gäste mit dem 1:0 erlöste.

Cortinas Jubel nach dem Siegtreffer war riesig. © Oskar Brunner


Die Broncos müssen sich dagegen an die eigene Nase fassen. Fünf Überzahlsituationen ließen Fabian Hackhofer & Co. torlos verstreichen, darunter auch eine in der Overtime. Ansonsten gab es Chancen auf beiden Seiten, die jedoch alle ungenutzt blieben – bis auf eine.

Serie A, Halbfinals – Spiel 2 der Best-of-3-Serie

Hockey Unterland Cavaliers – Rittner Buam 4:1
Tore: 0:1 Lobis (4.29), 1:1 Hällfors (13.51), 2:1 Zerbetto (26.12), 3:1 Girardi (29.53), 4:1 Girardi (31.11)
Zuschauer: 423
Stand in der Serie: 1:1

Wipptal Broncos – Cortina Hafro 0:1 n.V.
Tor: 0:1 Zanatta (69.03)
Zuschauer: keine Angabe
Endstand in der Serie: 0:2

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