h AlpsHL

Aron Kecskemeti steht SportNews Rede und Antwort. © Daniele Frusone

Erfolg macht begehrt: Was passiert mit Wipptals Talenten?

Die Saison 2024/25 war für die Fans der Wipptal Broncos eine reine Achterbahnfahrt. Nach einem katastrophalen Start kämpften sich die Wildpferde weit nach oben und beendeten die Meisterschaft in den Top-4. Zusammen mit Co-Trainer Aron Kecskemeti wirft SportNews einen Blick zurück und wagt zugleich einen Ausblick in die Zukunft.

Letzter Platz, sechs Punkte Rückstand auf Platz 12 und eine Handvoll an verletzten Spielern: So sah die ernüchternde Situation bei den Wipptal Broncos noch Anfang November aus. Nichts deutete darauf hin, dass das nördlichste Eishockey-Team Südtirols eine realistische Chance auf das Viertelfinale, geschweige denn die Masterround hätte. Was die Truppe von Johann Sjöquist dann allerdings in den folgenden Monaten aufs Eis zauberte, war wie von einer anderen Welt. Mit Fortdauer der Regular Season kämpften sich die Wildpferde immer weiter nach oben, bis sie schließlich ganz fest am fünften Platz – sprich den Einzug in die Masterround – anklopften.


Ausgerechnet am letzten Spieltag fehlte den Broncos nur ein Tor im direkten Duell gegen den italienischen Meister aus Cortina, um das Wunder zu vollenden. Nach einer soliden Zwischenrunde mit sechs Siegen aus acht Begegnungen trafen die Blau-Weißen dann in den Pre-Playoffs auf das vermeintlich leichteste Los: Celje. Letzten Endes sollten die Sterzinger aber nur mit Ach und Krach das Viertelfinale erreichen, nachdem sie das erste Spiel in der Weihenstephan Arena klar verloren und sich auswärts zu einem 1:0-Sieg mühten.


Trainer Johan Sjöquist behielt stets die Ruhe. © Soziale Medien


Erst im entscheidenden Spiel ließen die Fuggerstädter ihre Qualität entfalten und schafften tatsächlich den Einzug in die Top-8. Im Viertelfinale folgte dann eine grandiose Leistung, wobei Angstgegner Kitzbühel mit einem 4:0-Sweep in den Urlaub geschickt wurde. Endstation war dann allerdings im Halbfinale, nachdem man gegen das Überteam der Liga, Zell am See, ebenfalls klar in vier Partien unterlag.

„Diese Saison hat mir viele neue Dinge beigebracht – unter anderem, dass man immer positiv bleiben und an sich selbst glauben sollte. Wir haben im Herbst an vielen kleinen Details gearbeitet, und diese harte Arbeit hat sich schließlich ausgezahlt. Denn auf diesem Niveau können die kleinsten Details das Spiel entscheiden. Daher ist es besonders wichtig für uns als Trainerteam, die Spieler in allen Aspekten zu unterstützen“ , sagt Co-Trainer Aron Kecskemeti gegenüber SportNews.

Wer bleibt, wer geht?

Der 32-Jährige gilt bei den Wildpferden als die gute Seele des Vereins: Neben seiner Funktion als Assistenzcoach ist er auch als Torwarttrainer tätig und genießt im Wipptal großen Respekt. Der ungarische Fachmann gibt an, dass er sich sehr auf die Zukunft in Sterzing freue und zuversichtlich auf die kommenden Herausforderungen blicke. „Jeden Tag bin ich dankbar, dass ich mit so großartigen Menschen zusammenarbeiten darf, die rund um das Team tätig sind“, so Kecskemeti.

Gegen Kitzbühel setzten sich die Broncos klar durch © Soziale Medien


Trotz der starken Leistungen im neuen Jahr könnten im Sommer zunächst einige Fragen offen bleiben – was auch mit der Farmteam-Vereinbarung mit dem HC Pustertal zutun hat. Die beiden Vereine arbeiten seit Jahren eng zusammen, sodass den Spielern die Möglichkeit geboten wird, sowohl in der Alps Hockey League als auch in der ICE Hockey League zu spielen.

In dieser Saison konnten sich viele junge Talente ins Rampenlicht spielen. Besonders in der Verteidigung zeigte der 21-jährige Leonard Hasler, dass er großes Potenzial hat. Der gelernte Stürmer wurde im Sommer zum Verteidiger umgeschult und machte seine Sache hervorragend. Da der HCP in dieser Saison nur mit vier italienischen Verteidigern spielte und Ivan Althuber kürzlich seine Karriere beendet hat, wäre ein Wechsel von „Lenny“ Hasler durchaus vorstellbar. Das Gleiche gilt für die beiden Angreifer Thomas Galimberti und Luciano Zandegiacomo. Beide Talente trugen wesentlich zum Erfolg der Broncos bei und könnten ebenfalls den nächsten Schritt in ihrer Karriere machen.

Was wird aus Rabanser?

Der Vorstand wird sich zudem mit der Personalie im Tor beschäftigen müssen. Jakob Rabanser verletzte sich im Sommer 2024 schwer, und der 24-Jährige trainiert in letzter Zeit immer häufiger in Bruneck – was darauf hindeutet, dass der groß gewachsene Torhüter in den Osten des Landes wechseln könnte.

„Es war eine große Ehre, sowohl mit Jakob als auch mit Dominik zu arbeiten. Ich bin sicher, dass der Vorstand in der Sommerpause entscheiden wird, wen sie für die Nummer-eins-Position im Tor verpflichten möchten. Aber natürlich bleibt meine Aufgabe die gleiche. Unabhängig davon, wie sich alles entwickelt, muss ich sicherstellen, dass der Torwart sich weiterentwickelt und sein Potenzial voll ausschöpfen kann.“
„Ich bin mir sicher, dass der Vorstand und Johan hervorragende Arbeit bei der Zusammenstellung des Teams leisten werden.“ Aron Kecskemeti

Auf die Frage, ob junge Spieler den Verein verlassen könnten, antwortet Kecskemeti: „Darüber habe ich derzeit keine Informationen, aber ich bin mir sicher, dass der Vorstand und Johan hervorragende Arbeit bei der Zusammenstellung des Teams leisten werden. Das Projekt, das in Sterzing läuft, wird weiterhin dazu beitragen, die Entwicklung junger Spieler zu fördern, ohne dabei das Ziel aus den Augen zu verlieren, mit der Mannschaft bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.“ Eines ist sicher: Trotz der gewöhnlich gemäßigten Temperaturen im Sommer werden die kommenden Monate in Sterzing heiß werden.

Kommentare (0)

Bestätigen Sie den Aktivierungslink in unserer E-Mail, um Ihr Konto zu verifizieren und Kommentare zu schreiben. Aktivierungslink erneut senden
Vervollständigen sie Ihre Profil-Angaben, um Kommentare zu schreiben.
Profil bearbeiten

Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.

© 2025 First Avenue GmbH